Auf einen Tee mit …“ – Heute Michael Meyer, Marktmeister der Stadt Leer
LEER Die Aufgabe ist für ihn eine Ehre und wenn ein Herold ausfallen würde, dann würde er auch diesen Job übernehmen: Michael Meyer, seit 2016 Marktmeister bei der Stadt Leer und Cheforganisator des Gallimarktes. In der Rubrik „Auf einen Tee mit…“ spricht der 41-Jährige über die Tücken bei der Planung des Traditionsfestes, seine persönliche Handschrift bei der Marktgestaltung, verrät, was aus ihm als Kind einer Schaustellerfamilie geworden wäre, und gibt einen kleinen Ausblick auf den neuen Weihnachtsmarkt in der Ledastadt.
Marktmeister des Gallimarktes zu sein, ist für mich…
… eine Ehre.
Meine größte Herausforderung mit Blick auf den Gallimarkt ist für mich…
… aufgrund der engen Bebauung die Beschickung so optimal wie möglich zu gestalten. Die Herausforderung sind die Bäume und engen Gassen. Bis alles seinen Platz hat, mache ich bis zu 20 Pläne, um zufrieden zu sein.
Als ich das erste Mal davon gehört habe, dass ich den Gallimarkt organisieren soll, dachte ich……
… darf ich das sagen? Geil – was für eine tolle Aufgabe. Das ist eine Leidenshaft für mich.
Der schwierigste Moment im Leben eines Marktmeisters ist, wenn…
… man sich vermessen hat und das Geschäft nicht passt. Das hatte ich bisher so noch nicht und dafür bin ich dankbar.
Am meisten Sorge bereitet mir auf Blick die Fünfte Jahreszeit in Leer…
… das Wetter.
Die wichtigsten Tipps von meinen Vorgängern sind…
… ganz einfach gewesen: Mach` Dein Ding und sammle selbst Erfahrungen. Baue Deinen Markt so auf, wie Du meinst und frage, wenn Du Fragen hast.
Meine Handschrift bei dem Markt ist…
… durchaus zu merken. Wir haben eine neue Mittelreihe erfunden auf der Großen Bleiche, da, wo jetzt die Achterbahn stehen kann. Ansonsten gilt: Immer etwas Neues dabeihaben, dafür zu sorgen, dass die Kinder ihren Spaß haben und die Besucher nicht nach Hause gehen und sagen: „Ist ja immer das Gleiche.“ Ich sage aber auch: Eine gewisse Kontinuität mit den Buden und Geschäften, die beliebt sind und immer an gleicher Stelle stehen, macht unseren Markt auch aus.
Der Gallimarkt außerhalb der Altstadt ist…
… für mich nicht vorstellbar. Das wäre das Ende des Gallimarktes.
Wenn ich mir vorstelle, in einer Schaustellerfamilie geboren worden zu sein, dann…
… wäre ich jetzt Achterbahn-Besitzer.
Die Preise auf dem Gallimarkt empfinde ich als …
… zum Teil – wie auf anderen Volksfesten auch – ziemlich hoch – wobei man aber natürlich nicht vergessen darf, dass die Kosten in allen Bereichen und damit auch für die Marktbeschicker steigen. Es ist halt die Frage, wann da ein Knackpunkt erreicht ist und viele Menschen sagen würden „Das reicht jetzt. Das ist mir zu teuer“. Ich denke, wir müssen aufpassen, dass es dazu so nicht kommt. Für die, die etwas sparen wollen, empfehle ich die Happy Hour am Sonntag ab 18 Uhr.
Die besten Ideen für die Gestaltung des Marktes bekomme ich, immer wenn…
… ich in meiner Blockhütte im Garten entspanne.
Mein Lieblingskarussell auf dem Gallimarkt 2023 ist…
… der Predator, weil es eines größten noch reisenden Rundfahrgeschäfte ist – optisch und fahrtechnisch. Natürlich finde ich alle gut, die wir in Leer haben, weil ich sie alle getestet habe bzw. meine Stellvertreterin oder unsere Auszubildende. Ich muss mittlerweile – leider – etwas Rücksicht auf meinen Rücken nehmen. Es ist für alle Besucher etwas dabei.
Mein Lieblingskarussell als kleiner Junge war …
… Autoscooter.
Wenn kurzfristig einer der Herolde ausfallen würde, dann würde ich…
… einspringen – es muss ja nicht gerade die Aufgabe als Ausrufer sein (lacht).
Als Schlagzeile über den Gallimarkt 2023 wünsche ich mir, dass …
… es heißt: 500.000 Besucher feierten bei tollem Wetter einen friedlichen Gallimarkt.
Wenn die Arbeit als Gallimarkt-Chef getan ist, werde ich als erstes…
… Urlaub machen, meinen Garten genießen und dann schon zügig den neuen Weihnachtsmarkt angehen.
Der neue Weihnachtsmarkt auf dem Ernst-Reuter-Platz wird…
… sehr schön. Das Riesenrad und viele Stände mit attraktivem Kunsthandwerk – das gibt es so in Ostfriesland nicht.
Mein Lebensmotto ist…
Klage nicht, kämpfe.
Ich habe das letzte Mal gelogen, als…
… an eine echte Lüge kann ich mich nicht erinnern. Notlügen kommen dagegen durchaus mal vor.
Ich kann mich so richtig freuen über…
… lachende Besucher auf dem Markt. Das ist mein Hauptgrund. Ich war in meine Berufsleben auch in Afghanistan unterwegs und auch deshalb weiß ich, wie wichtig es ist, Freude und Spaß haben zu können.
Mein Lieblingsplatz ist…
… die Terrasse vor meiner Hütte im Garten.
Kraft tanke ich, wenn ich …
… mit meiner Familie an die Nordsee fahre.
Wenn ich einen Tag lang Bundeskanzler sein könnte, würde ich als erstes…
Die Aufgabe ist mir zu komplex. Den Tag würde ich nicht annehmen, denn ich glaube, ich könnte sowieso nur fast alles falsch machen.
Wenn ich drei Wünsche frei habe, dann…
… ist das stets gute Gesundheit, eine gute und selbständige Zukunft für unsere beiden Söhne und viele schöne Momente bei einem friedlichen Gallimarkt.
Seit 2016 ist er verantwortlich für die Planung und den reibungslosen Verlauf des Leeraner Gallimarktes: Michael Meyer, Marktmeister der Stadt Leer.
Foto: Privat
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