„Herausforderung für Senioren? Mit öffentlichen Verkehrsmitteln an Ziel zu kommen“

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 „Auf einen Tee mit …“ – Heute mit Heike Leimke, Seniorenbeauftrage der Stadt Leer

LEER Schwierigkeiten, die durch das Alter entstehen, zu verhüten, zu überwinden oder zu mildern und älteren Menschen die Möglichkeit zu erhalten, am Leben in der Gemeinschaft teilzunehmen – das ist die Aufgabe von Heike Leimke. Die 57-Jährige ist seit fast fünf Jahren Seniorenbeauftragte bei der Stadt Leer. In unserer Rubrik „Auf einen Tee mit…“ spricht die Verwaltungsfachwirtin über den Alltag ihrer Arbeit, Herausforderungen und die Bedeutung des Seniorenbeirats und erklärt, warum gute Seniorenarbeit auch ein wirtschaftlicher Standortvorteil für Leer ist.

Die Aufgabe als Seniorenbeauftragte zu übernehmen, bedeutete für mich persönlich…

… im beruflichen Alltag mit vielen Menschen zu tun zu haben. Das war ein wichtiger Aspekt, als ich mich entschieden habe, mich für diese Aufgabe zu bewerben. Mein vorheriger Job mit eher wenig Begegnungen im Job außerhalb des Büros. Mir fehlten Kontakte und es war eine gute Entscheidung vor mittlerweile fast fünf Jahren, diese Aufgabe zu übernehmen.

Die größte Herausforderung in dieser Aufgabe ist für mich …

… bei größeren Veranstaltungen vorne zu stehen und vor vielen Menschen zu sprechen. Das funktioniert zwar, aber ich habe in anderen Arbeitsbereichen mehr Qualitäten (lacht).

Senior im Sinne der Seniorenarbeit ist, wer…

… über 70 Jahre alt ist, wenn es um die Einladung für Veranstaltungen geht. Ansonsten kann sich jeder melden, der ein Anliegen hat. 55 Plus ist da eine gute Richtlinie.

Der Schwerpunkt meiner Arbeit ist…

… die Beratung zu allen Themen, die Senioren bewegen. Das reicht von Unterstützung bei Anträgen für Wohngeld bis Grundsicherung. Bei Bedarf erfolgt die Beratung auch zuhause. Die Organisation von schönen Aktivitäten und Veranstaltungen für die älteren Menschen gehört ebenfalls dazu.

Als Stadt Veranstaltungen für Senioren anzubieten, ist wichtig, weil…

… dieses älteren Menschen hilft, die teilweise auch eine nicht so gute finanzielle Ausgangslage haben, aus den eigenen vier Wänden herauszukommen. Wir können über das Jahr einige preiswerte Aktivitäten anbieten, die Senioren die Möglichkeit gibt, Kontakte zu knüpfen. 

Die größte Herausforderung für ältere Menschen in der Ledastadt ist…

wie auch in vielen anderen Orten mit öffentlichen Verkehrsmitteln ein Ziel zu erreichen.

Der Seniorenbeirat der Stadt Leer ist…

…wichtig, weil sich dieser Beirat für Belange ältere Menschen einsetzt. 2023 war es beispielsweise eine Veranstaltung zu dem Enkeltrick, die der Beirat gemeinsam mit der Polizei veranstaltet hat.

Der Satz auf der Homepage der Stadt „Attraktive seniorenspezifische Angebote von Versorgung, Freizeit und Kommunikation sichern den wirtschaftlichen Standortvorteil für die Kommune“ trifft zu, weil…

… jede Kommune daran interessiert ist, Einwohner auch nach dem Eintritt in den Ruhestand ein lebenswertes Umfeld zu bieten. Wo viele Menschen sind, sind auch vielfältige Einkaufsmöglichkeiten und auch Dienstleister vorhanden. Das wiederum bedeutet viele Arbeitsplätze.

Die Babyboomer-Generation wird für meine Arbeit…

… das Ziel mit sich bringen, diese nach dem Arbeitsleben für ein Engagement im Ehrenamt zu begeistern.

Wenn ich auf meinen Vorgänger angesprochen werde, dann …

… sage ich aus Überzeugung, dass er gute Arbeit gemacht hat. Uns zu vergleichen, ist allerdings schwierig, da sich die Ausgestaltung der Aufgabe in einigen Bereichen verändert hat und jeder auch seinen eigenen Stil hat.

Über die Arbeit und die Senioren- und Pflegestützpunkte des Landkreises denke ich, dass …

… hier ein zentraler Anlaufpunkt für Fragen bei Pflegebedürftigkeit geschaffen wurde. Wir arbeiten da mit dem Kreis eng zusammen.

Vereine wie die Nachbarschaftshilfe des Bauverein Leer eG sind für die Stadt Leer…

… sehr wichtig. Die Vielfalt der Aktivitäten macht es aus. Wir erstellen aktuell eine neue Broschüre, in der die Angebote aller Vereine und Organisationen dargestellt werden. Sie wird voraussichtlich Ende des Jahres veröffentlicht – und erscheint natürlich auch digital.

Mein Lebensmotto ist…

Leben und leben lassen.

Meinen letzten Strafzettel habe ich kassiert für…

 … zu schnelles Fahren. Ich war aber noch nie so zügig unterwegs, dass ich anschließend zu Fuß gehen musste.

Ich habe das letzte Mal gelogen, als…

 … es fällt mir schwer zu lügen, aber bestimmt gibt es auch bei mir Notlügen, wie zum Beispiel bei der Frage, wie mir das Essen schmeckt.

Ich kann mich so richtig aufregen über…

…Menschen, die ständig meckern und alles besser wissen

Ich kann mich so richtig freuen, wenn…

… eine Veranstaltung gut gelaufen ist und es positive Rückmeldungen gibt.

Mein größter Fehler ist, dass …

… ich oftmals nicht Nein sagen kann.

Kraft tanke ich, wenn ich…

… mit Freudinnen und Freunden gute Gespräche führen kann.

Fahrrad ist für mich

… mein bestes Fortbewegungsmittel.

Mein schönster Urlaub war…

… in Neuseeland

Mein Lieblingsplatz ist…

… eine Bank an der Ems.

Das letzte Buch, dass ich gelesen habe, handelte von …

… einer Auswanderung nach Australien.

Wenn ich einen Tag lang Bundeskanzlerin sein könnte, dann würde ich als erstes…

… erstmal einen Frustschrei an einem stillen Plätzchen machen und dann nach Lösungen suchen. 

Wenn ich drei Wünsche frei habe, dann wünsche ich mir, dass …

… meine Familie und ich gesund zu bleiben, es uns noch lange gut geht und die Menschen wieder friedlicher miteinander umgehen.

Seit fast fünf Jahren kümmert sie sich als Seniorenbeauftragte um die ältere Generation in der Stadt Leer: Heike Leimke.:

Foto: Stadt Leer

Holger Hartwig„Herausforderung für Senioren? Mit öffentlichen Verkehrsmitteln an Ziel zu kommen“