Vom Politiker im Matsch
Ein Ostfriese in einem Spitzenamt in der Bundesregierung – das ist ein Grund zur Freude. Insofern ist Johann Saathoff als neuem Parlamentarischem Staatssekretär im Bundesinnenministerium bei der neuen Aufgabe ein glückliches Händchen zu wünschen. Mag ja sein, dass die Vorstellung, wie ein Staatssekretär auftritt oder sich in der Öffentlichkeit präsentiert – voller Seriösität und mit Stil, etwas zu konservativ ist. Allerdings: Dass sich der Sozialdemokrat in dieser Woche in den sozialen Medien für die Glückwünsche zur Ernennung und zum Geburtstag mit einem Foto von ihm rückenliegend im Matsch bedankt, muss man nicht verstehen.
Ich stelle mir gerade vor, dass dieses Foto im Netz bei der Recherche durch Vertreter anderer Länder oder durch schärfste Kritiker der Innenpolitik gefunden wird und es anschließend um wichtige Sachfragen geht. Na ja, eines kann man ja feststellen: Es ist immer noch besser im Matsch zu liegen, als matschig im Kopf sein…
Von weiteren glücklichen Losbesitzern
Dritte Runde beim Weihnachtsgewinnspiel in Leer. Immer wieder freitags werden Losbesitzer glücklich gemacht. Dieses Mal freuen sich die Losbesitzer E 161156 über ein Renault Twingo und E 196976 über ein Damen-E-Bike. Bei der Serie F sind es die Zahlenkombination 225928, die für einen glücklichen neuen Opel-Corsa-Fahrer sorgt, bzw. 201748, die flotte runden auf einen neuen Herren-E-Bike ermöglichen. Ach ja: Trotz 2G in der Innenstadt und dem fehlenden Weihnachtsmarkt werden weiter in der Fußgängerzone Lose verkauft. Wäre doch gelacht, wenn nicht alle 400.000 Lose unters Volks kommen. Schließlich freuen sich auch dieses Jahr die Lebenshilfe und der Kinderschutzbund wieder auf eine fünfstellige Finanzspritze.
Von der neuen Aufgabe
Glückwunsch an Gitta Connemann! Sie hat sich gestern einen innerhalb der CDU-Strukturen – vor allem in den jetzigen Oppositionszeiten – sehr beachteten Posten gesichert. Die Holtländerin setzte sich einer Kampfabstimmung mit 252 zu 175 Stimmen deutlich gegen Thomas Jarzombek im Kampf um den Vorsitz der CDU-Mittelstandsvereinigung (MIT) durch. Wem MIT nichts sagt: Sie setzt sich als eine der einflussreichsten Vereinigungen in der Union und setzt für die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft ein und gilt mit über 25.000 Mitglieder zugleich als die innerparteiliche Interessenvertretung der Unternehmer und Selbstständigen. Connemann selbst sieht die MIT als – wie sie während der digitalen Mitgliederversammlung formuliert – „das ordnungspolitische Gewissen dieser Nation“. Die Juristin tritt die Nachfolge von Carsten Lindemann, der nach acht Jahren nicht mehr kandidierte. Gutes Gelingen und viel Glück in der neuen Aufgabe.
Von Scheidungsraten
Diesen Spitzenplatz kann die Nachbarstadt gerne behalten! Wie Statistiker ermittelt haben, ist Emden aktuell die Scheidungshochburg in ganz Deutschland. 8 von 10 Ehen werden in der Seehafenstadt wieder getrennt. Damit liegt Emden das zweite Mal nach 2015 mit einer Quote von 0,78 ganz vorne und hat die Tabellenführung von Leverkusen „erorbert“. Deutschlandweit gehen derzeit vier von zehn Ehen „in die Brüche“, das entsprach 2020 143.800 Paaren, die sich voneinander „verabschiedeten“. Insgesamt wurden in der Übersicht allerdings nur die Daten von 130 Kommunen ermittelt. Leer gehörte nicht dazu. Aber ganz bestimmt ist hier die Trennungsrate bei weitem nicht so hoch wie in Emden…
Vom Brückendesaster
Die unendliche Geschichte des Wartens und der Pannen geht weiter. Seit am 3. Dezember 2015 – also vor mehr als sechs Jahren – ist die Friesenbrücke über die Ems durch das Frachtschitt Emsmoon zu einem großen metallernen Schrotthaufen gemacht wurde, ist mit Blick auf den Wiederaufbau oder die eingerichtete Fähre (fast) nichts ohne Komplikationen und Verzögerungen passiert. So, wie es aussieht, scheint ein Fluch über der Bahn- und Fußgängerverbindung über die Ems zu liegen, wenn nicht einmal die Bergung bzw. der Abtransport der Schrottteile reibungslos gelingt. Die Brücke ist viel schwerer, als es die Experten berechnet haben. Das spricht für die robusten Bauweisen vor vielen, vielen Jahren. Mal sehen, ob im Mai 2022 dann wie geplant mit dem Bau der neuen Friesenbrücke begonnen werden kann. Nur absolute Daueroptimisten würden darauf wohl noch eine Wette einschlagen. Aber wie heißt es doch: Am Ende wird alles gut, und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende.
Von Feuerwehrplänen
Vor Monaten hat HARTWIG am SONNTAG über die geplanten Neubauten für die Ortsfeuerwehr Nüttermoor und die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) des Kreises im Leeraner Ortsteil berichtet. Zwei Feuerwehrhäuser so dicht nebeneinander – geht das nicht auch zusammen und damit preiswerter, war eine der gestellten Fragen. Und nun? Der Bau für die Ortsfeuerwehr wird aufgrund der klammen Haushaltslage der Stadt erst einmal verschoben und der Kreis hat neue Überlegungen, mit der FTZ nach Brinkum zu gehen. Schade, denn wenn Stadt und Kreis in den vergangenen Jahren intensiver miteinander gesprochen hätten, dann wäre eine für alle Seiten gute und vor allem auch wirtschaftlich sinnvolle Lösung möglich gewesen. Nun gut, es wird nicht das letzte Feuerwehr-Investitionsthema sein, dass die Region beschäftigen wird, denn auf Dauer lassen sich die heutigen Kleinstwehren-Strukturen weder finanziell noch personell erhalten. Das wissen die Politiker, das wissen auch viele Feuerwehrleute. Nur jeder weiß auch: Wer das öffentlich sagt, der… Aber lassen wir das. Die Zeit wird die Antworten geben und hoffentlich ist bis dahin nicht über Gebühr in Steine investiert worden.
Digitaltipp: Schönes Leer im Fernsehen
Ende November war ein Team des NDR-Fernsehen in der Stadt Ledastadt. Das Ziel: Schöne Aufnahmen für die Sendung „Nordseereport – Wohlfühlwinter an der Küste“. Das dürfte trotz der Einschränkungen bestens gelungen sein. Zu sehen sind heute Abend (12. Dezember) im „Dritten“ ab 18 Uhr ein Einblick in die Arbeit der Kaffeerösterei Baum – als der vor vielen Jahren eröffnet hat, dachten viele „und das im Teeland – wie soll das gehen?“ – sowie Impressionen aus der Altstadt und aus dem Museumshafen. Man darf gespannt sein, wie Leer dabei „wegkommt“.
Munter holln und einen schönen 3. Advent wünscht HH