DIE KOLUMNE – Die „Sprachwende“: Aus Behördendeutsch wird Marketing-Maschine

DIE KOLUMNE – Die „Sprachwende“: Aus Behördendeutsch wird Marketing-Maschine

Fällt es Ihnen auf, wie sich die Ausdrucksweisen bei Behörden und Verbänden allmählich verändert? Das typische „Behördendeutsch“ gibt es nur noch in den an die Bürger verschickten Schreiben. Geht es um die Außendarstellung, dann sind Behörden eher zu einer „Marketing-Maschine“ geworden. Jüngstes Beispiel einer Antwort auf eine Frage an eine Behörde gefällig? Es ging darum, ob ganz konkret in einer Sache Fehler gemacht wurden. Wie lautet die wunderschön klingende Antwort? „Innerhalb des Prozesses gab es einen Erkenntnisgewinn“. Liest sich toll, oder?

Holger HartwigDIE KOLUMNE – Die „Sprachwende“: Aus Behördendeutsch wird Marketing-Maschine
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„Das Museum mit spannenden Themen und Ostfriesland haben mich schnell überzeugt“

„Das Museum mit spannenden Themen und Ostfriesland haben mich schnell überzeugt“

Auf einen Tee mit… – Heute: Nicole Gelhaus, neue Leiterin des Ostfriesischen Schulmuseums

FOLMHUSEN Eines der Museen in Ostfriesland, das bei jedem Besucher Erinnerungen an die Kindheit und Jugend weckt, hat eine neue Leiterin. Nicole Gelhaus ist aus Bremerhaven nach Westoverledingen gekommen, um die Zukunft des Ostfriesischen Schulmuseums in Folmhusen an der Bundesstraße zwischen Leer und Ihrhove zu gestalten. Eine spannende Aufgabe, sagt die 51-Jährige, denn das Museum umfasst immerhin neben der Dauerausstellung ein großes Archiv und eine Bibliothek mit rund 50.000 Bücher. In der Rubrik „Auf einen Tee mit…“ spricht Gelhaus, die in ihrer Freizeit Haiku-Gedichte schreibt, über ihre Eindrücke in der neuen ostfriesischen Heimat sowie die Ziele und Herausforderungen, die sich für das Schulmuseum stellen.

Holger Hartwig„Das Museum mit spannenden Themen und Ostfriesland haben mich schnell überzeugt“
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Jetzt neu: Das „Leichter-Leben“-Buch

Jetzt neu: Das „Leichter-Leben“-Buch

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LEER Als Leser von HARTWIG am SONNTAG kennen Sie die Rubrik „Leichter leben“. Nun ist aus einem Teil dieser Beiträge ein Buch geworden. „Lebe… liebe… lache…lerne! – 52 Impulse für ein leichteres Leben“ ist das erste Buch von Holger Hartwig.

Holger HartwigJetzt neu: Das „Leichter-Leben“-Buch
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DIE KOLUMNE – Städte-und Gemeindebund sieht mit aktueller Kreishausführung keine gute Zukunft

DIE KOLUMNE – Städte-und Gemeindebund sieht mit aktueller Kreishausführung keine gute Zukunft

 Es ist in der Geschichte des Landkreises Leer ein einmaliger Vorgang, der sich dieser Tage hinter den politischen Kulissen abspielt: Der Kreisverband Leer des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes (NSGB) hat die Fraktionen und Gruppen des Kreistages in einem Brief unmissverständlich aufgefordert, bei der Wiederbesetzung der Führung der Kreisverwaltung die amtierende Spitze mit Landrat Matthias Groote (SPD) und seiner Allgemeinen Vertreterin, Kreisrätin Jenny Daun (auch Leiterin Dezernat III, u.a. mit Planungsamt, Bauamt, Straßen- und Tiefbauamt, Umweltamt) nicht zu bestätigen.

