DIE KOLUMNE – Kinderklinik Leer: Der Chefarzt geht, viele Fragen bleiben

DIE KOLUMNE – Kinderklinik Leer: Der Chefarzt geht, viele Fragen bleiben

Ende März ist Schluss: Dann wird es für einen unbekannten Zeitraum am Klinikum Leer keine kinderpneumologische und -allergologische Ambulanz mehr geben. Der einfache Grund dafür: Chefarzt Dr. Daniel Schüler packt seine Sachen. Er hat Kolleginnen und Kollegen und die Fachärzte der Region am Donnerstag über seinen Abschied aus der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin informiert. Zurück bleiben verunsicherte Eltern. Sie müssen Lösungen finden, wenn ihr Nachwuchs diese medizinische Hilfe künftig benötigt.

Holger HartwigDIE KOLUMNE – Kinderklinik Leer: Der Chefarzt geht, viele Fragen bleiben
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„Bürokratieabbau? Jede Ankündigung hat ein bis zwei neue Ordner zur Folge“

„Bürokratieabbau? Jede Ankündigung hat ein bis zwei neue Ordner zur Folge“

 „Auf einen Tee mit …“ – Heute mit Andreas Groen, Vorsitzender des Kreisschützenverbandes Leer und Milchviehhalter im Rheiderland

 STAPELMOORERHEIDE Seit seiner Kindheit ist er mit dem Schießsport verbunden: Andreas Groen. Seit fast einem Jahr steht der 48-jährige Familienvater aus Stapelmoorerheide an der Spitze des Kreisschützenverbandes Leer. In der Rubrik „Auf einen Tee mit…“ spricht der selbständige Milchviehhalter über die Herausforderung, den Kreisverband immer wieder in Schwung zu bringen, gute Wege gegen das „Sterben“ der Schützenfeste und was er machen würde, wenn er der neue Bundeskanzler werden würde.

Im Kreisschützenverband engagiere ich mich, weil …

… ich es wichtig finde, dass unser Sport nicht nur ein Hobby für jeden Einzelnen ist, sondern dass man sich auch über die Freude am Ausüben des Sports hinaus einbringt, um das Miteinander und den Sportbetrieb zu ermöglichen. Ich übernehme seit fast 20 Jahren unterschiedliche Aufgaben, zunächst in meinem Schützenverein in Diele.

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Jetzt neu: Das „Leichter-Leben“-Buch

Jetzt neu: Das „Leichter-Leben“-Buch

Mehr Infos und Bestellung unter www.lerne-buch.de

LEER Als Leser von HARTWIG am SONNTAG kennen Sie die Rubrik „Leichter leben“. Nun ist aus einem Teil dieser Beiträge ein Buch geworden. „Lebe… liebe… lache…lerne! – 52 Impulse für ein leichteres Leben“ ist das erste Buch von Holger Hartwig.

Holger HartwigJetzt neu: Das „Leichter-Leben“-Buch
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DIE KOLUMNE – Sicherheitspaket für Leer: Bis 2030 werden 20 Mio. Euro investiert

DIE KOLUMNE – Sicherheitspaket für Leer: Bis 2030 werden 20 Mio. Euro investiert

Nach der Schulbauoffensive nun der nächste „Paukenschlag“ für die Entwicklung der Kreisstadt Leer: Der Stadtrat wird am Monatsende die Grundlage für ein millionenschweres Sicherheitspaket beschließen. Bis zu 20 Mio. Euro sollen bis 2030 für die Ausrüstung, Modernisierung und damit auch Attraktivitätssteigerung der ehrenamtlichen Feuerwehren in der Ledastadt ausgegeben werden. Der größte Brocken dabei: der Neubau einer Feuerwache für die Kernstadt-Feuerwehr.

