Kreisbrandmeister Waten: Feuerwehr ist ein Hobby, das den Lebensweg prägt

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Neue Serie: „Auf einen Tee mit …“ – Heute Johann Waten, Kreisbrandmeister im Kreis Leer

HESEL Seit fünf Jahren ist er als Kreisbrandmeister der oberste Repräsentant der Feuerwehren im Kreis Leer: Johann Waten. Mit dem 53-Jährigen startet unsere neue Serie „Auf einen Tee mit…“, in der Menschen aus der Region über sich und über die Aufgabe, die sie in der Gesellschaft übernehmen, sprechen. Waten ist seit 1985 als Feuerwehrmann im Einsatz. Der selbständige Großhandelskaufmann, der mit seiner Familie in Hesel lebt, spricht über seine Motivation, über Wünsche und über das Fußball-WM-Finale 1954 in Bern.

An der Feuerwehr fasziniert mich…

… die Kameradschaft, der Zusammenhalt und die Aufgabe, anderen in schwierigen Momenten helfen zu können.

Als Feuerwehrmann finde ich es grausam, wenn…

… einem Kameraden nicht der nötige Respekt entgegengebracht wird.

Wenn ich Politiker wäre, dann würde ich als erstes für Feuerwehren…

… bei der Bürokratie einiges abbauen.

Die größte Herausforderung der Feuerwehren im Kreis Leer ist…

… immer wieder genügend Nachwuchs zu gewinnen.

Der Einsatz, der mich am meisten bewegt hat, war…

… ein Verkehrsunfall, bei dem mehrere Jugendliche ums Leben gekommen sind, die ich teilweise kannte.

Wenn ich einen jungen Menschen für die Feuerwehr begeistern will, dann motiviere ich ihn mit…

… der Zusage, dass er sich für eines der schönsten Hobbys entscheidet, das sehr viele Werte wie Respekt, Toleranz und Teamfähigkeit vermittelt und so den weiteren Lebenswert prägt und nützlich ist.

Als Kreisbrandmeister ist die größte Herausforderung…

… die Interessen des Landkreis, der Kommunen und der Feuerwehren unter einen Hut zu bringen um dann gemeinsam möglichst das Optimale rauszuholen .

Mein Lebensmotto ist…

 … neben Schwarz und Weiß gibt es auch Grau.

Neben der Feuerwehr ist mein größtes Hobby…

…  seit einiger Zeit Golf zu spielen. Ein Freund hat mich dazu gebracht und ich kann auf dem Platz sehr gut abschalten. Mit dem Ball und Schläger zurecht zu kommen, ist eine größere Herausforderung als die meisten meinen. Darüber hinaus beschäftige ich mich sehr gerne mit der Geschichte meines Heimatortes Hesel.

Ich habe das letzte Mal gelogen, als…

Manchmal kann es doch ganz gut, dass im Alter das Erinnerungsvermögen in den passenden Momenten aussetzt (lacht).

Meinen letzten Strafzettel habe ich kassiert für…

 … zu schnell gefahren. Ich musste nicht laufen, es waren 7 km/h zu viele. Über die 25 Euro, die ich gezahlt habe, habe ich mich geärgert.

Ich kann mich so richtig aufregen über…

… Dummheit und Gewalt.

Ich kann mich so richtig freuen über, …

 … Harmonie und Unbeschwertheit.

Mein größter Fehler ist, dass …

… ich leider zu selten komplett abschalten kann.  Manchmal hilft auch Leichtigkeit – allerdings nicht, wenn man für die Feuerwehr im Einsatz ist.

Wenn ich einen Tag lang in meinen Leben ein anderer sein könnte, dann wäre ich gerne…

… 1954 Helmut Rahn beim Finale der Fußball-WM in Bern gewesen.

Wenn ich drei Wünsche frei habe, dann…

… wünsche ich mir Gesundheit für mich und Familie, dass das viele Geld, das jetzt für Waffen ausgegeben werden soll, doch bald wieder für andere wichtige Dinge genutzt wird und es in unserem Land immer ausreichend Menschen gibt, die sich für andere engagieren.

Hinweis: Die Serie „Auf einen Tee mit…“ erscheint immer mittwochs zuerst auf www.nwzonline.de bzw. in der Ostfriesland-Ausgabe der Nordwest-Zeitung.

Holger HartwigKreisbrandmeister Waten: Feuerwehr ist ein Hobby, das den Lebensweg prägt