MEINE MEINUNG: Wo bleibt die Impfpflicht?

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Auch auf die Gefahr, dass es massiv Kritik gibt: Aus meiner Sicht ist eine Impflicht für alle, bei denen KEINE medizinischen Gründe dagegen sprechen, so schnell wie möglich erforderlich. Warum? Wir befinden uns in einem „Krieg“, einem Krieg gegen einen unbekannten Feind namens Corona, der Menschenleben fordert und andere in existenzielle Nöte bringt bzw. durch die Lockdowns schon gebracht hat.

In einem Krieg – meine Oma hat mir davon erzählt, ich gehöre zu der glücklichen Generation, die den Kampf mit Waffen und Zerstörung und Toten nicht erleben musste – geht es darum, Schaden von Leib und Leben abzuwenden (ausgehend davon, dass es sich um einen Verteidigungskrieg handelt). Dabei werden dann alle Waffen, so grausam das auch ist, eingesetzt, um größeren Schaden zu vermeiden.
Bei dem „Krieg gegen den unbekannten Feind“ Corona geht es nun seit fast zwei Jahren darum, Schaden abzuwenden. Wenn wie heute aktuell über 50.000 Neuinfektionen an Tag zu verzeichnen sind und weiterhin Menschen sterben, anstehende Operationen verschoben werden müssen etc. – dann ist das ein Schaden. Und anders als im echten Krieg gibt es sogar eine „Waffe“, die mit einem kleinen Piks diesen potenziellen Schaden zu einem großen Teil abwehrt. Leider gibt es keine bessere Alternative oder Lösung als die Impfung. Ich würde mich über funktionierende Alternativen zu einer Pflicht. Das ist für eine Gesellschaft immer besser als etwas verpflichtend zu machen Jeder, der dazu eine Idee hat und einen sinnvollen Vorschlag, möge diesen jederzeit an jedem Ort äußern. Aber aktuell gibt es keine Alternative.
Und was machen wir in unserem freiheitlich-demokratischen Land? Wir sind nicht in der Lage, zum Schutz der eigenen Bevölkerung diesen „Piks“ anzuordnen. Einen „Piks“ mit einer Flüssigkeit, die wir sogar im eigenen Land entwickelt haben. Wir stellen – politisch aus Angst gewollt? – die Freiheit des Einzelnen über die Solidarität im Miteinander.
Liebe Politiker, in Summe ist in den vergangenen fast zwei Jahren sehr vieles richtig gemacht worden. Und es war auch die berechtigte Hoffnung, dass es ohne eine Impflicht funktionieren könnte. Die Entwicklung der vergangenen Wochen zeigt aber, dass wir die Pandemie nur dann besiegen, wenn alle Menschen in unserem Land (oder zumindest alle, die an eine gute Zukunft glauben) mit anpacken. Und anpacken heißt zuallererst: Lass Dich impfen!
Liebe Politiker, habt doch bitte endlich den Mut, mit dem Rückenwind von über 60 Prozent aller Menschen in diesem Land (nämlich die, die sich haben impfen lassen!) eine Zukunftsentscheidung zu treffen, und schafft Klarheit. Oder soll es noch viele Monate so weitergehen? Müssen weitere Menschen sterben? Verlieren weitere Menschen ihre wirtschaftliche Grundlage? Und das alles nur, weil es Angst vor Widerstand und Gemeckere geben würde?
Für mich bedeutet ein freiheitlich-demokratisches und solidarisches Land vor allem eines: Jeder trägt (s)einen Teil zur guten Zukunft bei. Die Politik schafft die Regeln. Und jeder hat dann zu akzeptieren, dass es Notsituationen wie den „Krieg gegen den unbekannten Feind Corona“ gibt, in denen nicht die Frage entscheidend ist, was ich egoistisch will, sondern das gemeinschaftliche Handeln, um Leben zu retten und Existenzen zu sichern. Für die Großeltern, für die Eltern, für die Kinder, für den Nachbarn, für den Freund…
PS: Ich habe in meinem Leben bis jetzt nur wenige Medizin nehmen müssen und wenn, dann war es meist ein Naturheilmittel. Mich impfen zu lassen, ist mir keinesfalls leicht gefallen. Ich bin doppelt geimpft, weil ich der Überzeugung bin, das eben jeder seinen Teil beitragen sollte (und das, obwohl ich nach der zweiten Imfpung einige der typischen Nebenwirkungen über längere Zeit hatte).
Symbolfoto: Gustavo Fring/pexels.co,
Holger HartwigMEINE MEINUNG: Wo bleibt die Impfpflicht?