{"id":2774,"date":"2022-02-20T09:00:28","date_gmt":"2022-02-20T08:00:28","guid":{"rendered":"https:\/\/hartwig-am-sonntag.de\/?p=2774"},"modified":"2022-02-20T07:28:01","modified_gmt":"2022-02-20T06:28:01","slug":"das-sonntagsthema-klimamanager-ein-trendjob-mit-sprengstoffcharakter","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/hartwig-am-sonntag.de\/startseite\/das-sonntagsthema-klimamanager-ein-trendjob-mit-sprengstoffcharakter\/","title":{"rendered":"Das Sonntagsthema: Klimamanager \u2013 ein Trendjob mit Sprengstoffcharakter"},"content":{"rendered":"

Noch vor wenigen Jahren war dieser „Beruf“ wenig bekannt und kaum gefragt: der Klimaschutz- bzw. Energiemanager. Jetzt sieht das anders aus. Landauf landab suchen die Kommunen nach diesen Managern. Aktuell laufen so beim Kreis Leer \u2013 dort ist es eine Nachbesetzung \u2013 und in K\u00fcrze auch bei der Stadt Leer Stellenausschreibungen f\u00fcr den Klimaschutzmanager. Hintergrund daf\u00fcr: Zum einen die gro\u00dfpolitische und gesellschaftliche \u201eWetterlage\u201c – und in Niedersachsen eine neue Kommunalrichtlinie. Sie gilt seit Jahresbeginn und sorgt daf\u00fcr, dass es f\u00fcr das kommunale Energiemanagement, aber auch f\u00fcr Sozial- und Wohlfahrtsverb\u00e4nde, gemeinn\u00fctzige Vereine sowie Contractoren, die Klimaschutzprojekte im Auftrag f\u00fcr Kommunen umzusetzen, deutlich mehr F\u00f6rderung, d.h. zus\u00e4tzliches Geld f\u00fcr Personal und Aktivit\u00e4ten f\u00fcr die Verbesserung der kommunalen Klimabilanz.<\/p>\n

Das, was als Aufgabe auf einen Klimaschutzmanager zukommt, hat es in sich. Hauptaufgabe ist die Erarbeitung eines Klimaschutzkonzeptes mit konkreten Ma\u00dfnahmen zur Zielerreichung, beispielsweise mit Blick auf die CO2<\/sub>-Bilanz einer Kommune bzw. der Geb\u00e4ude, des Fuhrparkes und aller anderen Aktivit\u00e4ten. Zudem soll er die gesetzten Ziele kontrollieren und st\u00e4ndige Verbesserungen f\u00fcr die Klimabilanz auf den Weg bringen. Und nat\u00fcrlich geh\u00f6ren auch die Darstellung und Kommunikation der Klimaschutzaktivit\u00e4ten sowie die Vernetzung der lokalen Klimaschutzakteure dazu. Die gr\u00f6\u00dfte Herausforderung hat auch zugleich ein wenig Sprengstoffcharakter: Bei allen Ma\u00dfnahmen und \u00dcberlegungen muss es dem Manager gelingen, immer wieder die Politik von der Notwendigkeit \u00fcberzeugen, in Klimaschutz statt in andere Ausgaben zu \u00fcberzeugen. Und Klimaschutzma\u00dfnahmen sind eher langfristig und weniger f\u00fcr die Menschen \u201esp\u00fcrbar\u201c als andere positive Entwicklungen in einer Kommune.<\/p>\n

Wie weit es in der Region um den kommunalen Klimaschutz bestellt ist, l\u00e4sst sich leicht beantworten: noch ganz weit weg von umfassenden Strategien und Ma\u00dfnahmen sowohl an den Geb\u00e4uden als auch bei einer integrativen Informationspolitik. Warum das so ist? Die Kommunen haben ganz andere Sorgen \u2013 in der Stadt Leer wird die Stelle erst jetzt nach wiederholtem Anlauf geschaffen – und beim Kreis hat der Klimaschutzmanager auf eigenen Wunsch die Sachen gepackt. \u00dcber die Gr\u00fcnde darf nur spekuliert werden.<\/p>\n