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„Friesland-Krimi? Ich habe eine Rolle abgelehnt – das war mir zu stressig“

„Friesland-Krimi? Ich habe eine Rolle abgelehnt – das war mir zu stressig“

„Auf einen Tee mit …“ – Heute mit Cumhur „Jimmy“  Sögütlüoglu, Inhaber von Jimmys Altstadt Café in Leer

 LEER Er ist ein Weltenbummler, der vor 25 Jahren in Leer seine Heimat gefunden hat: Cumhur Sögütlüoglu (57), in der Kreisstadt besser bekannt als „Jimmy“. Der gebürtige Türke hat – nachdem er als Entertainer für Urlauber weltweit und als Steuermann auf den Schiffen der Leeraner Rederei Germania gearbeitet hat, seit 2017 seinen „Traumjob“ gefunden. Heute kennen ihn die Leeraner als erfolgreichen Inhaber von Jimmys Altstadt Café. In der Rubrik „Auf einen Tee mit…“ spricht „Jimmy“, der in seiner Freizeit Bilder malt und einst Gastronomie und Hotelmanagement studierte, über die Bedeutung des Frieslandkrimi für die Stadt, die Mentalität der Ostfriesen und was er sich von jungen Leeranerinnen und Leeranern wünscht. Weitere Themen sind die Torten in seinem Café, „Inas Nacht“ vom NDR und seinen größten Fehler.

 Ostfriesen sind für mich …

… heute die Menschen in meiner Heimat. Ich mag die Herzlichkeit und den Umstand, dass hier in Leer fast jeder jeden kennt. Das ist wie eine große Familie. Leer ist meine Heimat, mein Zuhause.

Wenn ich den Charme der Leeraner Alstadt mit drei Adjektiven beschreiben soll, dann sage ich …

… gemütlich, freundlich und sauber.

 Für die Leeraner Altstadt ist es in Zukunft wichtig …

… sehr stark den Tourismus im Auge zu behalten. Es kommen so viele Menschen nach Leer und sind begeistert. Es ist wichtig, dass wir weiterhin ein gutes Angebot für diese Besucher schaffen.

 Die Aussage, die ich von Urlaubern am meisten über Leer höre, ist…

die Freude über den Frieslandkrimi. Diese Serie hat Leer noch populärer gemacht. Der Friesenkrimi – mein Cafe war zehn Folgen die Apotheke – zieht so viele Besucher nach Leer und auch zu mir. Diese Werbung für unser Stadt ist unbezahlbar.

 Von den Leeranern würde ich mir wünschen, dass …

… sie – wenn sie jung sind – hier bleiben oder nach einem Studium wieder zurückkommen. Hier gibt es so viele Möglichkeiten, sich zu engagieren und die Stadt noch lebens- und liebenswerter zu machen.

 Der Erfolg meines kleinen Cafes in der Alstadt …

… sicherlich die Freundlichkeit und Nähe zu den Gästen. Ich habe so viele Freunde in der Stadt gefunden, die immer gern zu mir kommen. Dafür bin ich sehr dankbar.

Wenn ich mir für mein Café etwas wünsche könnte, dann…

Die Frage kann ich nicht beanworten. Wenn ich mir etwas wünsche, dann mache ich das. So war das auch mit der Live-Musik vor dem Cafe. Das hätte ich schon eher machen sollen. Ich freue mich schon auf den nächsten Termin Ende März. Da wird es in der Alstadt wieder viel Freude und Bewegung geben.

Screenshot

„Knüppeltorte“, „Krintstuut“, „Ostfriesentorte“ – zu diesen und anderen Spezialitäten fällt mir ein, dass …

… die bei mir Bestseller sind. Die Ostfriesentorte backe ich selbst – wie so vieles andere auch. Ich habe keine festen Angestellten und kaufe die Zutaten dann selbst ein. So kann ich die Preise im Cafe stabil halten.

Regionale Lieferanten sind für mich…

wichtig. Ich bin überzeugt, dass es wichtig ist, sich so auch gegenseitig zu stützen.

 Mein Projekt für die nächsten Jahre ist …

… vielleicht noch eine Filiale aufzumachen Ich kann mir gut vorstellen, dass eine Lounge in der Altstadt viele Besucher hätte. Mal sehen, ob und wann das soweit ist.