Holger HartwigDIE KOLUMNE – Städte-und Gemeindebund sieht mit aktueller Kreishausführung keine gute Zukunft
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Städte- und Gemeindebund: Kreishaus-Führungskultur „verzögert,  verhindert oder blockiert verschiedenste Projekte“

Städte- und Gemeindebund: Kreishaus-Führungskultur „verzögert, verhindert oder blockiert verschiedenste Projekte“

KREIS LEER Der Kreisverband Leer des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes (NSGB) hat sich in einem Schreiben an die Vorsitzenden der Fraktionen und Gruppen im Leeraner Kreistag deutlich gegen die aktuelle Führung im Leeraner Kreishaus positioniert. Der NSGB Leer, dem neun kreiseigene Kommunen angehören, sieht eine ausreichend wirtschaftliche Entwicklung des Kreises gefährdet und fordert die Kreistagsmitglieder auf, bei Bestätigung der derzeitigen Führungspositionen die Meinung der kreisangehörigen Kommunen in die Überlegungen für eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und dem Landkreis Leer einzubeziehen.

Nachfolgend lesen den Brief vom 20. Januar 2025, der – so die Recherche – zwischenzeitlich in der Politik auf Kreis- und Gemeindeebene und im Kreishaus sowie in den Rathäusern der Kommunen kursiert, im vollständigen Wortlaut:

Holger HartwigStädte- und Gemeindebund: Kreishaus-Führungskultur „verzögert, verhindert oder blockiert verschiedenste Projekte“
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Landkreis: NSGB-Schreiben ist Grenzüberschreitung, um Wahl zu beeinflussen

Landkreis: NSGB-Schreiben ist Grenzüberschreitung, um Wahl zu beeinflussen

Vorwürfen werden zurückgewiesen – „Eingriff in die Hoheitsrechte“ – Gespräch offenbar ohne Ergebnis

LEER Landrat Matthias Groote (SPD) ist als Reaktion auf das Schreiben des Kreisverbandes des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes (NSGB) zum „Gegenangriff“ übergegangen. Der Landrat, so ergaben die Recherchen am Samstag, bewertet das Schreiben des NSGB als eine Grenzüberschreitung und einen unzulässigen Eingriff in die Hoheitsrechte des Kreises.

Ähnlich hat sich am Samstag auch Kreispressesprecher Philipp Koenen gegenüber der Rheiderland-Zeitung (RZ) aus Weener ausgedrückt. »Es handelt sich um einen höchst ungewöhnlichen Vorgang, stellt er doch den Versuch dar, von außen in Hoheitsrechte des Landkreises Leer einzugreifen und eine Wahl zu beeinflussen«, wird Koenen zitiert.

Aus Sicht des Landrates und seines Sprechers würden in dem Brief der Vertreter der Kommunen pauschal Vorwürfe gegen die Kreisspitze erhoben, „ohne dass auch nur ein konkretes Beispiel“ genannt worden sei. Kreissprecher Koenen wird in der RZ weiter zitiert mit den Worten: „Der Vorwurf, dass die wirtschaftliche Entwicklung Schaden nehmen könnte, mutet seltsam an vor dem Hintergrund, dass gerade eben erst zwei namhafte Unternehmen der Energiewende angekündigt haben, im Landkreis Leer Niederlassungen zu gründen.“

Der Büroleiter des Landrats hat in der Samstagausgabe der RZ weiterhin erklärt, dass die Vorwürfe schnellstens bereinigt gehörten. Landrat Matthias Groote habe deshalb umgehend auf das Schreiben des NSGB-Kreisverbandes reagiert und die beiden Bürgermeister, die es unterzeichnet haben, zu einem klärenden Gespräch ins Kreishaus eingeladen. Koenen sagte: „Dazu bedarf es aber auch eines gegenseitigen Vertrauens, für das öffentliche und unbewiesene Schuldzuweisungen nicht eben förderlich sind.“

Wie die Recherchen weiterhin ergaben, hat das Gespräch bereits am Freitag (24.01.25) stattgefunden. Landrat Groote hatte die Vertreter des NSBG, den Bürgermeistern Günter Harders (Ostrhauderfehn) und Geert Müller (Rhauderfehn), ins Kreishaus eingeladen. Nach dem Stand der Recherchen am Samstag Abend, 25.01.25, ist der Austausch offenbar ohne Ergebnis geblieben.

