Hafen aktuell:
Wie hat sich der Hafenumschlag in den vergangenen fünf Jahren entwickelt?
Gesamt Schifffahrt (Binnen und Seegüter) | Bahnumschlag | |
---|---|---|
2016 | 298.000 Tonnen | 129.000 Tonnen |
2017 | 372.000 Tonnen | 119.000 Tonnen |
2018 | 359.000 Tonnen | 90.000 Tonnen |
2019 | 332.000 Tonnen | 68.000 Tonnen |
2020 | 298.000 Tonnen | 91.000 Tonnen |
Was wird im Hafen vor allem umgeschlagen durch welche Firmen?
Am häufigsten geht es um Dünge- und Futtermittel, Schüttgüter, Getreide, Eisen und Schrott.
Hier ein Auszug der Firmen, die über den Leeraner Hafen Umschlag betreiben (es gibt zahlreiche weitere Unternehmen im Hafen, die nicht den Wasserweg für ihre Logistik nutzen (z.B. Frisia Möbelteile oder Hammerlit):
- Nehlsen E. Heeren GmbH,
- Karl Huneke Straßen- und Tiefbau GmbH,
- Rhenus Logistics,
- WECO GmbH & Co. KG,
- Ferus Smit,
- SEC GmbH & Co. Shipservices KG,
- Raiffeisen Hauptgenossenschaft Nord AG und
- Ems Offshore Service GmbH & Co. KG
Zahlreiche Betriebe haben ihren Standort am Leeraner Hafen. Ihre gemeinsame Stimme ist die Hafenwirtschaftsvereinigung Leer (hafenwirtschaftsvereinigung-leer.de). Informationen über die Hafenwirtschaft oder den Hafen selbst findet man auch auf den Sozialen Kanälen der Stadtwerke Leer.
Wie viele Schleusungen hat es in 2020 gegeben für a. Seeschiffe, b. Binnenschiffe und c. „Freizeitschiffe“? Wie ist die Entwicklung in den vergangenen fünf Jahren?
In 2020 wurden insgesamt 1.366 Schleusungen durchgeführt. Im Vergleich zum Jahr 2019 sind es 201 Schleusungen weniger. Dieses ist im Vergleich zu den letzten fünf Jahren kein Trend, sondern durch die Coronakrise zu erklären. Sportboote wurden im Jahr 2020 insgesamt 1.241 geschleust , gegenüber dem Jahr 2019 sind dieses -30 % weniger. Auch hier sind die Auswirkungen von Corona auf den touristisch geprägten Bootsverkehr nach Leer zu spüren.
Funktioniert das Fluidsystem zur Entschlickung des Hafens reibungslos?
Durch jede Schleusung gelangt Schlick von der Ems, bzw. der Leda in den Leeraner Hafen. Damit sich dieser nicht am Hafenboden absetzt und damit zur Reduzierung der schiffbaren Wassertiefe führt, wird der Schlick über unser Arbeitsschiff mit Hilfe eines Jetbalkens mit Wasserdruck angespritzt. So bleibt er mobil und wandert über ein natürliches Gefälle an den tiefsten Punkt im Hafen (direkt vor der Schleuse). Von dort wird der Schlick zurück in die Leda gepumpt. Dieses System funktioniert sehr gut. Wir schaffen es so, den täglich mit den Schleusungen in den Hafen hineintreibenden Schlick wieder zurück in die Ems zu führen. Im Jahr 2019 waren dieses 38.790 Tonnen (Feststoffe).
Durch die derzeit am Sperrwerk geplante Tidesteuerung erhoffen wir uns zukünftig eine geringere Schlickfracht in der Ems. Dieses wird zu einer Reduzierung der Unterhaltungs- und Baggerarbeiten im Hafen Leer führen.
Wie hoch sind die jährlichen Kosten für die Entschlickung des Hafens und wie haben sich diese entwickelt?
