Von der Ruhe vor dem Sturm
Vergangenen Sonntag lautet die Schlagzeile „Borromäus-Hospital schreibt Millionenverlust“. Danach ist es immer spannend, wie die Reaktionen ausfallen. Dieses Mal lässt es sich schnell zusammenfassen: Von Seiten des Borro bisher kein einziges Wort (auch keine Richtigstellung, da man ja offiziell noch nicht weiß, dass man Verluste macht), aus der Belegschaft hingegen auf den verschiedenen Wegen viel klare Botschaften. Danke für das Vertrauen. Dabei wurde vor allem eines deutlich: Mit dem Betriebs- und Arbeitsklima ist es in dem christlichen Krankenhaus in vielen Bereichen nicht mehr so weit her.
Das liest und hört sich ganz anders an, als die offizielle Verlautbarung der Klinik. Warten wir mal ab. Spätestens, wenn in Bundesanzeiger die Bilanz der Klinik veröffentlicht wird, sind die tatsächlichen Zahlen öffentlich. Aber: Es wird schon vorher Klarheit geben, denn die ersten Einschnitte in Personal und Struktur – Stichwort sparen, sparen, sparen – sind bereits angekündigt. Und man darf auch gespannt sein, ob bei der Aufarbeitung der finanziellen Situation dann auch wirklich auf allen Hierachie-Ebenen intensiv geprüft wird. Manche Information, die – meist anonym – gekommen ist, macht das durchaus empfehlenswert. Prognose: Das wird noch richtig interessant.
Von den Glückslosen
Sie ist ein Phänomen, die Weihnachtsverlosung der Stadt Leer. Seit Jahrzehnten boomt die Aktion der Werbegemeinschaft. Mittlerweile werden 400.000 Lose unters Volk gebracht. Am Freitag war es nun erstmals soweit: Die ersten Lose für die Hauptgewinne wurden von Jutta Blank (Lebenshilfe Leer) und Nicola Pleye-Frikke (Werbegemeinschaft) gezogen. Glücklich schätzen dürfen sich die, die folgende Ziffer-Zahlenkombination auf ihrem Losabschnitt stehen haben: für den VW up! Serie A 010613 und für das E-Bike Hercules 032722 sowie bei der Serie für den Hyundai i10 die Nummer B 077950 und für das E-Bike 076496. Derweil läuft der Verkauf der weiteren Lose wie geschnitten Brot weiter. Und wer dieses Mal leer ausgegangen ist: die nächste Chance wartet schon am kommenden Freitag. Dann werden die Gewinn-Abschnitte der Serien C und D gezogen.
Von der Kreuzungsfreigabe
Anfang der bevorstehenden Woche wird die teuerste Einzelverkehrsmaßnahme in der Geschichte der Stadt Leer freigegeben: die super-ampelige Ampelkreuzung am Bummert, bei der die Wege knallrot sind. Das gibt doch bestimmt schöne Bilder. Politikprominenz vor Ort, inklusive Bürgermeister, dazu dann das Durchschneiden des klassischen Bandes. Denkste. Die neue Super-Kreuzung zur Entschärfung des Unfallschwerpunktes bei den beiden Gymnasien wird einfach so für den Verkehr freigegeben. Warum das so ist? Na, wer will schon gerne mit dieser Millionen-Maßnahme in Verbindung gebracht werden in Zeiten klammer kommunaler Kassen. Also ist es kein Wunder, dass der neue Bürgermeister Claus-Peter Horst auf diese Inszenierung liebend gerne verzichtet – so wie viele Leeraner auch gerne auf diese neue Kreuzung verzichtet hätten…
Von der Umsetzung
Den Worten folgen Taten. Die größte Herausforderung für die Kommunalpolitiker ist das Thema Geld. Einen städtischen Haushalt mit allen seinen Zusammenhängen und Fachbegriffen zu verstehen und aus dem Pamphlet die richtigen Rückschlüsse zu ziehen, das ist selbst für manchen ausgebildeten Verwaltungsbeamten eine Herausforderung. Deshalb an dieser Stelle ein Kompliment an die Stadtverwaltung Leer und 20 Ratsfrauen und Herren. Sie haben sich einen Sonnabend die Zeit genommen, gemeinsam über alles zu sprechen. Das Signal der Verwaltung um Bürgermeister Horst ist dabei auch: Wir erklären alles, wir verstecken nichts (was die Finanzexperten immer locker schaffen würden). Die Politikerinnen und Politiker haben mit ihrem Interesse unterstrichen, dass sie ihre Arbeit ernst nehmen. Übrigens: Ein zweites Treffen zum Thema Baurecht wäre auch nicht schlecht. Oder können Sie mir drei kommunale Themen nennen, bei denen es weder um Geld noch Bauen, Immobilien und Grundstücke geht? Auch in diesem Bereich wird in den kommenden Jahren viel Sachkenntnis gefragt sein, um Investitionen zu ermöglichen und Ärger zu vermeiden.
Digital-Tipp der Woche: Advent mit dem Kulturkreis Jümme
Corona hat uns weiter im Bann, umso wichtiger ist es dann, sich über die digitalen Wege einen nachbarschaftlichen Gruß in der Adventszeit zu holen. Eine tolle Idee ist die Aktion des Kulturkreises Jümme. Auch in diesem Jahr wird es ab dem kommenden Mittwoch jeden Tag bis zum Heiligen Abend eines von 24 Türchen mit Musik, Lyrik, Märchen, Kinderprogramm und Kabarett! Alle Türchen gibt’s immer auf der Webseite, im YouTube-Kanal des Kulturkreises und bei Facebook. Hier der Link zur Seite des Kulturkreises:
Allen einen angenehmen 1. Advent und munter holln… HH