Holger HartwigLandkreis: NSGB-Schreiben ist Grenzüberschreitung, um Wahl zu beeinflussen
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„Die Prinz Heinrich ist ein großer Glücksfall – auch für die Stadt Leer“

„Die Prinz Heinrich ist ein großer Glücksfall – auch für die Stadt Leer“

„Auf einen Tee mit …“ – Heute mit Holger Graventein, neuer Vorsitzender des Leeraner Vereins „Traditionsschiff Prinz Heinrich“

 

LEER Er ist ein „neuer Alter“ in der Führungscrew des Leeraner Vereins „Traditionsschiff Prinz Heinrich“: Holger Graventein. 2003 war er Gründungsmitglied und danach einige Jahre zweiter Vorsitzender, seit Dezember 2024 hat er nun die Nachfolge des verstorbenen Gründungsvorsitzenden Wolfgang Hofer übernommen. Gemeinsam mit Hofer hatte er sich 2003 dafür eingesetzt, dass die Prinz Heinrich nicht verschrottet wird. Heute ist das Schiff im Leeraner Handelshafen ein „Hingucker“ und begeistert seit Jahren Interessierte mit Ausflugsfahrten und bei Veranstaltungen an Bord. In der Rubrik „Auf einen Tee mit…“ spricht der 66-Jährige Leeraner, der bis zu seinem Ruhestand als ausgebildeter Kapitän auf Großer Fahrt als Geschäftsführer in einer Leeraner Reederei tätig war, unter anderem über den Moment, als er das Schiff im nicht restaurierten Zustand erstmals sah, die größte Investition, die mit 800.000 Euro auf den Verein wartet und seine Erlebnisse als Kapitän auf dem Schiff.

Als ich die Prinz Heinrich das erst Mal 2003 in Rostock gesehen habe, habe ich…

… die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Das Schiff lag in einem sehr traurigen Zustand als Ausstellungschiff „Mississippi“ mit viel Gerümpel an Bord im Hafen der Hansestadt. Es war klar, dass wir es so nicht nach Ostfriesland bringen könnten und wir für eine Sanierung dann auch keine Sponsoren finden würden. Wir haben dann entschieden, das Schiff zu kaufen und herzurichten für die Seereise nach Leer. Erst danach wurde der Verein gegründet.

Holger Hartwig„Die Prinz Heinrich ist ein großer Glücksfall – auch für die Stadt Leer“
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„Unsere Stubenkirche? Gemütlich zusammenkommen und auch ein Bier oder Wein trinken“

„Unsere Stubenkirche? Gemütlich zusammenkommen und auch ein Bier oder Wein trinken“

„Auf einen Tee mit …“ – Heute mit Imke Boelen, Vorsitzende des Kirchenrates der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Leer

LEER 2025 ist für die Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Leer ein besonderes Jahr. Die Gemeinde feiert ihr 500-jähriges Bestehen in der Ledastadt. Für das Festjahr haben sich die Verantwortlichen viele Neuheiten für das Kirchenleben und das Miteinander in der Stadt einfallen lassen. Eine Hauptakteurin ist Imke Boelen, die seit dem vergangenen Jahr Vorsitzende des Kirchenrates ist. In der  Rubrik „Auf einen Tee mit…“ spricht die 53-jährige Leeranerin über die Arbeit im Kirchenrat, die Ideen für das Festjahr und die Herausforderungen in den kommenden Jahren.

Evangelisch-reformiert – das steht für mich für…

Das ist meine Kirche. Sie bietet uns die Möglichkeit, andere Wege zu gehen und Neues auszuprobieren. Sie steht für mich für die Möglichkeit, sich aktiv einbringen zu können.

Vorsitzende des Kirchenrates bin ich geworden, weil …

… sich das so ergeben hat. Ich wollte in die Kirchenarbeit „reinschnuppern“. Ich wurde von den Gemeindemitgliedern in das Gremium gewählt. Bei den Zusammenkünften haben sich Mitglieder des Gremiums jemanden „ausgeschaut“ – und das war ich. Ich habe die Aufgabe gern übernommen und sie macht mir Freude.

500 Jahre – das Jubiläum unserer Gemeinde ist für mich …

… der Zeitpunkt, neue Wege zu gehen. Wir wollen mit unserer Gemeinde zu den Menschen gehen – und das nicht nur zu reformierten Gläubigen. Ein Jubiläumsjahr bietet für neue Wege aus meiner Sicht die optimale Aufmerksamkeit. Das wollen wir nutzen.

