Die BürgermeisterkandiTat(en)
Die Liste der Bewerber um das Bürgermeisteramt in Leer füllt sich. Jetzt steht fest, dass mit Andre Willems ein bisher unbeschriebenes Blatt in der Stadtpolitik in das Rennen einsteigt. Der 41-Jährige Familienvater ist aktuell Kämmerer beim Landkreis Leer und ist vielen auch als Fußballtrainer in der Region bekannt (z.B. beim BSV Bingum). Er tritt als Parteiloser „im Auftrag“ der CDU gegen Amtsinhaberin Beatrix Kuhl – tritt sie denn nun aus der CDU aus, weil eine Partei nicht mit zwei Kandidaten antreten kann? -, Claus-Peter Horst (parteilos, Chef der Stadtwerke Leer) und Sven Dirksen (FDP) an. Dazu gesellt sich noch Jörg Penning, seines Zeichens Personalratsvorsitzender bei der Stadt Leer. Das werden spannende Monate.
Gleich zwei aus dem Rathaus und einer von dem Tochterunternehmen Stadtwerke und was die Leeraner Wählergemeinschaft macht, ist noch offen. Mein Tipp: Sie unterstützen Willems, der als Fachmann und „Typ“ einen sehr guten Ruf genießt. So langsam wird es dann auch mit den Wahlkampfaktivitäten intensiver losgehen. Als wohl erster hat sich Penning mit einem Wahlslogan im sozialen Netzwerk aus der Deckung gewagt. Und er hat bereits ein Alleinstellungsmerkmal: Er wird nicht Bürgermeisterkandidat, sondern BürgermeisterkandiTat. Rechtschreibfehler oder bewusst ein Mann der Tat? Man weiß es noch nicht. Einen Slogan hat er auch bereits. „Sozial-ehrlich-kompetent“, ist sein Motto. Das allerdings unterscheidet ihn wohl nicht wirklich von anderen Bewerbern. Mal ehrlich: Welcher Politiker sagt das nicht über sich? Bei solchen Slogans frage ich mich immer, was das bedeutet. Denn wer würde schon von sich behaupten unsozial, verlogen, unfähig zu sein? Wohl keiner. Also sind die gewählten Worte völlig aussagefrei. Schade.
Die Sparkasse und…
Die Woche seit dem vergangenen Sonntag hatte es in sich. Es gab viele Resonanzen zu dem Sparkassen-Artikel mit der Zusammenstellung der vielen Fakten aus den Jahresberichten.
Ach ja, ein Thema war ja auch der Verwaltungsrat und die Bezüge der ehrenamtlichen Politiker. Ich habe mir mal erlaubt, die Zahlen der EWE in Oldenburg anzusehen. Dagegen ist das echt wenig, was die Sparkassen-Kontrolleure bekommen. Beim Energieriesen sind es für 20 Mitglieder um den Vorsitzenden Bernhard Bramlage (einstmals Landrat im Kreis Leer) – darunter auch Mitarbeitervertreter – in 2019 1,2 Mio. Euro gewesen. 700.000 gehen auf das Konto der Arbeitnehmer, die in dem Gremium sitzen. Bleiben aber immerhin noch 500.000 Euro für die Herren und Frauen aus der Politik. Immerhin sind diese zum Teil verpflichtet, Teile ihrer Vergütung an die Gebietskörperschaften, für die sie tätig sind, abzuführen. Fünfstellig soll sein, was trotzdem ins eigene Portemonnaie geht. Auch nicht schlecht. Mein Vorschlag: Vielleicht sollten auch Politiker auf Kommunalebene, wie die im Bundestag, verpflichtet werden, alle Nebenbezüge, die mit ihren politischen Ämtern verbunden sind, offen zu legen. Könnte nicht schaden. Schafft Vertrauen.
Nun wünsche ich einen erholsamen Sonntag – mal sehen, wann der Schnee kommt. Erinnerungen an die Katastrophe von 1979 werden bestimmt ein Thema sein. Ich erinnere mich daran, dass damals ein Schneefräse der Bundeswehr (wer den damals für die fast schneefreie Zone Ostfriesland angeschafft hat, verdient immer noch Respekt) ganze Arbeit geleistet hat. Wie die Soldaten, die damals auch an vielen anderen Stellen des Kreisgebietes zur Stelle waren. Damals war es ja – anders als heute bei Corona – eine Katatastrophe, die über Nacht kam …
Aber vorher noch reinklicken in die anderen Rubriken. Das hilft heute, Wirklichkeiten zu erkennen.
Bleibt fröhlich und gesund.
HH
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