„Wir wollen Frauen regional und weltweit eine Stimme geben“

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LANDSCHAFTSPOLDER Die Soroptimistinnen sind einer der weniger bekannten Service-Clubs, die sich weltweit engagieren. Seit 2005 gibt es diesen Club auch in der Region Leer-Papenburg. Das Besondere daran: Mitglieder sind ausschließlich Frauen. Präsidentin der hiesigen Soroptimistinnen Leer-Papenburg ist derzeit Maria Leiterholt-de Boer. In der Rubrik „Auf einen Tee mit…“ spricht die ausgebildete Agraringenieurin über die Ziele der Gemeinschaft, der 40 Frauen aus den verschiedensten Berufen angehören, ihre Motivation für das ehrenamtliche Engagement, ihre Begeisterung für das Rheiderland und dass sie als Bundeskanzlerin als erstes dafür sorgen würde, dass die Chancengleichheit für Kinder hergestellt wird.

Präsidentin der Service- Clubs der Soroptimistinnen zu sein ist…

… eine selbstverständliche Aufgabe, die sich durch die Mitgliedschaft und unsere Satzung ergibt. Die Aufgabe ist spannend, bereichernd, erweitert das persönliche Netzwerk und eine tolle Erfahrung – auch wenn es durchaus etwas zeitintensiv ist. Wir sind im Vorstand ein gutes Team aus sieben Frauen, die sich gegenseitig tragen.

Für das Engagement bei den Soroptimistinnen habe ich mich entschieden, weil …

… mich als Gründungsmitglied das große weltweite Netzwerk mit den vielen Möglichkeiten, sich zu engagieren, begeistert. Wenn man sich für eine gute Sache einbringen kann, ist das sehr vielfältig möglich. Es macht Freude, etwas bewegen zu können. Wir als Netzwerk sind in den unterschiedlichsten Organen eingebunden, beispielsweise im Deutschen Frauenrat, und können so die Interessen von Frauen vertreten.

Wenn ich die Ziele unseres Clubs mit wenigen Worten beschreiben soll, dann sind das …

… vor allem drei Prinzipien: Bewusst machen, bekennen und bewegen. Aber wir haben nicht nur unsere Programmarbeit, sondern viele – auch regionale – Projekte, für die wir Spendengelder generieren. Aktuell haben wir als Club der Region Leer-Papenburg eine finanzielle Unterstützung für die Tafeln in Leer und Papenburg sowie für eine Organisation in Sierra Leone für ein Projekt gegen Beschneidung von Frauen gegeben.

Wer bei uns Mitglied werden will, der sollte…

… persönliches Engagement mitbringen und bereit sein, Zeit zu investieren, verlässlich und loyal sein. Ideen, Offenheit und Kontaktfreude und Freude an gemeinsamen Aktionen sind ebenfalls gefragt. Aktuell muss man bei uns auch eine Frau sein – auch wenn es bereits erste Clubs in den USA gibt, die Männer aufnehmen.

Wenn Menschen uns in einem Atemzug z.B. mit Freimaurern nennen, dann …

… stelle ich fest: Das ist keine reflektierte Aussage. Der Vergleich passt nicht. Wir sind offen, engagieren uns transparent und vielfältig. Unser Ziel ist es, die Lebensbedingungen und den Status von Frauen durch Bildung / Stärkung ihrer Rolle und Schaffung von Chancengleichheit zu verbessern.

Mit unseren Spenden- und Förderaktionen wollen wir …

… wirksam sein in breiter Aufstellung und Frauen regional und weltweit eine Stimme geben. 

Mit unserem Kochbuch wollen wir…

… zeigen, dass wir auch mit unserem Freundinnenfrühstück überzeugen. Dazu kommen etwa 140 Frauen und mit dem Buch haben wir die leckeren Rezepte, die wir dort umsetzen, zugänglich gemacht. Mit dem Verkaufserlös unterstützen wir dann unsere Projekte.

Unser aktuelles Projekt ist …

… das Theaterstück „This is a man´s world“ mit Alexandra Kamp im Kleinen Theater in Papenburg. Der erste Termin musste leider auf den 19. Juni verschoben werden. Es gibt noch einige Restkarten, die bei uns bestellt oder bei kultur@papenburg.de gekauft werden können. Mit dem Erlös werden zwei Projekte unterstützt.

Die interessanteste Aktivität unseres Clubs in den vergangenen Jahren war…

… unser Filmprojekt Human Rights zum 75-jährigen Jubiläum der UN-Menschenrechtscharta Grundlage für den Film war das „HUMAN International Culture Project“ des Komponisten Helge Burggrabe. Er fasst die Artikel der UN-Menschenrechtscharta zu 11 Themengebieten zusammen.

Am Rheiderland begeistert mich…

… die Weite, die Arbeit, das Licht, der Horizont.

An der Region stört mich, dass …

…  die Wege immer sehr weit sind. (lacht). Ansonsten fällt mir nichts ein, was mich stören würde.

Meinen letzten Strafzettel habe ich kassiert für…

… falsches Parken.

Ich kann mich so richtig aufregen über…

… Ungerechtigkeiten.

Ich kann mich so richtig freuen über …

… an vielem – gute Gespräche, Spontanität, Humor, Musik, den Launen der Natur, Sport.

Ein Fehler von mir ist, dass …

Muss ich darauf antworten? (lacht)

Kraft tanke ich, wenn ich …

… in der Natur bin.

Das letzte gelogen habe ich, als …

Meinen Sie damit, dass ich die Wahrheit etwas verbogen habe? Dann kommt das schon mal vor.

Mein Lieblingsplatz im Kreis Leer ist…

… am Dollart.

Als Bundeskanzlerin würde ich als erstes…

… dafür sorgen, dass für es Chancengleichheit für Kinder gibt.

Wenn ich drei Wünsche frei habe, dann…

… wünsche ich mir Frieden, Gesundheit und Glück.

Sie führt für ein Jahr den Serviceclub der Soroptimistinnen Leer- Papenburg: Maria Leiterholt-de Boer.

Foto: privat.

Holger Hartwig„Wir wollen Frauen regional und weltweit eine Stimme geben“