Mit dem Ansatz „Raus aus den Kirchenmauern zu den Menschen“ – damit wollen wir …

… alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt mit uns ins Gespräch zu kommen und einander kennen zu lernen. Kirche, Glauben und Miteinander findet überall statt und wir wollen mit den Menschen an den Orten in den Austausch kommen, wo das Leben stattfindet.

Mit unserem Lastenrad „AnsprechBAR“ wollen wir…

… – wie der Name es ausdrückt – ansprechbar sein an den unterschiedlichsten Orten in der Stadt, sei es rund um den Weihnachtsmarkt, in der Fußgängerzone oder an anderen Orten. Wir stehen dort und laden zu einem Austausch ein. Zu Beginn haben wir, weil wir als Signal auch T-Shirts und Mützen, auf denen „AnsprechBAR“ steht, gemerkt, dass einige Menschen meinen, wir seien eine neue Partei oder gar Sekte. Dann ergeben sich Gespräche, die deutlich machen wollen, dass Kirche nicht nur im Gottesdienst stattfindet. Wir wollen dabei keinen überzeugen oder gar aktive „Mitgliederwerbung“ machen, sondern über uns und die Vielfalt der Angebote informieren und uns mit den Menschen über nicht nur Gott, sondern auch über die Welt unterhalten. Wir freuen uns auf die nächsten Orte, denn wir wissen heute noch nicht, wo wir in den nächsten Monaten überall stehen werden, denn jeder – sei es ein Unternehmen in der Stadt, eine andere Institution oder eine Schule – kann uns einladen und dann kommen wir.

Unsere Idee der Stubenkirche soll…

… unsere Kirche etwas von der Steifheit nehmen und Hemmungen abbauen. Sie hat das Ziel, dass Menschen einfach bei uns vorbeizuschauen. Für uns steht fest: Eine Kirche ist für uns kein Ort, an dem Geflüstert werden oder man still in einer Bank sitzen muss. Für uns ist eine Kirche – auch außerhalb des Gottesdienstes – ein Ort der Begegnung, des Austausches und des Miteinanders. Wenn wir zusammenkommen, dann trinken wir in der Kirche auch ein Bier oder Wein zusammen und machen es uns auf Sofas gemütlich. Es ist wichtig zu wissen, dass die reformierten Kirchen keine heiligen Räume sind, sondern der Versammlungsraum der Gemeinde. Für die Reformierten sind nicht die Räume und Ausstellungsstücke heilig, Heiligkeit stellt sich durch den gemeinsamen Gottesdienst ein und das kann überall sein. Wir haben die Stubenkirche das erste Mal vor Weihnachten angeboten und dachten, dass wir mit 30 Plätzen bestimmt auskommen werden. Es kamen etwa 40 Menschen und wir freuen uns bereits jetzt auf die nächste Stubenkirche am 30. Januar.

Mit der langen Tafel in der Altstadt wollen wir …

… Menschen zusammenbringe und deutlich machen, dass wir als Gemeinde ein Teil der Altstadt und auch des wirtschaftlichen Lebens ist. Wie das genau ausgestaltet wird, ist noch in Planung. Auf jeden Fall wird es ein gemeinsames Event mit den Firmen in der Altstadt.

Unsere junge Pastorin Carolin Springer hat seit ihrem Start im Mai 2022 in unserer Gemeinde…

… viele Veränderungen hineingebracht. Neue Akteure haben neue Ideen und wir packen gemeinsam einiges auch etwas anders als in der Vergangenheit an, denn Wandel gehört mit dazu. Die Zusammenarbeit ist sehr locker, sehr spontan und macht Spaß. Junge und spritzig.

Die langfristig größte Herausforderung für unsere Gemeinde ist …

… Möglichkeiten zu finden, dass wir die Menschen und Mitglieder für die Gemeinde begeistern können. Wir erleben, dass Menschen unsere Gemeinde verlassen, weil sie keinen Bezug mehr zu uns finden. Viele haben aus den Augen verloren, dass Kirche in vielen gesellschaftlichen Bereichen – von der Diakonie bis zu Kindergärten – das Leben und Miteinander unterstützt. Wir wollen durch unsere Aktivitäten deutlich machen, dass jeder bei uns willkommen ist.

