Polizei: Fahrrad-Unfälle und Diebstähle gehen zurück

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KREIS LEER Fahrradfahren ist im Trend: Kommt es dadurch auch zu mehr Unfällen? Werden mehr Fahrräder gestohlen? Einen aktuellen Überblick darüber gibt nachfolgend die Polizeiinspektion Leer/Emden.

Weniger Unfälle als im Vorjahr

Trotz des Trends, dass mehr mit dem Fahrrad gefahren wird, waren im Jahr 2020 insgesamt weniger Fahrradfahrer an Verkehrsunfällen beteiligt (-18,73 %). Insgesamt gab es 267 Unfälle, an denen Fahrradfahrer beteiligt waren. Eine leichte Zunahme ist im Bereich der in Verkehrsunfälle verwickelten Pedelec-Führer zu erkennen (+ 6,7% = 80 Unfälle in 2020), was vor allem daran liegt, dass die Bikes im Trend liegen und wesentlich häufiger in den Verkehr gebracht werden, als noch vor einigen Jahren.

Bei Unfällen sterben zwei Radfahrer

Im Jahr 2020 waren insgesamt 347 Menschen während der Benutzung von Fahrrädern oder Pedelecs an Verkehrsunfällen beteiligt. Mehr als Dreiviertel dieser Fahrradfahrer bzw. Pedelec-Führer wurden bei den Zusammenstößen verletzt (213 leicht verletzte Personen, 50 schwer verletzte Personen und 2 tödlich verletzte Personen). Unfallschwerpunkte oder besonders herausragende Unfallursachen sind nach Angaben der Polizei derzeit nicht zu verzeichnen. Weiter heißt es aus der Inspektion am Kopf des Leeraner Handelshafens: „Zurzeit führen wir auf unseren Social-Media-Kanälen eine präventive Fahrradkampagne zum Radfahren in der Stadt durch und weisen in diesem Rahmen nochmal auf altbekannte Regeln, aber auch Neuerungen in der Verkehrsführung hin.

Fahrraddiebstahl: Leichter Rückgang

Die Zahlen der Diebstähle sind seit einigen Jahren auf gleichbleibendem Niveau. 2018 und 2019 waren es etwas über 1.100 „Drahtesel“, die gestohlen wurden. 2020 wurde mit 880 weniger Räder entwendet, was nach Ansicht der Polizei auf den Lockdown zurückzuführen ist. „Die Menschen waren zwar viel mit dem Rad unterwegs, stellten die Räder aber wesentlich seltener in der Öffentlichkeit ab“, so die Pressestelle der Polizei in Leer.  Für 2021 sei noch kein vergleichbaren Trend erkennbar.

Eine besondere Entwicklung, welche Fahrräder gestohlen werden, gibt es nach Darstelung der Ordnungshüter nicht. „Natürlich sind hochwertige Fahrräder eher gefährdet und müssen besonders gesichert werden. Der beste Schutz ist immer noch auf die Qualität von Fahrradschlössern, aber auch auf den Abstellort ist zu achten. Zudem sollten Zubehörteile, wie Fahrradcomputer etc., nicht ungesichert zurückgelassen werden“, raten die Ordnungshüter.

 Jeder fünfte Diebstahl wird aufgeklärt

18 bis 20 Prozent der Diebstähle können nach Polizeiangaben aufgeklärt werden. Dazu heißt es: „Die Problematik bei der Ermittlung von Fahrraddiebstählen ist, dass viele Fahrräder aufgefunden, aber nicht zugeordnet werden können. Die Beschreibungen der Eigentümer bei der Anzeigeerstattung nach einem Fahrraddiebstahl ist oft unzureichend.“ Natürlich könne die Registrierung des Fahrrades helfen. „Diesen Service können wir aber derzeit bei der PI Leer/Emden nicht anbieten. Wir setzten auf den vollständig ausgefüllten Fahrradpass. Hier kann der Eigentümer alle wichtigen Daten eintragen.“

Fahrradpass hilft bei Diebstahl

 Den Pass gibt es in Papierform direkt in den Polizeidienststellen oder online als Download oder App auf:  https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/diebstahl/diebstahl-von-zweiraedern/fahrradpass-app/. Wichtig sei, dass der Pass vollständig mit Rahmennummer ausgefüllt werde.

In diesem Zusammenhang weist Andreas Oltmanns, Geschäftsführer der Bike-Arena Oltamanns (Leer) auf Anfrage darauf hin, das die Käufer von Rädern darauf achten sollten, dass sie einen Kaufbeleg mit Rahmennummer und ggf. Nummer des Akkus bei E-Bikes erhalten. Die erfassten Daten würden dann eine Zuordnung bei einem Diebstahl erleichtern.

Holger HartwigPolizei: Fahrrad-Unfälle und Diebstähle gehen zurück