Hier muss man zwischen der täglichen Arbeit (Arbeitsschiff Krabbe und dem Betrieb der Fluid Anlage) und den tatsächlichen Baggerarbeiten unterscheiden. Die durchschnittlichen jährlichen Kosten (seit 2005) für das Arbeitsschiff Krabbe betragen ca. 108.000,- Euro und für das Bypass- und Fluidsystem ca. 120.000 Euro/ Jahr. Diese Kosten werden von den Stadtwerken Leer getragen. Grundsätzlich wäre die Stadt gemäß §§ 98, 107 Abs. 1 Satz 2 Niedersächsisches Wassergesetz (NWG) zur Unterhaltung des Hafengewässers verpflichtet. Die Stadt hat aber diese Aufgabe an die Stadtwerke übertragen. Ergänzende Baggerungen durch externe Unternehmen wurden in den Jahren 2011, 2012, 2016 und 2018 durchgeführt. Wenn man die Kosten der Maßnahmen auf die Jahre umlegt, erhält man einen Wert von 66.281,- Euro/ Jahr. Die Durchführung von Nassbaggerarbeiten zur Erhaltung der Wassertiefe von 6 m ist nicht auf die Stadtwerke übertragen und obliegt weiterhin der Stadt. Auch die o.g. Kosten werden von ihr getragen.
Wie hat sich die Hafenbahn entwickelt (Einnahmen/Ausgaben)?
In den letzten Jahren habe die Stadtwerke Leer das sechs Kilometer lange Gleisnetz grundlegend saniert. Dieses war dringend notwendig, da der Bestand sehr marode war und eine Stilllegung durch die Landeseisenbahnaufsicht drohte. Für die Sanierung konnten Fördermittel eingeworben werden, die 90% der Kosten deckten. Die Erlöse der Hafenbahn betragen im Durchschnitt pro Jahr (seit 2008) 160.000,- Euro. Dem stehen Gesamtkosten von durchschnittlich 260.000,- Euro (incl. Abschreibungskosten) entgegen.
Wie hoch sind die jährlichen Gesamtkosten für den Betrieb des Hafens, der Schleuse und aller anderen Einrichtungen? Welche Einnahmen stehen diesen Kosten gegenüber?
Die Erlöse der Stadtwerke belaufen sich auf ca. 450.000 Euro/ Jahr (Mittel seit 2008). Diesen stehen Aufwendungen in Höhe von 1.100.000 Euro entgegen (Mittel seit 2008).
Wer trägt das Defizit der Bewirtschaftungskosten?
Der Hafen Leer hatte in den letzten zwei Jahren ein jährliches Defizit von insgesamt ca. 500.000,- Euro. Dieses Defizit wurde/ bzw. wird von der Stadt Leer über einen festen jährlichen Zuschuss über 500.000 Euro gedeckt. Dieses Vorgehen wurde vertraglich mit der Stadt Leer bei Gründung der Stadtwerke Leer AöR im Jahr 2008 fest vereinbart. Erhöhte Defizite der Vorjahre ergeben sich aus erhöhten Abschreibungen.
Hafen-/Schleusensanierung bzw. Instandhaltung:
Wieviel Geld ist seit 2020 für Sanierungen, Neubauten und Instandhaltungen für den Hafen investiert worden? Woher kam dieses Geld?
In den Neubau wurde in 2020 kein Geld investiert. Die Instandhaltungskosten des Hafens belaufen sich jährlich auf ca. 348.000 Euro (Jahresdurchschnitt seit 2008)
Welche Maßnahmen sind in 2021 und in den Folgejahren bereits geplant und kalkuliert? Wie sollen diese finanziert werden (z.B. auch durch Zuschüsse)? Welche Maßnahmen werden bis 2030 erwartet und welche Kosten werden erwartet?
Im Jahr 2021 ist eine Grundreinigung des Hafens sowie die Sanierung der Seeschleuse geplant. Die Stadt Leer wird als Eigentümer der Seeschleuse diese Maßnahme durchführen (die Stadtwerke Leer sind lediglich Betreiber der Schleuse). Auch die geplante größere Grundräumung des Hafens wird von ihr getragen (siehe auch Antwort zu Frage e). Die Stadt erhält dafür eine Förderung aus dem Programm Infrastrukturmaßnahmen und Ausbaggerungen in Seehäfen in Höhe von 60 Prozent.