Kirche und Klimaschutz – dazu fällt mir ein …

… unsere Heizung. Sie muss erneuert werden. Wir hatten dabei die Vorstellung, dass wir auch das Kirchendach in Teilen für Solarenergie nutzen könnten. So hatten wir es schon für das Pastorenhaus angedacht, aber nicht genehmigt bekomme. Leider mussten wir feststellen, dass dieses aufgrund einer baulichen Vorgabe für die Altstadt nicht möglich ist. Das ist schade.

Von der Zusammenarbeit aller Leeraner Kirchen bzw. Gemeinden würde ich mir wünschen…

Ich glaube, sie funktioniert sehr gut. Darüber freue ich mich.

Mein Lieblings-Bibelvers ist …

Darüber hatte ich mir vor meinem neuen „Job“ als Vorständin nie Gedanken gemacht, aber die Losung des Jahres 2024 „Alles, was Ihr tut, lasst in Liebe geschehen“ hat mich gleich gepackt.

Ich habe das letzte Mal gelogen, als…

… daran erinnere ich mich nicht. Das muss eine kleine Notlüge ohne Vorsatz gewesen sein.

Meinen letzten Strafzettel habe ich kassiert…

… für etwas zu schnelles Fahren vor der BBS in Leer. Diese Stelle hat für mich ein gewisse „Gefahr“, aber ich bin nie so zu schnell gefahren, dass ich laufen musste.

Das letzte Buch, das ich gelesen habe, handelte von…

Leider gönne ich mir die Zeit nicht. Dafür lasse ich mir vorlesen. Meist sind die Hörbücher Krimis.

Mein Lieblingsplatz im Landkreis Leer ist…

… vor unserem Haus in Bunderhee auf der Bank beim Sonnenuntergang oder in der Badewanne (lacht).

Ich kann mich so richtig aufregen über…

… Egoismus und Respektlosigkeit.

Ich kann mich so richtig freuen über, wenn …

 …  andere sich über das freuen, was wir umsetzen.

Kraft kann ich tanken, wenn…

…  in der Wanne liege.

Ich sollte mal wieder…

…  Joggen gehen.

Mein größter Fehler ist, dass …

… sicherlich meine Tendenz zur Hektik.

Wenn ich noch einmal Kind wäre, dann…

… würde ich gerne wieder auf dem Gallimarkt in der handbetriebenen Schiffsschaukel sitzen. Die hat mich damals begeistert.

Wenn ich einen Tag lang Bundekanzlerin wäre, dann würde ich als erstes…

… unsere Schulen und das Bildungssystem insgesamt besser finanziell ausstattet und aufstellen,

Wenn ich drei Wünsche frei habe, dann…

…  für mich und meine Familie Gesundheit, das Ende von Kriegen und dass wir mit unseren Jubiläumsaktivitäten einen guten Eindruck hinterlassen.

Imke Boelen ist Vorsitzende des Kirchenrates der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Leer.

Foto: Privat

Holger Hartwig„Unsere Stubenkirche? Gemütlich zusammenkommen und auch ein Bier oder Wein trinken“
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In eigener Sache: Die Folgen einer Kolumne

In eigener Sache: Die Folgen einer Kolumne

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Ein Kolumnist hat die Aufgabe, Beiträge zu verfassen, die einen sachlichen Hintergrund haben. Dabei muss eine Einordnung dieser Sachverhalte vorgenommen werden. In der Regel führen derartige Beiträge zu Diskussionen – und das ist auch durchaus so gewollt, so wie es auch bei einem Kommentar der Fall ist.

Die Kolumne mit dem Titel „Stadt sagt Nein zu Verträgen: Tennet-Ansiedlung droht das Aus“, die am 14. Dezember 2024 in der Nordwest-Zeitung und am 15. Dezember 2024 bei „Hartwig am Sonntag“ erschienen ist, hat zu einer Reaktion seitens des Landkreises Leer mit der Aufforderung einer Richtigstellung „falscher Tatsachenbehauptungen“ geführt (den gesamten Wortlaut können Sie aufrufen über einen Klick  in der Navigatinonsleiste).

Zudem hat auch die örtliche Tageszeitung am 16. Januar 2025 die besagte Kolumne zum Thema gemacht.

Der Kolumnist hat nach den Vorwürfen seitens der Kreisverwaltung den Bürgermeister der Stadt Leer, Claus-Peter Horst, gebeten, sich schriftlich zu den Umständen, die zu den Inhalten der besagten Kolumne führten, zu äußern (den gesamten Wortlaut können Sie aufrufen über einen Klick  in der Navigatinonsleiste).

