„Das THW? Ein Schmelztiegel der Gesellschaft“

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„Auf einen Tee mit …“ – Heute Heute Stefan Sandstede, Ortsbeauftragter des THW in Leer

Leer Er ist seit einigen Jahren der Chef der „Blauen“ im Kreis Leer: Stefan Sandstede. Als Ortsbeauftragter des Technischen Hilfswerkes (THW) führt er 100 Mitstreiter, die jährlich bei bis zu 25 Einsätzen unterwegs sind, zuletzt vor allem bei den Stürmen, die über den Kreis Leer fegten. Der Familienvater, der gerne in seinem Garten aktiv ist, spricht über den Neubau, den sein Ortsverband herbeisehnt, die Möglichkeiten, die junge Menschen im THW haben und seine Vorliebe für den SV Werder Bremen.

Am THW fasziniert mich…

…  die Freude am Helfen.

Wenn ich Politiker wäre, dann würde ich als erstes für das THW…

…  neue Gelder für die Fahrzeugbeschaffung bereitstellen.

Für unseren THW-Ortsverband ist die größte Herausforderung in den nächsten Jahren…

… ein Neubau, der größer, moderner und vor allem auch mit mehr Räumen, die die Geschlechter berücksichtigen, ausgestattet sein sollte.

Der Wegfall der Wehrpflicht vor vielen Jahren war für uns…

…  ein schwerer Schlag, aber eine Chance, etwas aus unserem tollen Ehrenamt zu machen. Das haben wir geschafft. Die Zahl der Aktiven hat sich stabilisiert. Wir kommen mit Blick auf die an uns übertragenen Aufgaben sehr gut zurecht.

Der Katastrophenschutz im Kreis Leer

… ist ein den letzten Jahren zusammengewachsen. Es gab Zeiten, das war das Miteinander nicht so einfach. Die weißen, roten und blauen Helfer – sprich Rettungsdienste, Feuerwehren und THW – arbeite immer besser zusammen. Wir sind auf einen sehr guten Weg.

Wenn ich einen jungen Menschen für THW das begeistern will, dann motiviere ich ihn mit…

…  auf jeden Fall mit der Möglichkeit, sich selbst fortzubilden und sich zu entwickeln. Wer bei uns dabei ist, der kann für seinen beruflichen Werdegang viel mitnehmen, denn wir bieten sehr viele Qualifizierungsmöglichkeiten.  Das reicht vom Lkw-Führerschein, Schweißerlehrgänge, Ausbilder- und Technikerprüfungen bis hin zu Zertifikaten für Sicherheit. Da ist für jeden etwas dabei.

Als Ortsverbandschef ist meine größte Herausforderung…

… den – etwas salopp formuliert – Laden zusammen zu halten. Das THW ist ein Schmelztiegel der Gesellschaft, weil Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen bei uns mitmachen, Das ist eine Herausforderung, die mir viel Spaß macht.

Mein Garten ist für mich…

…  Erholung- und Rückzugsort mit Ruhe vor dem manchmal stressigen Alltag.

Mein Lebensmotto ist…

Mache es wie die Sonnenuhr, zählt die heiteren Stunden nur.

Ich habe das letzte Mal gelogen, als…

… ich meiner Tochter versprochen habe, dass ich eine Pizza hole. Das klappte dann nicht und ich musste mir dann eine kleine Notlüge einfallen lassen.

Meinen letzten Strafzettel habe ich kassiert für…

 …  2020. In bin in Logabirum in der 30er Zone etwas zu schnell gefahren.

Ich kann mich so richtig aufregen über…

… Menschen, die in dieser Ukraine-Krise und dem grausamen Krieg den Mund aufreißen, weil sie meinen zu wissen, was richtig ist. Sie machen der Politik ständig Vorwürfe, dabei kennt keiner diese Situation. Die Politiker, die da jetzt entscheiden müssen, sind nicht zu beneiden.

Ich kann mich so richtig freuen über, …

 …  den Aufstieg von Werder Bremen in die Bundesliga.

Mein größter Fehler ist, dass …

… ich vielleicht nicht alle Chancen, die ich beruflich hatte, genutzt habe.

Wenn ich einen Tag lang in meinen Leben ein anderer sein könnte, dann wäre ich gerne…

… eine Maus im Bundeskanzleramt mit großen Ohren um mit zu bekommen, was dort alles aktuell bedacht, besprochen und geregelt werden muss.

Wenn ich drei Wünsche frei habe, dann…

…  persönlich etwas mehr freie Zeit, für das THW eine noch auskömmlichere finanzielle Ausstattung und als drittes, dass wir schnell wieder aus den kriegerischen Zeiten herauskommen und wieder Ruhe und Vernunft überall regieren.

Hinweis: Die Serie „Auf einen Tee mit…“ erscheint immer mittwochs zuerst auf www.nwzonline.de bzw. in der Ostfriesland-Ausgabe der Nordwest-Zeitung.

Holger Hartwig„Das THW? Ein Schmelztiegel der Gesellschaft“