Die Frage nach notwendigen Investitionen im Hafen in den nächsten Jahren ist nur sehr schwer umfangreich zu beantworten. Selbstverständlich gibt es in einigen Bereichen (gerade bei Spundwänden) einen Investitionsstau in der Unterhaltung. Die Entscheidung, ob eine Reparatur oder ein Neubau erfolgen soll/ muss bleibt abhängig von der zukünftigen Nutzung der Uferflächen (z.B. wird darüber auch die Bauklasse der Spundwand bestimmt).
Beschlüsse liegen verständlicherweise dafür noch nicht vor.
Wirtschaftliche Bedeutung des Hafens
Wie viele Arbeitsplätze gibt es – geschätzt – aktuell im Leeraner Hafen? Wie hat sich die Arbeitnehmerzahl nach Kenntnis der Stadtwerke entwickelt?
Wie hoch ist nach Schätzung der Stadtwerke die Wertschöpfung bzw. vergleichbares. durch den Leeraner Hafen?
Diese Fragen sind schwierig zu beantworten, da es keine Erfassungen (Statistiken) zu den Arbeitsplätzen im oder am Hafen gibt. Nicht belegte Schätzungen gehen davon aus, dass es mehrere tausend Arbeitsplätze sind. Dabei sind dann die direkten und indirekten Arbeitsplätze (auch von Zulieferbetrieben usw.) enthalten.
Der Hafen ist das größte Gewerbegebiet der Stadt Leer und ein wichtiger Bestandteil in der Gewerbestruktur der Stadt. Als Wertschöpfung wird allgemein die in den einzelnen Betrieben erbrachte wirtschaftliche Leistung verstanden, bzw. was diese als Beitrag zum Volkseinkommen darstellt. Die Wertschöpfung der Betriebe im Hafen ist nicht konkret zu definieren, da z.B. Steuerzahlungen dafür aus Datenschutzgründen nicht ausgewertet werden dürfen. Als Beispiel sei hier aber die Werft genannt, die derzeit zwei Schiffe pro Jahr fertigt. Es kann hier z.B. von einer sehr hohen Wertschöpfung ausgegangen werden.
Hafenentwicklung:
2008 ist ein Hafenentwicklungsplan vor allem für den alten Handelshafen aufgestellt worden.
Wie sehen Überlegungen zur weiteren Entwicklung des Leeraner Hafens aus?
Sie führen hier den Rahmenplan zum Sanierungsgebiet Nesse Ost Dock an. Dieser Plan, der vom Rat der Stadt Leer als Richtlinie der Entwicklung der Halbinsel Nesse beschlossen wurde, verfolgte das grundsätzliche städtebauliche Ziel, neue Entwicklungen wie Wohnen, Betriebe aus dem Dienstleistungssektor auf der Nesse anzusiedeln und touristische Projekte auf der Hafenfläche zu ermöglichen. Eine Schwierigkeit, die bei der Planung der „neuen Entwicklung“ zu berücksichtigen und zu klären war, war der Umgang mit den Lärm-, Staub- oder Geruchsbelastungen der im Hafen z.T. schon seit Jahrzehnten existierenden gewerblichen Nutzungen. Die Nesse wurde dafür von Nord nach Süd in zwei Bereiche aufgeteilt (siehe anliegenden Plan). Der östliche Teil (nicht farbig dargestellte Bereich) soll weiterhin für hafenabhängige Gewerbe- und Logistiknutzungen zur Verfügung stehen. Eine städtebauliche Neuordnung oder gar die Aufgabe der klassischen Hafennutzung war und ist in diesem Bereich nicht geplant/ gewollt. Dennoch gab es leider in den vergangenen Jahren immer wieder Bestrebungen, dieses Entwicklungsziel zu verändern. Allerdings ohne Erfolg. Die inzwischen zum Großteil vollzogenen Entwicklungen im westlichen Teil der Nesse kann jeder von uns vor Ort besichtigen.
Gibt es einen Hafenentwicklungsplan für den Industriehafen (industriell genutzten Hafen)?
Wann ist dieser beschlossen worden? Welche Maßnahmen umfasst dieser Entwicklungsplan? Welche Maßnahmen wurden bereits umgesetzt?
Wann hat es von Seiten der Stadtwerke einen letztmaligen Vorstoß in Richtung Stadtverwaltung gegeben, über ein Entwicklungskonzept zu beraten bzw. auch in den städtischen Gremien zu sprechen?