Aus Sicht des Autors ergibt sich nach den Darstellungen des Landkreises Leer und der Stadt Leer folgendes Gesamtbild:

Fakt ist, dass:

  • es am 11. Dezember 2024 eine Sondersitzung des städtischen Verwaltungsausschusses gegeben hat
  • dieser Verwaltungsausschuss mehrheitlich beschlossen hat, den zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Vertragsentwürfen für die Gesellschafterversammlung der Leer-Nord GmbH nicht zuzustimmen, weil „Änderungen dringend erforderlich waren, um nicht gewünschte wirtschaftliche Folgen für die Stadt Leer zu vermeiden“
  • die Verträge, für die der Weisungsbeschluss getroffen wurde, im Zusammenhang mit der Ansiedlung der Firma TenneT standen und bei einer Nichtzustimmung das Aus für das Investitionsvorhaben bedeutet hätten
  • zum Zeitpunkt der Recherche und Veröffentlichung der Kolumne der Weisungsbeschluss des Verwaltungsausschusses der Stadt Leer nachweislich Bestand hatte
  • die geänderten Vertragsentwürfe nachweislich erst nach Dienstschluss am Freitag, 13. Dezember 2024, bei der Stadt Leer eingegangen sind (Dienstschluss entspricht in diesem Fall dem Zeitpunkt des Endes der Recherchen)
  • der Weisungsbeschluss erst nach Kenntnisnahme der Vertragsänderungen und nach Abschluss der darauffolgenden abschließenden Beratungen bei der Stadt Leer am Montag, 16. Dezember 2024 – und damit zwei Tage nach der besagten Erstveröffentlichungen – nicht mehr Bestand hatte
  • die Kommunikationen zu den Inhalten der Vertragsentwürfe zwischen dem Landrat des Kreises Leer, Matthias Groote in seiner Funktion als Geschäftsführer und Vertreter des Gesellschafters (Kreis Leer), dem Bürgermeister der Stadt Leer als Vertreter des zweiten Gesellschafters (Stadt Leer), sowie dem Geschäftsführer der Leer-Nord GmbH, Dieter Schröer, stattgefunden haben und die Bedenken der Stadt nicht ausreichend in die ersten Fassungen der Verträge aufgenommen wurden, so dass der besagte Weisungsbeschluss dadurch erforderlich wurde, um die Interessen der Stadt Leer zu wahren,
  • der derzeitige Geschäftsführer der Leer-Nord GmbH, Dieter Schröer, im ersten Quartal 2025 aus seinem Amt ausscheidet

Mit Blick auf die Inhalte und Formulierungen in der Kolumne ist festzustellen:

  • Nicht korrekt war die Formulierung „Verträge mit der Firma TenneT“. Korrekt hätte es lauten müssen: „Verträge im direkten Zusammenhang mit der Ansiedlung der Firma TenneT“.
  • Nicht korrekt war die Formulierung, dass die Verträge, die Grundlage für den Weisungsbeschluss waren, durch den Landkreis Leer entwickelt wurden. Korrekt hätte es heißen müssen: „Die Verträge wurden durch einen Notar im Auftrag der Leer-Nord GmbH nach inhaltlichen Vorgaben der Geschäftsführung der Leer-Nord GmbH, namentlich durch Landrat Matthias Groote und Dieter Schröer, entwickelt.“
  • Nicht korrekt war die Altersangabe des ausscheidenden Geschäftsführers Dieter Schröer. Er ist 75 Jahre alt und nicht – wie in der Kolumne veröffentlicht wurde – 73 Jahre.

Die nicht korrekten Formulierungen bedauere ich als Autor der Kolumne sehr.

Der Vorwurf des Landkreises, dass es sich um eine „nicht ausreichende journalistische Sorgfaltspflicht“ meinerseits handelte, ist aus meiner Sicht unbegründet. Warum? Es handelte sich um die Recherche zu einem Weisungsbeschluss, der durch die Politik der Stadt Leer beschlossen wurde.

