LEER/AURICH Seit etwa einem Jahr ist die Wasserstoff-Initaitive Ostfriesland am Start, an der als ein Partner auch der Landkreis Leer beteiligt ist. Wie kommt die Iniative voran? Was hat sich im Kreisgebiet bisher getan? Wie geht es weiter? Lesen Sie nachfolgend die Antworten aus dem Kreishaus zu aktuellen Fragen.
Warum hat sich der Kreis Leer an dem ostfrieslandweiten Projekt beteiligt?
Der Landkreis Leer beteiligt sich, weil er zusammen mit den Partnern in Ostfriesland durch die Produktion und Nutzung von „grünem“ Wasserstoff in der Region Teil der Energiewende sein möchte. Auf diesem Weg können wir einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und zudem hier vor Ort Wertschöpfung generieren. Wasserstoff wird als alternativer Energieträger zu Gas, Öl und Kohle eine wesentliche Rolle bei der Energiewende spielen, zumal „grüner“ Wasserstoff vor allem aus Windenergie gewonnen wird. Und bei der Nutzung alternativer Energien nimmt Ostfriesland bereits eine Vorreiterrolle ein. Für die Produktion von „grünem“ Wasserstoff kann zudem überschüssige Energie aus der Windkraft genutzt werden.
Wie bewertet der Kreis Leer die Arbeit der Initiative im zurückliegenden Jahr?
Für eine solche Bewertung ist es aus unserer Sicht zu früh, zumal die Geschäftsstelle erst zum Jahresende 2022 ihre Tätigkeit aufnehmen konnte.
Was waren aus Sicht des Kreises Leer die wichtigsten Akzente die im vergangenen Jahr gesetzt wurden?
Wichtige Akzente von unserer Seite: die Veranstaltung von zwei grenzübergreifenden Wasserstoffkonferenzen in Leer und Emmen 2022 und 2023:Hydrogen Cross Border Conference 2023 (https://hydrogen-cross-border.eu/). Die Konferenzen wurden federführend vom Mariko organisiert.
Auch die Beteiligung an der bundesseitig initiierten HyStarter-Initiative (https://www.hy.land/hystarter-ii-region-ostfriesland/) hat dazu beigetragen, dass das Thema Wasserstoff in der Region platziert werden konnte. Zu den Hintergründen, Inhalten und Ergebnissen wird der Landkreis Aurich ausführen.
Welche konkreten Projekte gibt esfür die Förderungdes Wasserstoffes im Kreis Leer? Wie beteiligt sich der Kreis Leer an den Projekten?
Bisher umgesetzte Wasserstoff-Projekte in Leer durch das Mariko, allerdings nicht im Rahmen von H2Ostfriesland:
– Wasserstofftankstelle Borkum (INTERREG-Projekt H2Watt)
– Brennstoffzelle im Maritimen Technikum (INTERREG-Projekt H2Watt)
– GreenWaterTaxi (INTERREG-Projekt H2Watt) (weitere Infos unter https://www.wasserstoff-niedersachsen.de/h2-watt/)
– Hafenboot Emden (NBank-Förderung) (weitere Infos unter https://greenshipping-niedersachsen.de/de/2021/07/22/projektstart-methanol-hafenboot/)
Wie ist das weitere Vorgehen? Welche Ziele hat der Kreis Leer im Jahr 2023/24? Welche Projekte werden weiterverfolgt bzw. neu angeschoben im Kreis Leer?
Ab 2024 sollen im Kreisgebiet Wasserstoffbusse eingesetzt werden (mehr unter 8). Im Sommer 2023 sollen die Ergebnisse des HyStarter-Projektes vorgestellt werden; anschließend beginnt die Projektphase.
Inwieweit wird der Kreis Leer (auch als Gesellschafter) mit Blick auf Wasserstoff als Wärmequelle mit dem regionalen Gasversorger EWE über Möglichkeiten der Zusammenarbeit/ regionalen Umstellung der des Gasnetzes Aktivitäten entwickeln?
Diesbezüglich kann auf die sog. „Clean Hydrogen Coastline“-Initiative, siehe unter https://www.wasserstoff-niedersachsen.de/clean-hydrogen-coastline/ und auf den Bau der neuen Trasse von WHV nach Leer verwiesen werden (https://www.zukunftsleitung.de/).
Gibt es im Kreis Leer durch den Kreis gezielte Förderprogramme für den Einsatz von Wasserstoff (beispielsweise für den Bau von Tankstellen, die Nutzung als Wärmequelle)?
Für die genannten Beispiele nicht. Wohl aber beim geplanten Einsatz der Wasserstoffbusse, den der Landkreis Leer über einen Zeitraum von sieben Jahren finanziell fördern wird.
Gibt es Überlegungen, dass der Kreis Leer für seine Immobilien/Fahrzeugflotten Wasserstoff als Energieträger einsetzt?
Ja, solche Überlegungen gibt es. Im ÖPNV sollen ab 2024 fünf von der WEB betriebene Busse mit Wasserstoff fahren; dies wird vom Landkreis Leer finanziell gefördert, mit Zuschüssen zu den Betriebskosten.
Ist in den Ausschreibungen des Kreises und seiner Tochterunternehmen (beispielsweise Abfallwirtschaft, Verkehrsbetriebe) der Betrieb von Fahrzeugflotten mit Wasserstoff vorgesehen?
Derzeit nicht konkret, aber für die Zukunft denkbar.
Symbolfoto: www.pexels.com