Der schönste Moment seit der Eröffnung des Cafes war …

… die Bauchentscheidung, das Cafe zu kaufen. Ich war hier zu Gast und der Eigentümer war nicht zufrieden. Ich habe spontan gesagt: Ich kaufe Dir das Cafe ab. Als ich dann nach Hause gekommen bin, habe ich zu meiner Frau gesagt: „Ich habe gerade ein Cafe gekauft“. Sie schaute mich an: „Ja und warum erzählst Du mir das? Das ist doch nichts Besonderes, dass Du Dir einen Kaffee kauftst.“ Dann habe ich erzählt, was los ist. Sie war etwas geschockt. Heute kann ich sagen: Es war genau richtig, dass ich dieses Cafe gekauft habe.

Wenn ich ein Gesetz für die Gastronomie abschaffen könnte, dann würde…

Darüber habe ich noch nie nachgedacht.

 Im Friesland-Krimi würde ich gerne einmal …

Ich habe tatsächlich ein Angebot für eine Rolle vom Regisseur bekommen. Aber: Ich habe das nicht gemacht, weil mir das zu stressig erschien. Es wäre sicherlich eine kleine Rolle gewesen.

 Meinen Spitznamen „Jimmy“ verdanke ich…

… meinem ersten Tag bei der Reedeerei in Leer im Jahr 2000. Einem Kollegen war mein Name zu kompliziert – und seit diesem Tag bin ich „Jimmy“.

 Plattdeutsch ist für mich …

… eine Herausforderung. Ich verstehe die Sprache nicht. Sie darf nicht sterben. Ich besuche regelmäßig plattdeutsche Theateraufführungen. Auch wenn ich so gut wie nichts verstehe: Mir gefällt die Atmosphäre.

 Meine Heimat ist für mich …

… Altstadt von Leer und nicht da, wo ich geboren wurde.

 Meine Familie ist für mich …

…  alles.

 Mein Lieblingsplatz in Leer ist …

… der Platz an der Waage.

 Ich kann mich so richtig aufregen über …

Ich rege mich nicht auf. Vielleicht ein wenig, wenn ich erlebe, dass jemand meine Idee, die ich hatte, zu kopieren versucht.

 Ich kann mich so richtig freuen, wenn …

 … Feierabend ist (lacht). Nein, ich freue mich jeden Tag über interessante Gespräche mit meinen Gästen.

 Mein größter Fehler ist …

…  so spät dieses Café eröffnet zu haben. Das hätte ich 15 Jahre eher machen sollen.

Kraft tanke ich, wenn …

… schönes Wetter ist, freundliche Menschen oder meine Stammkunden zu mir kommen.

Mein schönstes Urlaubsziel ist …

Eine schwierige Frage. Ich habe als Urlaubsentertainer so viel gesehen.

Das letzte Mal gelogen haben ich, weil …

Vielleicht habe ich nie gelogen, aber es gibt ein Thema, auf das ich extrem neidisch bin: Inas Nacht vom NDR. Mein größter Wunsch ist es, eines Tages in meinem Café diese Sendung zu Gast zu haben und das Programm mit vorzubereiten.

Wenn ich einen Tag lang ein Anderer sein könnte …

… wäre ich gerne ein Drummer bei einem richtig großen Konzert. Auf keinen Fall würde ich da Gitarre spielen. Meine Lehrer hat zu mir gesagt: „An der Gitarre bist Du eine Naturkatastrohe“ (lacht).

Wenn ich drei Wünsche frei habe, dann …

Ich habe mir meine Wünsche erfüllt. Ich hoffe, dass ich und meine Familie gesund bleiben und ich noch sehr lange das Cafe betreiben kann. Das Cafe ist mein Leben, mein Ein und Alles.

 

Cumhur Sögütlüoglu, besser bekannt als „Jimmy“ , ist Inhaber des Alstadtcafes in Leer.

