Aufmerksame Leser sind das Beste, was einem Journalisten passieren kann. So kam der Hinweis, dass in dem Wasserschutzgebiet in Leer-Heisfelde eine „große braune Kloake“ zu sehen sei. Was steckt dahinter?
Seit 1896 wird in dem Leeraner Ortsteil Wasser gefördert. Aktuell bis zu einer Menge von zwei Millionen Kubikmeter. Und dann direkt neben dem Wasserwerk ein Tümpel mit „brauner Soße“ obendrauf. Was steckt dahinter? Hat dort jemand geschlampt?
„Nein“, sagt Claus-Peter Horst, Vorstand der Stadtwerke Leer AöR, auf Anfrage. Das Trinkwasser in Leer werde – wie in großen Teilen Deutschlands – aus Grundwasser gewonnen. Horst: „Obwohl dieses bereits eine sehr gute Qualität aufweist, ist eine Entfernung von Eisen, Mangan und Kohlensäure notwendig.“ Diese Entfernung, die das Wasser trinkfähig macht, geschieht nach Horst Darstellung unter Sauerstoffzugabe durch Bakterien in vier großen Filterblöcken. „Diese Filterblöcke werden dann periodisch durch eine Gegenspülung gereinigt. Dieses Spülwasser wird dann in einem extra dafür angelegten Spülteich – so wie in Heisfelde – zwischengelagert, damit sich die entsprechenden Eisenoxidpartikel absetzen können.“
Das verdichtete Eisenoxid werde dann in regelmäßigen Abständen abgepumpt und aus dem Gebiet transportiert. Horst. „Es kann beispielsweise in Biogasanlagen als Katalysator zur Entschweflung und bei Kläranlagen zur Flockung eingesetzt werden und hat somit einen Nutzen.“
Kurzum: Eine bewusst „produzierte braune Kloake“, die unter Aufsicht entsteht und fachmännisch durch die Stadtwerke betreut und genutzt wird.
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