„Auf einen Tee mit …“ – Heute mit Alexander Meiborg, Organisator von Deutschlands größtem Basketballturnier und Geschäftsführer von Fortuna Logabirum
LOGABIRUM Erst kürzlich hat er das größte Basketball-Turnier Deutschlands organisiert: Alexander Meiborg. Der Chef der Fortuna Baskets und hauptamtliche Geschäftsführer von Fortuna Logabirum spricht in der Rubrik „Auf einen Tee mit…“ über die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Jugendarbeit sowie die ganz speziellen Herausforderungen bei der Turnierorganisation und verrät, warum er in seinem Leben zwar bereits mit zwölf Jahren Spiele geleitet hat, aber selbst erst mit 20 Jahren mit dem Basketballspielen angefangen hat. Weitere Themen im Gespräch mit dem 37-Jährigen sind seine Leidenschaft für Borussia Dortmund und das Reisen sowie seine Aufgabe als Gastvater.
Basketballer bin ich geworden, weil …
… mein Vater dieser Sportart ausgeübt hat und ich als Kind immer mit ihm mitgefahren bin. Angefangen zu spielen habe ich aber erst mit 20 Jahren. Ich bin stattdessen seit meinem zwölften Lebensjahr Schiedsrichter und es hieß dann irgendwann, ich sollte auch das Gefühl eines Spielers erleben. Zudem bin ich bis heute auch Fußballschiedsrichter.
Deutschlands größtes Basketballturnier auf die Beine zu stellen, ist für uns…
… eine Herausforderung und große Freude. Wir sind ein tolles Organisationsteam mit 14 Mitgliedern und bei uns kommt der Spaß auch nicht zu kurz. Wir wissen, was es bedeutet, ein solches Event auf die Beine zu stellen. Das Ganze hat 2010 mal klein angefangen und seit fünf Jahren haben wir immer 150 teilnehmende Mannschaften. Tendenz steigend.
259 Teams in Ostfriesland bei dem Turnier begrüßen zu können, bedeutet…
… eine sehr große strukturelle Herausforderung in vielerlei Hinsicht. Die Sportler mit der größten Anreise kamen aus Kaunas in Litauen. Wir mussten 25 bespielbare Hallen finden und eine eigene Buslinie organisieren, weil es ja keinen Öffentlichen Personennahverkehr am Wochenende in ausreichender Form gibt. Dazu 1.300 Mahlzeiten und Übernachtungsplätze in den Hallen und örtlichen Schulen für die Gäste, die kein Hotel oder keine Ferienwohnung genommen haben.
Hauptamtlicher Geschäftsführer des Vereins und der Fortuna Baskets zu sein, bedeutet mir …
… sehr viel, da ich mein Hobby zum Beruf machen konnte. Arbeiten fühlt sich nicht mehr wie arbeiten an.
Wenn mir jemand vor einigen Jahren gesagt hätte, dass wir einmal 14 Teams im Spielbetrieb haben, dann …
… war das bei meiner Vision, die ich hatte, für mich durchaus realistisch. Stand jetzt werden es in der anstehenden Saison sogar 18 Teams sein. Gute Jugendarbeit ist harte Arbeit, zu der eine gute Vernetzung mit den Schulen gehört. Sie erfordert viel Engagement und Begeisterung von vielen Menschen. Das alles nur ehrenamtlich zu machen, funktioniert nicht und ich bin dankbar, dass der Vorstand des Vereins sich entschieden hat, mich hauptamtlich einzustellen.
Die größte Herausforderung für die Fortuna Baskets ist …
… die Gewinnung von ausreichend Sponsoren und Ehrenamtlichen.
Deutschland ist Basketball-Weltmeister – das war für diesen Sport …
… eine tolle Werbung. Wir merken, dass der Zulauf an Kindern immer größer wird.
Wenn ich einen jungen Menschen für unsere Ballsportart begeistern will, dann …
… lade ich sie zum Training ein, um das Spiel und die besondere Gemeinschaft kennen zu lernen.