Foto: privat

Holger Hartwig„Friesland-Krimi? Ich habe eine Rolle abgelehnt – das war mir zu stressig“
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DIE KOLUMNE – Zeitenwende im Leeraner Kreistag: Sparkurs mit Ohrfeige für den Landrat

DIE KOLUMNE – Zeitenwende im Leeraner Kreistag: Sparkurs mit Ohrfeige für den Landrat

Zeitenwende im Kreis Leer: Die „fetten Jahre“, in denen der Kreis Leer mit guten Finanzen – u.a. auch dank einer erhöhten Kreisumlage – agieren konnte, sind vorbei. Ausgerechnet die Mehrheitsfraktion aus SPD/Grünen/Junker ist es, die mit einem Änderungsantrag den geplanten Haushalt ihres Landrats Matthias Groote (SPD) zu Fall bringt. Die Wagenburg-Mentalität „Unser Landrat – meine Mehrheit“ bröckelt. Das für die Kreistagssitzung am Montag für den Beschluss vorgelegte Finanzpapier des Kreishauses öffentlich zu Fall zu bringen, ist eine Ohrfeige für Landrat Groote.

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Lüning: Leer ist aktuell für Investoren interessant

Lüning: Leer ist aktuell für Investoren interessant

„HARTWIG am SONNTAG“ im Gespräch mit Jens Lüning, seit Jahresbeginn Stadtbaurat in Leer

 LEER Erst war die Stelle vakant, dann folgte ein personeller Fehlgriff und nun hat ein „alter Bekannter“ die Aufgabe des Stadtbaurats in Leer übernommen: Jens Lüning. Der 51-Jährige ist nach sechs Jahren beim Landkreis in neuer Aufgabe in das Rathaus zurückgekehrt. Im Interview spricht er über seine Motivation und Prämissen, die ein städtischen Bauamt erfolgreich machen, und über Top 3 der wichtigsten Aufgaben der kommenden Jahre. Zudem spricht er sich für die Wärmeplanung und lehnt zu viel Regelwut oder Anschlusszwang an Fernwärmenetze ab. Weitere Themen: die Innenstadtentwicklung, der Wohnungsmarkt, der Fachkräftemangel und der Ausbau der Infrastruktur für Fahrradfahrer.

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Leer bietet mehr 2.0: Zurück in die Zukunft für die Innenstadt?

Leer bietet mehr 2.0: Zurück in die Zukunft für die Innenstadt?

Die Leerstände nehmen zu. Die „Filialisierung“ der Geschäfte ist seit 30 Jahren deutschlandweit in den Innenstädten unübersehbar. Auch in Leer – wenngleich (noch) nicht in der Dramatik. Lässt sich der Trend umkehren? Kann die Innenstadt von Leer trotz Online-Handel ihre traditionelle Anziehungskraft als Ostfriesland Einkaufsstadt Nummer 1 erhalten? Ja, aber es braucht zügig neue Konzepte, Impulse und Attraktivitäts-Aktivitäten. Nun geht die Stadtverwaltung Leer voran. „Innenstadtforum“ heißt ein neues Format, zu dem im April erstmals eingeladen wird.

Holger HartwigLeer bietet mehr 2.0: Zurück in die Zukunft für die Innenstadt?
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„Unser Wein aus Breinermoor? Kein Ostfriesenwitz, sondern 600 Flaschen frisch und fruchtig“

„Unser Wein aus Breinermoor? Kein Ostfriesenwitz, sondern 600 Flaschen frisch und fruchtig“

„Auf einen Tee mit …“ – Heute mit Dr. Torsten Oltmanns, Initiator und Vorstand der „Ersten Ostfriesische Winzergenossenschaft“

BREINERMOOR In unserer Rubrik „Auf einen Tee mit…“ haben wir dieses Mal Dr. Torsten Oltmanns getroffen. Der 60-jährige ist Initiator und ehrenamtlicher Vorstand der Ersten Ostfriesische Winzergenossenschaft iG, die in Breinermoor Wein anbaut und in wenigen Tagen die erste Ernte ihres „Wilderfang“-Weines in der Ständigen Vertretung des Landes Niedersachen in Berlin präsentiert. Der 60-jährige Ostfriese, der als Kind in Folmhuser gelebt hat, ist Lehrbeauftragter für Wirtschaftswissenschaften in Berlin und Innsbruck und. Er spricht über die Idee, in Ostfriesland Wein anzubauen, den weiten Weg bis hin zur ersten Ernte im Herbst 2024, die Ziele der Genossenschaft und vieles mehr.