Diesen Fakt sowie auch weitere Sachverhalte zu dem Thema hat der Bürgermeister der Stadt Leer, Claus-Peter Horst, sowohl in der Recherche am 13. Dezember 2024 als auch in seiner schriftlichen Stellungnahme vom 14. Januar 2025 schriftlich bestätigt. Ebenso ist nachgewiesen, dass die Faktenlage – Nichtzustimmung zu Verträgen – bis zwei Tage nach der Erstveröffentlichung am 14. Dezember im Portal der Nordwest-Zeitung,  d.h. bis zum 16. Dezember 2024. gegeben gewesen ist.

Grundsätzlich bestand bei dieser Gesamtthematik – und das ist keine Seltenheit bei einer derartigen Recherche – der Umstand, dass sich die Beteiligten mit Hinweis auf die Verschwiegenheitspflicht zu Inhalten von Sitzungen und Verträgen nicht im Detail äußern. Inwieweit also der Kreis Leer auf eine Anfrage während der Recherche  auskunftsbereit gewesen wäre, wie er sich im Nachgang darstellt, bleibt Spekulation. Aus Sicht des Autors war der recherchierte Gesamtsachverhalt, dass es einen Weisungsbeschluss zur Thematik von Verträgen, die voraussetzend mit Blick auf die Infrastruktur für die Großansiedlung sind, durch den Bürgermeister der Stadt Leer ausreichend bestätigt.

Abschließend ist mir als Autor, der auch Bürger des Kreises ist, wichtig, deutlich zu machen: Es ist gut, wichtig und richtig ist, dass für die erforderlichen Verträge, um die es in der Kolumne ging, doch noch kurz vor und rechtzeitig vor der anstehenden Gesellschafterversammlung am Montag, 16.12.24, Einvernehmen erzielt werden konnte.

Allerdings bleiben die Fragen:

Was hat in der Kommunikation und dem Miteinander der Gesellschafter – vertreten durch Landrat Groote als Geschäftsführer ist – und der Stadt Leer – vertreten durch Bürgermeister Horst – nicht funktioniert?

Wurden die Bedenken der Stadt zu den aufgesetzten Vertragsentwürfen dermaßen nicht ernst genommen, so dass die Stadt Leer sich gezwungen sah, als den ihr noch einzig möglichen Schritt der Verhinderung dieser für die Stadt nachteiligen Verträge den Weisungsbeschluss zu fassen, der die klarste Haltung einer deutlichen Ablehnung der Vertragsentwürfe und damit auch der Vorstellungen des zweiten Gesellschafters (Landkreis Leer) war?

Bei der Beantwortung dieser Fragen ist aus meiner Sicht – und dieses unabhängig von den o. g. drei nicht korrekten Formulierungen – weiterhin die Gesamtaussage der Kolumne als Schlussfolgerung keinesfalls abwegig: Es wurde nicht rechtzeitig gut kommuniziert bzw. der Landrat als Geschäftsführer und Vertreter des zweiten Gesellschafters scheint die Bedenken der Stadt nicht ausreichend und zeitnah für einvernehmliche Lösungen gewürdigt zu haben.

Und weiterhin gilt auch bei diesem Gesamtsachverhalt der alte Grundsatz:

Ein guter Redakteur verantwortet nicht die Sache selbst. Er berichtet aus einer kritischen Distanz unabhängig über das, für das andere durch ihr Handeln die Verantwortung tragen, und ordnet ggf. die Gesamtsituation ein.

Holger Hartwig

adminIn eigener Sache: Die Folgen einer Kolumne
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„Bei Recherchen die journalistische Sorgfaltspflicht stärker beachtet

„Bei Recherchen die journalistische Sorgfaltspflicht stärker beachtet

LEER Der Landkreis Leer hat auf die Kolumne vom 15. Dezember 2024 am 9. Januar 2025 mit einem Schreiben reagiert und eine Veröffentlichung als Richtigstellung erwartet. Nachfolgend er gesamte Wortlaut der Stellungnahme des Landkreises Leer, die die Pressestelle im Auftrag von Landrat Groote (SPD) übermittelt hat:

„Sehr geehrter Herr Hartwig,

Ihr Beitrag „Stadt sagt Nein zu Verträgen – Tennet-Ansiedlung droht das Aus“ in der Kolumne „Hartwig am Sonntag“ am 15.12.2024 enthält Falschbehauptungen, auf deren Grundlage der Eindruck erweckt wird, der Landkreis Leer hätte eine wichtige Unternehmensansiedlung im Industriegebiet Leer Nord gefährdet. Wir erwarten eine Richtigstellung.

