Von dem Rolle-Rückwärts-Neuanfang
Immer für `ne Geschichte gut – das ist seit fast zwei Jahren das Motto der Leeraner CDU. Nein, alles hier zu wiederholen, was es an parteiinternen Auseinandersetzungen rund um das „Bürgermeisterin-Kuhl-will-nicht-oder-doch-Desaster“ und danach los war? Das mag eh keiner mehr lesen. Nun hat die Fraktion einen neuen Chef: Ulf-Fabian Heinrichsdorff. Wer das Mitte des vergangenen Jahres vorhergesagt hätte, der wäre schief angeschaut worden. Heinrichsdorff hatte gerade seinen Rückzug als Vorsitzender des Stadtverbandes bekannt gegeben.
Auf der Liste bei der Kommunalwahl landete er auf dem letzten Platz, in der Fraktion schien er bei der Neuaufstellung auch nicht viel Kredit zu haben. Sein konsequentes und gradliniges Handeln seinerzeit sowie seine Fachkenntnisse scheinen dem (relativ) jungen Christdemokraten, der auch von den anderen Parteien im Rat geschätzt wird, positiv auf die Füße gefallen zu sein. Oder waren es am Ende fehlende Alternativen? Egal. Jetzt muss Heinrichsdorff unter Beweis stellen, dass er es – wie schon vor dem Kuhlschen CDU-Trauma – kann. Dafür sei ihm alles Gute gewünscht, denn neben der erfolgreichen Führung der noch siebenköpfigen Fraktion – Susanne Smit hat das Weite gesucht und agiert jetzt partei- und fraktionslos – wartet auch im Stadtverband viel Arbeit. Auch dort muss die CDU wieder viel mehr Schwung aufnehmen, um aus der Rolle der bedeutungslosen Oppositionspartei in der Ledastadt gezielt herauskommen zu können. Selbst wenn Heinrichsdorff da (noch nicht) in Amt und Würden ist, kann er da die „Verschlafenheit“ nicht laufen lassen. Und wer weiß: Vielleicht wird er ja auch so eine Art Friedrich Merz – nur auf lokaler Ebene. Der war auch weg vom Fenster, hat nie aufgegeben und ist nun Chef der Partei und gleichzeitig der Bundestagsfraktion. Eines unterscheidet die beiden aber auf jeden Fall: Merz ist schon im fortgeschrittenen Alter, Heinrichsdorff mit etwa über 30 erst am Beginn einer vielleicht langen Karriere. Und UFH würde der Partei einen riesengroßen Gefallen tun, wenn er es jetzt schafft, wieder junge Leute zu begeistern. Junge Kräfte, die keine Lager und Querelen kennen, sondern einfach nur gut Politik für die Zukunft Leers zu machen. Man darf gespannt auf die positiven Schlagzeilen sein, für die UFH und Co. künftig sorgen…
Vom Besoffenen-Leitsystem
Der Leeraner Denkmalsplatz hat in den vergangen 50 Jahren so einige Umgestaltungen hinter sich. Einstmals eine Brunnenanlage mit kleiner Baracke – pardon, Reisezentrum -, wurde über die letzten drei Jahrzehnte ein großer Platz für Veranstaltungen. Viele Überlegungen hat es gegeben, wie der Platz attraktiv gestaltet werden kann. Eine Idee: eine Illumination. Das war, weit bevor es anderenorts diese Überlegungen gab. Leer war innovativ. Statt breiter Lichtleisten im Boden, die farblich wechselten, wurden es aus Kostengründen schmale Balken. So richtig einen „Aha-Effekt“ gab das nicht. Um so schneller ging es, bis die zwei Lichtlinien unter jungen Leuten einen Spitznamen hatten: das „Besoffenen-Leitsystem“. Nach der nun letzten Neugestaltung ist dieses „Leitsystem“ verschwunden – sollte man meinen. Aber nein, wer genau hinsieht, der stellt fest: die Stadt hat ein „historisches Bewusstsein“. Zwei der Mini-Lichtleisten sind erhalten – wenn auch ohne Funktion. Ganz ehrlich: Mir wäre es lieber gewesen, der historische Kandelaber, diese wunderschön Mastleuchte, wäre sorgsam behandelt worden statt zwei „doofe Lichtleisten“. Oder wurden die einfach „bürokratisch vergessen“?
Digital-Tipp: Hilfe für die Flüchtlinge
Vor Ort zu helfen, ist die beste Hilfe. Damit Menschen aus dem Kreis Leer wissen, wie sie mit Blick auf die Ukraine oder die hier ankommenden Flüchtlinge unterstützen können, hat die Stabsstelle Ehrenamt und Freiwilligenagentur des Landkreises Leer die Initiative ergriffen. Sie sammelt auf einer Plattform die Anliegen hilfebedürftiger Menschen und koordiniert die freiwilligen Helfer. Zusätzlich werden im Internet alle Hilfsangebote und Spendenaufrufe veröffentlicht. Hier der Link:
https://ehrenamt.landkreis-leer.de/Aktuelles/Ukraine/Spendenaufrufe-für-die-Ukraine/
Wer Fragen hat, der kann die Stabstelle auch von montags bis donnerstags in der Zeit von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 14 Uhr unter 0491- 926 4048 erreichen. Hoffen wir, dass insgesamt die Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, im Kreis Leer so aufgenommen werden, dass jeder Tag ihnen einen kleinen Grund zur Freude liefert und ihnen so Kraft gibt, an ein gutes Ende für ihr Land und die vielen Freiheitskämpfer fest zu glauben.
Freuen wir uns, dass wir hier in Frieden und Freiheit leben dürfen.
Munter bleiben… HH