{"id":1799,"date":"2021-09-02T09:45:30","date_gmt":"2021-09-02T07:45:30","guid":{"rendered":"https:\/\/hartwig-am-sonntag.de\/?p=1799"},"modified":"2021-09-02T09:51:17","modified_gmt":"2021-09-02T07:51:17","slug":"hartwig-am-mittwoch-die-baustelle-bauamt","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/hartwig-am-sonntag.de\/startseite\/hartwig-am-mittwoch-die-baustelle-bauamt\/","title":{"rendered":"HARTWIG am MITTWOCH: Die \u201eBaustelle Bauamt“"},"content":{"rendered":"

HARTWIG am MITTWOCH<\/strong> ist eine Kolumne, die immer zuerst mittwochs in der Ostfriesland-Ausgabe der Nordwestzeitung und der Emder-Zeitung erscheint.<\/em><\/p>\n

Im Kreis Leer und speziell in der Kreisstadt wird an vielen Stellen gebaut. Ab Donnerstag steht auf den Stra\u00dfen mit dem Schulstart der ultimative Stresstest f\u00fcr Autofahrer durch die Sperrungen der zentralen Kreuzung am Bummert \u2013 mit zwei Gymnasien im Umfeld \u2013 und Teilen des Stadtrings an. Mal sehen, was das wird…<\/p>\n

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Auch im Hochbau ist seit langem landauf landab \u201eder B\u00e4r los\u201c. So sind in Leer viele Millionen-Projekte kurz vor oder in der Umsetzung (z.B. Hafenkopf-Bebauung im Handelshafen, Baugebiet Groninger Stra\u00dfe), andere in der Planung und zahlreiche in der Genehmigung (z.B. Scheltenweg, Hajo-Unken-Stra\u00dfe\/Ecke Ubbo-Emmius-Stra\u00dfe, ehemalige Synagoge Heisfelder Stra\u00dfe). Bei Investoren, Generalunternehmern, Handwerksbetrieben und in der Politik steht dabei immer wieder im Fokus: die Arbeitsweise der Bau\u00e4mter. Der gerne ge\u00e4u\u00dferte Vorwurf: langwierige und damit kostenintensive Genehmigungsverfahren. Die am Bau interessierten Akteure meckern und mosern allerdings fast immer hinter vorgehaltener Hand. Auf den Hinweis des Redakteurs \u201eMach das doch mal \u00f6ffentlich\u201c kommt als Standardantwort \u201eDann dauert es noch l\u00e4nger. Die sitzen am l\u00e4ngeren Hebel\u201c.<\/p>\n

\u201eButter bei die Fische\u201c kommt nun von der Kreishandwerkerschaft Leer-Wittmund. Der dortige Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer Bastian Wehr<\/strong> hat das Dilemma, dass Offenheit im Umgang manchmal das Problem ist, erkannt und deshalb seit Anfang Juli die Innungsbetriebe und weitere Unternehmen befragt, welche Erfahrungen sie in der Region mit den Bau\u00e4mtern und Bauordnungs\u00e4mtern machen. Sein Ziel: Keine allgemeine Kritik, sondern eine Bestandsaufnahme mit konkreten Vorschl\u00e4gen f\u00fcr Verbesserungen. Er erhoffte sich, dass durch die Anonymit\u00e4t ehrliche Antworten kommen. An die gro\u00dfe mediale Glocke geh\u00e4ngt hat er die Umfrage ganz bewusst nicht und auch die Ergebnisse will er nicht als eine publikumswirksame Schelte ver\u00f6ffentlichen. Nur auf Nachfrage gibt er Infos, die Details m\u00f6chte er lieber l\u00f6sungsorientiert im direkten Kontakt mit den Beh\u00f6rden besprechen. Nur so viel sagt er: Viele Unternehmen haben reagiert und die Kritik an der Arbeitsweise sei nicht zu \u00fcberlesen. Oft w\u00fcrde eine ausreichende Kommunikation und Transparenz seitens der Beh\u00f6rden bem\u00e4ngelt und zudem nicht eindeutig genug gesagt, was noch an Unterlagen ben\u00f6tigt wird f\u00fcr eine \u201eFreigabe\u201c des Baustarts. Zudem w\u00fcrden die M\u00f6glichkeiten der Digitalisierung nicht zeitgem\u00e4\u00df ausgesch\u00f6pft, zu oft m\u00fcssen noch \u201eK\u00f6rbe mit allen Akten\u201c ins Amt geschleppt werden. Weiterhin bestehe in dem Zusammenspiel zwischen den einzelnen Beh\u00f6rden im Genehmigungsverfahren Optimierungspotenzial. Fazit: Die Bau\u00e4mter in der Region sind selbst \u201egro\u00dfe Baustellen\u201c.<\/p>\n

Dabei den R\u00fcckschluss zu ziehen, dass die Mitarbeitenden in den Bau\u00e4mtern, \u201eSchuld\u201c an den Einsch\u00e4tzungen der Handwerksbetriebe sind, ist zu kurz gesprungen. Die Personalausstattung in den \u00c4mtern ist in dem seit Jahren anhaltenden Bauboom meist nicht ausreichend. Eine Gesetzes- und Auflagenflut in den vergangenen Jahrzehnten hat daf\u00fcr gesorgt, dass Genehmigungen immer komplexer werden. Und: Die Klagebereitschaft von Nachbarn oder anderen Dritten ist gestiegen, so dass selbst kleinste Dinge, die nicht bis ins Detail gepr\u00fcft und dokumentiert wurden, zum Bumerang werden k\u00f6nnen.<\/p>\n

Was zu tun ist? Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer Wehr hofft, dass die Kreishandwerkerschaft mit den Erkenntnissen als Vermittler zwischen Unternehmen und Baubeh\u00f6rden fungieren kann. Er ist gespannt, wer den offenen Dialog w\u00fcnscht bzw. sucht. Denn eines steht fest: Es muss besser laufen im Baubereich. So wie auch der Verkehr in Leer nach der Fertigstellung des Bummert und des Stadtrings.<\/p>\n

(Symbolfoto: Rudolfo Quiros, pexels.com)<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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