  • In dem Beitrag wird behauptet, der Landkreis Leer habe „Verträge mit Tennet“ entwickelt bzw. „Vereinbarungen mit Tennet“ erarbeitet, über die in einer Gesellschafterversammlung der Leer Nord GmbH abgestimmt werden sollte und die von der Stadt abgelehnt würden. Diese Behauptung ist unwahr. Denn in der Gesellschafterversammlung ging es gar nicht um Verträge mit der Firma Tennet. Vielmehr ging es um Verträge mit zwei lokalen Unternehmen, die im Industriegebiet Leer Nord bereits ansässig sind. Gegenstand dieser Verträge sind Investitionen in die Infrastruktur und deren Nutzung.
  • Tatsache ist, dass der Landkreis für die Versammlung gar keine Verträge vorbereitet hat – auch nicht die Verträge mit den beiden lokalen Firmen. Damit hatte die Leer Nord GmbH einen Notar beauftragt. Und Grundlage für diesen Auftrag war ein Beschluss der Gesellschafterversammlung, in der gleichberechtigt Vertreter der Stadt Leer und des Landkreises Leer sitzen.
  • In diesen Verträgen wurden Änderungswünsche der Stadt berücksichtigt, sofern dies rechtlich vertretbar und mit den Vertragspartnern verhandelbar war. Diese Änderungen waren bereits in den Entwürfen eingearbeitet, noch bevor am 15.12.2024 die Kolumne erschien.
  • Nur am Rande und der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass der Leer-Nord-Geschäftsführer Dieter Schröer nicht 73 Jahre alt ist, wie es in der Kolumne steht, sondern bereits 75, wie es bei Ihnen leider nicht steht. Anders als in der Kolumne berichtet, scheidet er auch nicht zum 31. März 2025 aus, sondern zum 28. Februar.

Sehr geehrter Herr Hartwig,

Standortentscheidungen von Unternehmen sind eine sensible Angelegenheit. In diesem Zusammenhang ist es keine Kleinigkeit, wenn in der Kolumne „Hartwig am Sonntag“ der Eindruck erweckt wird, als würde der Landkreis Leer durch mangelnde Professionalität und fehlendes Urteilsvermögen die Ansiedlung eines prominenten Unternehmens gefährden. Es wird hier ein schwerwiegender und rufschädigender Vorwurf erhoben, der nicht nur das Ansehen der Kreisverwaltung in Misskredit bringt, sondern auch den Landkreis als Wirtschaftsstandort – und das aufgrund einer Falschbehauptung.

Wenn denn die Kreisverwaltung und der Landrat persönlich derart angegangen werden, ist es umso mehr geboten, bei der Recherche Sorgfalt walten zu lassen. Und das bedeutet, dass der Betroffene selbstverständlich vor der Veröffentlichung angehört wird und Gelegenheit zu einer Stellungnahme erhält. Eine Nachfrage beim Landkreis hätte dazu beigetragen, grundlegende Fehler in dem Artikel zu vermeiden.

Unseres Wissens ist bis heute auch keine Nachberichterstattung erfolgt, so dass Sie Ihre Leserschaft im Unklaren lassen, ob denn die Stadt Leer in der Gesellschafterversammlung mit Nein gestimmt hat, wie Sie es ins Spiel gebracht hatten. Tatsächlich hat die Gesellschafterversammlung die Verträge mit den beiden lokalen Unternehmen beschlossen – und zwar einstimmig.

Für die Zukunft erwarten wir, dass bei Recherchen die journalistische Sorgfaltspflicht stärker beachtet wird. Ansonsten behalten wir uns rechtliche Schritte vor.“

  • Lesen Sie dazu auch die Beiträge  „Statement des Leeraner Bürgermeisters: Grund des Weisungsbeschlusses waren nicht unerhebliche rechtliche Mängel, eventuell verbunden mit nicht gewünschten wirtschaftlichen Folgen für die Stadt Leer“ und „In eigener Sache“.
Holger Hartwig„Bei Recherchen die journalistische Sorgfaltspflicht stärker beachtet
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