2012 wurde eine Potenzialanalyse für den Leeraner Hafen erstellt. Diese wurde dann 2016 fortgeschrieben. Es erfolgt natürlich eine regelmäße Beratung von Hafenthemen im Verwaltungsrat der Stadtwerke Leer. Auch die Einbindung der Hafenwirtschaft war bei der Erarbeitung der Gutachten gegeben. Die Ergebnisse sind vielschichtig. Als wichtigstes Ergebnis kann herausgestellt werden, dass die relevanten Hafenunternehmen langfristig am Standort Leer bleiben werden. Die Anforderung ist allerdings eine ausreichende Wassertiefe und man erwartet ein klares Bekenntnis der Stadt, „in welchem Umfang die Erreichbarkeit des Hafens mittel- bis langfristig sichergestellt werden wird“.
Hafengrundstücke:
Über welche Grundstücke im Hafen können Stadt bzw. Stadtwerke aktuell verfügen? Wo könnten Unternehmen angesiedelt werden? Gibt es derzeit Interessenten für Grundstücke am Hafen? Hat es Interessenten gegeben, denen abgesagt werden musste?
Welche ungenutzten Grundstücke sind in privater Hand? Gibt es Gespräche über Nutzungen?
Das sogenannte Landlord-Prinzip ist das häufigste Hafenmodell in Nordwesteuropa. Er ist geprägt davon, dass der öffentlich-rechtliche Betreiber des Hafens auch Eigentümer der gesamten Hafenflächen, also auch der Landflächen ist und diese an private Unternehmen verpachtet. So ist der wirtschaftliche Betrieb eines Hafens zum größten Teil gesichert. In Leer ist dieses leider nicht so. Die an die Wasserfläche angrenzenden und von Betrieben genutzten Flächen sind zum größten Teil im Eigentum von den Betrieben selbst. Diese historisch geprägte Entwicklung in Leer ist eine Erklärung, warum der Hafenbetrieb in Leer mit anderen Häfen nicht vollständig verglichen werden kann.
Auch bei der Ansiedlung von neuen Betrieben im Hafen ist der Hafenbetreiber auf die Verkaufs- oder Verpachtungsbereitschaft der Landeigentümer angewiesen.
Es gibt nach aktuellem Kenntnisstand Absichten der rhenus, die eigenen Flächen an die Stadtwerke zu verkaufen und diese dann im Gegenzug zu pachten? Könne Sie diese Überlegungen bestätigen und was steckt hinter diesen Überlegungen (beispielsweise ein Geschäftsmodell wie im Hamburger Hafen)? Laufen von Seiten der Stadtwerke weitere Gespräche über Grundstückkäufe?
Über laufende Grundstückgeschäfte werden wir keine Auskünfte geben.
Wie bewerten die Stadtwerke die Entwicklungschancen für den Hafen insgesamt?
Derzeit bewerten wir diese sehr positiv. Wie bekannt ist, hat sich die Fa Huneke im letzten Jahr als neuer Betrieb am Hafen einen Standort eingerichtet. Auch die Firma Nehlsen hat sich ganz bewusst für den Hafenstandort Leer entschieden. Mir sind weitere derzeitige Investitionsabsichten der Betriebe im Hafen Leer bekannt. Zudem führe ich derzeit Gespräche mit Betrieben, die sich neu im Hafen Leer ansiedeln wollen. Bitte haben Sie Verständnis, dass ich hier keine weiteren Details über diese Absichten und die Gesprächsinhalte nennen kann. Natürlich gibt es somit Wachstumsmöglichkeiten und -absichten die dann auch weitere Investitionen, entweder der Stadt Leer oder durch den Hafenbetreiber, wie zum Beispiel in neue Spundwände, nach sich ziehen.
Die anstehende Sanierung der Schleuse ist wichtig, damit es hier zu keinen Ausfällen kommt und die Schifffahrt jederzeit frei in den Hafen Leer ein- und ausfahren kann. Auch die erneute Grundräumung des Hafens ist ein gutes Signal an die im Hafen wirtschaftenden Betriebe. Dadurch wird die eingeforderte Wassertiefe der Fahrrinne von 6 Meter erreicht und die Betriebe können mit größeren Schiffseinheiten wirtschaftlicher den Hafen Leer anfahren. Es zeichnen sich aus zahlreichen Gesprächen mit der Wirtschaft auch eine hohe Bereitschaft zu Investition in den Hafen Leer ab (Modernisierung und Ausbau der Anlagen, neue Geschäftszweige) und selbst die weitere Ansiedlung von neuen Betrieben im Hafen Leer ist wahrscheinlich. Damit werden die zahlreichen Arbeitsplätze am Hafen Leer weiterhin erhalten ggf. sogar noch ausgebaut.