Ach ja, in den Bereich des Klimaschutzmanagers geh\u00f6rt auch das Thema Energieausweise. Auch in diesem Thema ist im Moment viel \u201eMusik\u201c drin. Warum? Viele Kommunen haben in den Jahren 2008 bis 2010 f\u00fcr ihre Geb\u00e4ude diese Ausweise erstellen m\u00fcssen. Diese Ausweise gelten allerdings nur zehn Jahre. Bei der Stadt Leer steht aktuell eine gro\u00dfe Liste mit zu erneuernden Ausweisen an, hie\u00df es auf Anfrage. Das Problem sei allerdings: Die, die Energieausweise ausstellen, sind allerorten mit Arbeit und Anfragen \u00fcberlastet. Vielleicht erkl\u00e4rt das auch, dass der Landkreis Leer bei diesem Thema nicht unbedingt ein Vorbild ist. Jedenfalls sind beispielsweise beim Ubbo-Emmius-Gymnasium die Ausweise seit drei Jahren abgelaufen. Der Kreis verweist darauf, dass bald Arbeiten an der Au\u00dfenh\u00fclle geplant und man erst dann den Ausweis erneuert werde.<\/p>\n

Insgesamt m\u00fcssten an allen \u00f6ffentlichen Geb\u00e4uden die Energieausweise aufgeh\u00e4ngt sein. Das sieht das \u201eGesetz zur Einsparung von Energie und zur Nutzung erneuerbarer Energien zur W\u00e4rme- und K\u00e4lteerzeugung in Geb\u00e4uden\u201c\u00a0 vor. Bei allen \u00f6ffentlichen Geb\u00e4uden mit starkem Publikumsverkehr und einer Nutzfl\u00e4che ab 250 Quadratmeter ist das Zertifikat \u00f6ffentlich einsehbar auszuh\u00e4ngen. \u00dcbrigens: Diese Anforderung gilt auch f\u00fcr Eigent\u00fcmer privater Geb\u00e4ude mit mehr als 500 Quadratmeter und Kunden, als auch f\u00fcr jedes Einkaufszentrum, Modehaus, Veranstaltungshalle.<\/p>\n

Fest steht: Gesetzliche Regelungen und Richtlinien scheint es im Bereich Klimaschutz bereits ausreichend zu geben. Jetzt braucht es nur noch ausreichend qualifiziertes Personal, was umsetzt und ggf. auch kontrolliert. Wen das neue Aufgabenfeld interessiert, dem sei gesagt: Eine spezielle Ausbildung und den anerkannten Beruf des Klimasch\u00fctzers gibt es (noch) nicht. Ein naturwissenschaftliches Studium oder ein Studium der \u00d6ffentlichkeitsarbeit gelten als beste Voraussetzungen f\u00fcr einen guten Berufseinstieg.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Noch vor wenigen Jahren war dieser „Beruf“ wenig bekannt und kaum gefragt: der Klimaschutz- bzw. Energiemanager. Jetzt sieht das anders aus. Landauf landab suchen die Kommunen nach diesen Managern. Aktuell laufen so beim Kreis Leer \u2013 dort ist es eine Nachbesetzung \u2013 und in K\u00fcrze auch bei der Stadt Leer Stellenausschreibungen f\u00fcr den Klimaschutzmanager. Hintergrund<\/p>\n","protected":false},"author":3,"featured_media":2775,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[38,37],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/hartwig-am-sonntag.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/2774"}],"collection":[{"href":"https:\/\/hartwig-am-sonntag.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/hartwig-am-sonntag.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/hartwig-am-sonntag.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/3"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/hartwig-am-sonntag.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=2774"}],"version-history":[{"count":3,"href":"https:\/\/hartwig-am-sonntag.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/2774\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":2793,"href":"https:\/\/hartwig-am-sonntag.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/2774\/revisions\/2793"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/hartwig-am-sonntag.de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/2775"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/hartwig-am-sonntag.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=2774"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/hartwig-am-sonntag.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=2774"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/hartwig-am-sonntag.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=2774"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}