Basketball- oder Fußball-Schiedsrichter zu sein, ist für mich …
… ein tolles Hobby, bei dem ich für mein gesamtes Leben viel gelernt habe. Man muss ein Gefühl für das Spiel, die Menschen und die Konflikte entwickeln. Man lernt, Entscheidungen zu treffen und mit den Folgen umzugehen. Diese Erfahrungen haben mir bei meinem beruflichen Werdegang sehr geholfen, als ich mit Ende 20 zur Führungskraft wurde.
An unserem Verein Fortuna Logabirum finde ich klasse, dass…
… dort die Denkweise vorherrscht, alles möglich zu machen und nichts zu verhindern.
Mein Hobby zum Beruf gemacht zu haben, ist für mich…
… die Erfüllung eines Lebenstraums, da ich das Gefühl habe, etwas Sinnvolles zu machen und etwas für die Gesellschaft tun zu können.
Borussia Dortmund ist für mich…
… echte Liebe. Fan zu sein, ist ein guter Ausgleich zu allem, was so im Leben passiert. Ich habe eine Dauerkarte und meinen Platz vor der „Gelben Wand“ im Stadion gefunden.
Am Reisen fasziniert mich…
… als Fan des BVB, dass ich – wie in diesem Jahr bei allen Auswärtsspielen bis auf das Finale, da wir da ja das Turnier hatten – viel Ziele in Europa sehe, zu denen ich sonst sicherlich nicht gefahren wäre. Abseits des Fußballs mag ich es, durch das Reisen andere Kulturen und die schönsten Plätze der Welt zu entdecken.
Gastvater für einen ausländischen Jugendliche zu sein, ist…
… jedes Mal wieder ein bereicherndes Erlebnis.
Junge Menschen sollten…
… wieder lernen, dass auch einem das Ehrenamt eine Menge geben kann und nicht immer sofort danach zu fragen, was es für ein Engagement gibt. Bei unserem Turnier durfte ich erleben, dass die Hallenverantwortlichen für sehr kleines Geld sehr engagiert waren. Da ging es nicht um das Geldverdienen.
Für Ostfriesland wünsche ich mir…
… einen besseren ÖPNV.
Mein Lebensmotto ist…
… „keiner von uns kommt hier lebend raus. Also hört auf, euch wie Andenken zu behandeln. Esst leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt ins Meer. Sagt die Wahrheit und tragt Euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Für nichts anderes ist Zeit!“
Ich habe das letzte Mal gelogen, weil…
… sicherlich gestern oder vorgestern. Weswegen? Auch als junger Mensch darf man bei passender Gelegenheit Gedächtnislücken haben, oder?
Ich kann mich so richtig aufregen über…
… unverschämte Menschen, die nichts machen aber anderen erzählen wollen, was zu tun ist sowie Menschen, die keinen Anstand kennen oder wohlhabende Menschen, die nichts abgeben.
Ich kann mich so richtig freuen über…
… Tore meiner Borussia und kleine Aufmerksamkeiten.
Mein Lieblingsplatz ist…
… der Platz im Stadion.
Kraft tanke ich, wenn…
… ich am Strand liege, das Meer rausch und ich abschalten kann.
Mein größter Fehler ist, dass …
… ich meine, immer Recht zu haben. (lacht).
Ich könnte niemals…
… gutes Essen stehen lassen.
Wenn ich einen Tag lang Bundeskanzler wäre, dann würde ich als erstes…
… dafür sorgen, dass sich Arbeit in jedem Falle mehr lohnt, als Zuhause zu sitzen und Däumchen zu drehen.
Wenn ich drei Wünsche frei habe, dann wünsche ich mir …
… lange anhaltende Gesundheit für mich und meine Familie, meinen Job bis zur Rente machen zu können und eine vernünftige Sporthalle in Leer.
Er ist das Gesicht und der Macher der Fortuna Baskets: Alexander Meiborg, Geschäftsführer von Fortuna Logabirum.
Foto: privat