„Auf einen Tee mit …“ – Heute Marion Roeden, Vorsitzende der Landfrauen im Kreis Leer
BOEKZETELERFEHN In der Rubrik „Auf einen Tee mit…“ haben wir dieses Mal Marion Roeden getroffen. Sie ist seit Februar Vorsitzende der Landfrauen im Kreis Leer. Die 51-Jährige ist nach eigenen Worten „Bäuerin mit Leib und Seele“ und spricht über das Image und die Angebote der Landfrauen, die schönste Aktion und die aktuellen Erfolge des Engagements. Zudem nimmt die Hauswirtschaftsmeisterin, die mit ihrer Familie einen Hof mit 90 Kühen betreibt, kein Blatt vor den Mund, wenn es um die Frage geht, was sie als Bundeslandwirtschaftsministerin sofort ändern würde.
Wenn jemand sagt, dass Landfrauen ja die mit Schürze und Kopftuch sind, dann…
… bekomme ich eine Krise (lacht). Das stimmt nicht. Landfrauen sind Frauen, die im ländlichen Raum leben und sich gesellschaftlich engagieren. Bei uns stehen viele spannende Alltagsthemen auf dem Programm der Ortsvereine, die die Frauen betreffen. Insgesamt haben wir im Kreis Leer 1.400 engagierte Landfrauen.
Mitglied bei den Landfrauen bin ich geworden, weil …
… das Angebot der Landfrauen mich überzeugt hat. Ziemlich schnell wurde ich in den Vorstand der Neermoorer Landfrauen gewählt. Etwas später habe ich dann auch auf Kreisebene Verantwortung zunächst als stellvertretende Vorsitzende übernommen.
Eine Landfrau zu sein, bedeutet …
… viele Spaß zu haben in einer tollen Gemeinschaft, immer an aktuellen Themen dran zu sein und ein großes Netzwerk an Kontakten zu entwickeln.
Wer eine Landfrau sein will, der muss …
… auf dem Land wohnen. Dabei ist es egal, ob ein Bezug zur Landwirtschaft besteht oder nicht. Und bevor die Frage kommt: Ist auch Leer ländlich? Ja, Leer liegt im ländlichen Raum und wir freuen uns auch auf Mitglieder aus der Kreisstadt.
Wenn ich das Angebot der Landfrauen in den Ortsvereinen mit wenigen Worten zusammenfassen soll, dann ist das …
… informativ, lehrreich, abwechslungsreich, unterhaltsam, spannend, gesellig und oft auch lustig. Reicht das? (lacht).
Mit der Aussage „Wir wollen Motor der ländlichen Entwicklung sein“, drücken wir aus, dass …
… wir an Themen, die uns Frauen unter den Nägeln brennen, immer dranbleiben. Beispielsweise haben wir die Mammografie-Untersuchung bis 75 Jahre durchgeboxt. Ein anderes Beispiel ist der Einsatz für mehr Studienplätze in der Medizin in Oldenburg zur langfristigen Absicherung der Allgemeinmediziner-Versorgung in unserer Region.
Unsere schönste Aktion, die mir einfällt, ist…
… „Landwirtschaft für kleine Hände“. Die Kinder, die so unsere Höfe kennengelernt haben, sind auch später häufig wieder gekommen.
Wenn ich Bundeslandwirtschaftsministerin wäre, dann würde ich als erstes…
… (lacht) den Wust an bürokratischen Vorschriften verringern, die Agrardiesel-Förderung wieder einführen, die vielen Labels sortieren und reduzieren, insgesamt dafür sorgen, dass der Landwirtschaft weniger Steine in den Weg gelegt werden. Landwirte sind gut ausgebildet und machen ihre Arbeit Tag für Tag mit Herzblut. Sie haben mehr Vertrauen verdient! Sie wissen, was für ihre Tiere und die Natur gut ist und sägen doch nicht an dem Ast, auf dem sie sitzen.
Wenn ich an die TV-Sendung Bauer sucht Frau denke, dann…
… ist das absolut nicht Meins. Ich schaue das nicht, es hat mit der Realität wohl rein gar nichts zu tun.
Mein Lebensmotto ist…
Jeder ist seines Glückes Schmied
Mein Lieblingsplatz in der Region ist…
… zwischen den Kühen nach getaner Arbeit – und von wo ich in die Weite Ostfrieslands schauen kann.
Meinen letzten Strafzettel habe ich kassiert für…
… zu schnelles Fahren in der 30er Zone. Langsames Fahren ist immer wieder für mich eine Herausforderung. Liegt es an meinem Auto?
Ich kann mich so richtig aufregen über…
… Rücksichtlosigkeit und Empathielosigkeit von Menschen. Wir sollten uns mit Respekt gegenüber treten. Die aktuelle Entwicklung in der Gesellschaft macht mir Angst.
Ich kann mich so richtig freuen über …
… die Zeit mit Familie und Freunde, um gemeinsam Freude zu haben.
Mein größter Fehler ist, dass …
… ich sehr ungeduldig bin.
Ich habe das letzte Mal gelogen, als …
Ich sage nicht immer die gesamte Wahrheit.
Wenn ich einen Tag lang in meinem Leben eine andere sein könnte, dann wäre ich gerne…
… eine Blaumeise in unserem Nistkasten.
Wenn ich drei Wünsche frei habe, dann wünsche ich mir…
… Frieden, weniger Klimawandel und mit meiner Familie lange glücklich und zufrieden sein zu dürfen.
Marion Roeden (51) ist seit Februar die Vorsitzende des Kreislandfrauenverbandes Leer.
Foto: Akka Olthoff