Auf ein Tee mit… – Heute mit Markus Wucherpfennig, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Leer
LEER/PAPENBURG Seit zwei Jahren ist Markus Wucherpfennig eines der Gesichter der Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Kreis Leer. Zum einen ist der Papenburger seit 2022 Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienstes, zum anderen seit 1. April Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes. In der Rubrik „Auf einen Tee mit…“ spricht der Familienvater, der seit seinem Zivildienst mit dem DRK verbunden ist und Notfallsanitäter und Fachwirt Gesundheit und Soziales ist, über die Vielfalt des DRK-Angebotes, die Rettungsdienstschule in Leer sowie den Neubau der Rettungswache in Leer und den „BIK-Bus“.
DRK-Kreisgeschäftsführer zu sein, ist für mich eine Herausforderung, weil…
… ich für ein großes Spektrum an Themen, die wir als Kreisverband abdecken, die Verantwortung trage. Wir haben jeden Tag mit Menschen, Institutionen und ehrenamtlich aktiven Helfern in den Ortsvereinen zu tun. Die Arbeit an der Spitze eines funktionierenden Mitarbeiterteams ist abwechslungsreich und sehr interessant.
Unser neuer Standort im Gewerbegebiet ist…
… für uns ein Ort, der neue Möglichkeiten bietet. Wir sind im Oktober 2023 umgezogen, haben uns gut eingelebt und sehen viel Potenzial, hier Ideen und neue Angebote Realität werden zu lassen.
Unsere Rettungsdienstschule ist…
… ist eines unserer Aushängeschilder. Wir bilden für ganz Ostfriesland aus, aktuell beispielsweise 58 Notfallsanitäterinnen und -sanitäter. Unser Ziel ist es, unsere Angebote aller Art rund um die Qualifikation von Mitarbeitern im Rettungsdienst weiter auszubauen, weil wir hier weiteren Bedarf sehen.
Der Neubau der DRK-Rettungswache in Leer ist …
… eine Aufgabe, die in den Händen des Landkreises Leer liegt. Wir tauschen uns zu dieser Frage regelmäßig aus. Ich hoffe sehr, dass wir schnellstmöglich eine gute Lösung finden. Für uns ist wichtig, dass wir unseren gesamten Bedarf an einem Ort unterbringen können. Das sind die Fahrzeuge, aber auch die Verwaltung. Wir hoffen, dass wir ausreichend Räume in zentraler Lage haben werden, damit wir unsere Betriebsabläufe gut darstellen können.
Die Arbeit in unseren Ortsvereinen zeichnet aus, dass …
… mit einem hohen ehrenamtlichen Engagement viel geleistet wird. Wir freuen uns als Kreisverband vor allem auch, dass vor allem junge Menschen über das Jugendrotkreuz eingebunden werden. Helfenden Hände sine dort ebenso wie passive Mitglieder, die einen Beitrag von ab 20 Euro im Jahr zahlen, jederzeit willkommen.
Für unser Haus Deichstraße, in dem Obdachlose unterkommen können, wäre es gut, wenn …
… wir weiterhin vertrauensvoll mit allen Partnern zusammenarbeiten. Wir sind sehr zufrieden. Es gibt keine Kritik und keine Probleme – und das soll so bleiben.
Unser BIK-Bus ist…
… zu hundert Prozent mit Ehrenamtlichen jede Woche auf dem Bahnhofsvorplatz in Leer für Bedürftige vor Ort. BIK steht für Begegnungs-, Informations- und Kältebus. Jeder Bedürftige kann dort vorbeikommen. Das gesamte Angebot ist spendenfinanziert und wir freuen uns auch hier über jegliche Art von Unterstützung.
Wer bei uns Mitglied werden will, der …
… macht das in einem Ortverein oder direkt über den Kreisverband und ist herzlich willkommen.
Die Kenntnisse der Ersten Hilfe sollte auffrischen, wer…
… am Leben teilnimmt. In eine Notfallsituation, egal wie schlimm sie ausfällt, kann jeder in jeder Sekunde ganz schnell kommen, sei es ein Verkehrsunfall oder ein Unglück in der Nachbarschaft. Die meisten Menschen haben Angst vor so einem Moment. Diese Angst können und wollen wir nehmen. Ich gehe sogar soweit, dass es eine Verpflichtung sein sollte, regelmäßig im Leben seine Kenntnisse aufzufrischen. Bei den meisten ist es lange her, dass sie einen Kurs gemacht haben, um den Führerschein zu bekommen
Mein größter bisheriger Erfolg ist, dass …
Das fällt mir schwer, darauf zu antworten. Wir als Team können uns darüber freuen, dass es 2024 gelungen ist, in unserem neuen Zuhause erfolgreich ein regelmäßiges Angebot für Senioren mit steigender Resonanz in unserer Begegnungsstätte anzubieten.
Die erste bürokratische Vorschrift, die ich abschaffen würde, ist…
Es gibt manchmal viele Anforderungen, aber die sind in unserem Bereich auch berechtigt. Ich wüsste nicht, was ich abschaffen würde, wenn ich es könnte.
Mein Lebensmotto ist…
… Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum. Was ich damit meine: Ich höre immer wieder den Satz „Das mache ich, wenn ich in Rente bin.“. Ich sehe das anders. Rente ist eine geschenkte Zeit. Bis dahin ist es wichtig, die Möglichkeit zu finden, das zu machen, was als Ziel gewünscht ist. Man sollte besser nichts, was man wirklich möchte, zu weit in die Zukunft schieben.
Mein letztes Buch, das ich gelesen habe…
Das ist schon etwas her. Meist lese ich berufsbedingte Informationen. Das letzte Buch? Das war „Vertrauensverhältnisse“ von Rudolf Seiters.
Mein Lieblingsplatz in der Region ist…
… am Hafen in Leer.
Ich kann mich so richtig aufregen über…
… Ungerechtigkeit und Hinterhältigkeit.
Ich kann mich so richtig freuen, wenn…
… faires Miteinander auf Augenhöhe und eine positive Grundstimmung vorliegt.
Kraft tanke ich, wenn ich…
… zuhause bei meiner Familie bin, und /oder wenn wir im Urlaub sind.
Wenn ich einen Tag lang Bundeskanzler sein könnte, dann…
… würde ich alles tun, was den Frieden zurückbringt. Die aktuellen Kriege schockieren mich.
Wenn ich drei Wünsche frei habe, dann wünsche ich mir…
… mehr Gerechtigkeit, mehr Fairness und mehr wertschätzenden Umgang der Menschen untereinander.
Markus Wucherpfennig ist seit zwei Jahren für das DRK im Kreis Leer tätig.
Foto: Privat