LEER Landrat Matthias Groote (SPD) ist als Reaktion auf das Schreiben des Kreisverbandes des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes (NSGB) zum „Gegenangriff“ übergegangen. Der Landrat, so ergaben die Recherchen am Samstag, bewertet das Schreiben des NSGB als eine Grenzüberschreitung und einen unzulässigen Eingriff in die Hoheitsrechte des Kreises.
Ähnlich hat sich am Samstag auch Kreispressesprecher Philipp Koenen gegenüber der Rheiderland-Zeitung (RZ) aus Weener ausgedrückt. »Es handelt sich um einen höchst ungewöhnlichen Vorgang, stellt er doch den Versuch dar, von außen in Hoheitsrechte des Landkreises Leer einzugreifen und eine Wahl zu beeinflussen«, wird Koenen zitiert.
Aus Sicht des Landrates und seines Sprechers würden in dem Brief der Vertreter der Kommunen pauschal Vorwürfe gegen die Kreisspitze erhoben, „ohne dass auch nur ein konkretes Beispiel“ genannt worden sei. Kreissprecher Koenen wird in der RZ weiter zitiert mit den Worten: „Der Vorwurf, dass die wirtschaftliche Entwicklung Schaden nehmen könnte, mutet seltsam an vor dem Hintergrund, dass gerade eben erst zwei namhafte Unternehmen der Energiewende angekündigt haben, im Landkreis Leer Niederlassungen zu gründen.“
Der Büroleiter des Landrats hat in der Samstagausgabe der RZ weiterhin erklärt, dass die Vorwürfe schnellstens bereinigt gehörten. Landrat Matthias Groote habe deshalb umgehend auf das Schreiben des NSGB-Kreisverbandes reagiert und die beiden Bürgermeister, die es unterzeichnet haben, zu einem klärenden Gespräch ins Kreishaus eingeladen. Koenen sagte: „Dazu bedarf es aber auch eines gegenseitigen Vertrauens, für das öffentliche und unbewiesene Schuldzuweisungen nicht eben förderlich sind.“
Wie die Recherchen weiterhin ergaben, hat das Gespräch bereits am Freitag (24.01.25) stattgefunden. Landrat Groote hatte die Vertreter des NSBG, den Bürgermeistern Günter Harders (Ostrhauderfehn) und Geert Müller (Rhauderfehn), ins Kreishaus eingeladen. Nach dem Stand der Recherchen am Samstag Abend, 25.01.25, ist der Austausch offenbar ohne Ergebnis geblieben.