Auf die Idee, in Ostfriesland eine Winzergenossenschaft zu gründen, sind wir gekommen, weil …

… wir selbst gern Wein trinken und als wir gesehen haben, dass in Sylt Wein angebaut wurde, haben wir uns gedacht: Was die Nordfriesen können, können die Ostfriesen schon lange (lacht).

Unser etwa ein Hektar großes Anbaugebiet ist in Breinermoor, weil …

… wir dort optimale Bedingungen vorgefunden haben, um mit fachmännischer Unterstützung die insgesamt 4.600 Weinreben der Sorten Solaris und Souvignier Gris anzupflanzen. Wir haben dort auch eine sehr angenehme Nachbarschaft und freuen uns sehr über das Miteinander. Die haben am Anfang vermutlich gedacht, dass wir ein paar Spinner aus der Großstadt sind. Aber da wir alle vor Ort mit anpacken, sind wir schnell miteinander ins Gespräch gekommen. Wir haben etwa je ein Drittel Mitglieder aus Ostfriesland, ein Drittel aus dem Nordosten bis Berlin und ein Drittel aus dem Südwesten, bis hinter Frankfurt.

Das 14. Weinanbaugebiet Deutschland zu sein, ist …

… ein sehr schönes Ziel gewesen, das uns motiviert hat. Wir wollen zeigen, dass nach über 130 Jahren wieder Wein in Ostfriesland erfolgreich angebaut werden kann. Bereits damals hat ein Mann bei der Evenburg in Leer Wein angebaut, wie die Chronisten festgehalten haben

Wer sagt „Wein und Ostfriesland – diese Hobbywinzer sind ja nicht ganz frisch im Kopf“, dem antworte ich, dass …

… unser Wein ist kein Ostfriesenwitz – aber solche Bemerkungen sind – wie die Ostfriesen-Witze – die beste Werbung. Seit wir über unseren Plan gesprochen haben, gab es Menschen, die dachen: „Die haben ja echt einen Knall!“ Aber: Es gab von der Landesregierung bis hier in die Region hinein mindestens genauso viele, die uns bei unserem Vorhaben unterstützt haben. Es war ein langer Weg, bis wir alle rechtlichen Voraussetzungen klären konnten, die erforderlich waren oder sind, um als Genossenschaft in Ostfriesland Wein anbauen zu dürfen.

Wir haben uns für die Rebensorten Solaris und Souvengier Gris entschieden, weil…

… diese mit feuchtwarmer Witterung sehr gut zurechtkommen und – das ist das Wichtigste – der Wein aus den Trauben zudem sehr gut schmeckt. Wir haben uns dabei auf die Empfehlung von erfahrenen Winzern verlassen. Beide Sorten benötigen viele Sonnenstunden. Die haben wir in Ostfriesland statistisch ermittelt durchaus. Und – anders als im Süden – ist auch ausreichend Wasser da. Aber unsere erste Ernte im Herbst 2024 hat gezeigt, dass diese Rebensorten im ostfriesischen Klima gut funktionieren.

Die notwendigen Gerätschaften für die Weinlese der etwa 4.600 Rebenstöcke haben wir …

… zwischenzeitlich zum Teil angeschafft. Weitere Geräte leihen wir aus. Wir haben Glück: Unsere Ernte ist drei bis vier Wochen eher möglich als in den meisten Weinbaugebieten in Rheinhessen oder im Süden.

Unsere Winzerin Angelina Schmücker ist für uns…

… sehr wichtig, denn sie führt unsere Aktivitäten mit Blick auf alles, was mit dem Weinbau zu tun hat, erfolgreich an.