Der Hafen spielt auch bei der Entwicklung neuer Technologien eine Rolle. In Kürze wird ein sogenannter Flettner- Rotor auf ein Seeschiff gebaut und dient dort als zusätzlicher umweltfreundlicher Schiffsantrieb. Leer wird zudem immer mehr von Flusskreuzfahrtschiffen angelaufen. Das bedeutet, dass auch in dem Segment des Personenverkehrs oder des Tourismus der Hafen Leer an Bedeutung gewinnen wird.
Wird aus Sicht der Stadtwerke der Hafen auch langfristig ein städtisches Zuschussgeschäft bleiben? Was spricht dann dafür, den jetzigen Hafencharakter zu erhalten?
Ein Seehafen bleibt immer ein Zuschussgeschäft. In Niedersachsen gibt es nur drei kommunal geführte Seehäfen. Dieses sind Oldenburg, Papenburg und Leer. Die übrigen Seehäfen sind im Eigentum des Landes Niedersachsen (NPorts). Die Finanzierung eines kommunalen Hafens verlangt von einer Stadt immer eine erhebliche sowohl finanzielle als auch personelle Kraftaufwendung. Sinnvoll ist es daher, alle Akteure zu bündeln und gemeinschaftlich die notwendigen Aufgaben zu stemmen. Auf Schiffsverkehr in Leer gänzlich zu verzichten, würde auch erhebliche negative ökologische Folgen mit sich bringen, da man alternativ die Güter mit zigtausenden von LKW-Fahrten zu den Betrieben bringen müsste. Für die Betriebe am Hafen muss es eine Verlässlichkeit bei der Bereitstellung von Verkehrsinfrastruktur, wie z.B. beim Tiefgang oder der Ertüchtigung der Südringbrücke geben. Die Betriebe benötigen ein klares, dauerhaftes Bekenntnis der politischen Entscheidungsträger für den Hafen Leer. Städtebauliche Entwicklungsabsichten, wie z.B. ein Wohngebiet östlich vom Hafen, das zwangsläufig ein weiteres Zurückdrängen der Hafenwirtschaft mit sich bringen würde, darf es nicht mehr geben.
Gibt es eine Kooperation mit dem Emsport des Gewerbe- und Industriegebietes Leer-Nord? Kann dieser Emsport auf lange Sicht aus Sicht der Stadtwerke eine Alternative zur industriellen Nutzung des Leeraner Hafens werden?
Der Außenhafen am Industriegebiet Leer Nord ist eine sinnvolle Ergänzung zum Hafen Leer. Eine Verlagerung von ganzen Betrieben aus einem tideunabhängigen Hafen an einen Anleger direkt an der Ems macht keinen Sinn.
Was spricht dafür, den Hafen als Industriehafen zu erhalten? Könnten nicht auch die übrigen Häfen an der Ems die Funktion übernehmen und die Nesse / der Hafen weiter als Lebensraums der Stadt entwickelt werden? Hat es dazu bereits Überlegungen gegeben, die mit den Stadtwerken diskutiert wurden?
Ein wirtschaftlicher Betrieb einer Schleuse für einen rein touristischen Hafen ohne die Betriebe im Hafen Leer ist nicht machbar. Mit dem Schleusen von Sportbooten kann man keine Schleuse betreiben. Den Hafen zu einem Binnengewässer zu verändern, ist ebenfalls nicht zielführend. So bleibt ein verträgliches Miteinander von einer touristischen Nutzung/Freizeitnutzung sowie einem gewerblich geprägten Hafen Leer. Wir sollten darüber froh und stolz sein, was sich im maritimen Bereich in Leer insgesamt über die Jahrzehnte entwickelt hat.
Leer, im März 2021
gez. Claus-Peter Horst
Vorstand
Stadtwerke Leer
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