Unsere Genossenschaft ist auf 99 Mitglieder beschränkt, weil …

…   wir neben dem Weinanbau auch Wert auf eine gute Gemeinschaft legen. Wir wollen ganz bewusst nicht zu groß werden. Klein und gemeinsam ist unser Motto, denn wir wollen gemeinsam den Weinbau als Erlebnis erfahren und auch zusammen den Wein genießen. Bei uns können Interessierte – wir sind aktuell 55 Mitglieder – für 3.000 Euro einen Anteil zeichnen und unsere Dividende zahlen wir in Form unseres Weines aus.

Wilderfang – diesen Namen haben wir für unseren Wein gewählt, weil…

… unser Weingut am Wilderfang liegt. Wir haben viele Namen, wie auch die Gestaltung der Etiketten, diskutiert, und sind zu einem guten Ergebnis gekommen. Ich finde, Wilderfang klingt romantisch und macht neugierig.

Unser Wilderfang schmeckt nach…

…frisch und fruchtig, ein Weinexperte hat geschrieben, er spürt „schlanke Struktur, Frische und zitrische Würze“ – das klingt doch schon sehr nach Ostfriesland. Wir haben mit unserer ersten Ernte etwa 600 Flaschen produziert, dazu noch ostfriesischen Grappa und etwa Gin. Unser Ziel ist, dass es diese Getränke dann auch in Ostfriesland zu trinken gibt und wir sind in Gespräche mit Restaurants und Geschäften. Wir sind sehr optimistisch.

Eine gute Ernte haben wir, wenn …

… in diesem Jahr nicht – wie 2024 – Ende April noch einmal Frost kommt. Danach muss ordentlich die Sonne bis zum Herbst scheinen.

Unsere nächste Aktion in der Öffentlichkeit wird …

… am 21. März 2025 die Vorstellung unseres Weins in der Landesvertretung Niedersachsens in Berlin sein. Das ist unser Dankeschön an sehr viele Unterstützer, zu denen unter anderem vom ersten Tag auch der jetzige Wirtschaftsminister des Landes, Olaf Lies, gehörte.

Wer bei uns Genosse werden möchte, der …

…  kann sich bei uns melden. Wir freuen uns auf neue Genossinnen und Genossen, die mit anpacken wollen und zudem auch gerne Zeit in der Gemeinschaft verbringen. Bei uns kommt es auf eine gute Mischung aus Idealismus für Wein und Gemeinschaft an.

Eine Weinkönigin wird es bei uns…

… möglicherweise bald geben. Wir machen uns dazu bereits Gedanken – zum Beispiel darüber, ob es König, eine Königin oder ein Dreigestirn werden soll. 2026 könnten es das erstmals geben.

Einen ehemaligen Bundestagsabgeordneten als Aufsichtsratschef zu haben, ist…

… herausfordernd, denn Reinhold Robbe ist schaut genau hin, was wir wie als Genossenschaft machen. Wir haben damals sehr frühzeitig mit ihm über die Idee des Weinanbaus in Ostfriesland gesprochen und es ist eine gute Kombination, dass wir mit ihm auch einen Ostfriesen an der Spitze des höchsten Genossenschaftsgremiums haben.

Unsere Pläne für die nächsten Jahre sind…

…schön wäre ein Haus bei unserem Weingut zu bekommen, damit wir die Geräte da lagern und uns bei der Arbeit mal ausruhen können, zum Beispiel falls es doch mal regnet. Das wäre auch eine gute Idee für einen Ausschank – wir haben viele Anfragen von Touristen, die gern unseren Wein kosten und mehr über unsere Idee und unsren Antrieb erfahren würden.

Mein Lebensmotto ist…

… Risiko ist besser als Reue.

Mein Lieblingswein ist…

… natürlich unser eigener Wein, denn der ist wirklich gut.

Mein Lieblingsplatz in der Region ist…

… der Hafen in Leer. Die neue Architektur, das gastronomische Angebot und vieles mehr passen dort sehr gut zusammen.

Meinen letzten Strafzettel habe ich kassiert für…

… falsches Parken in Berlin.

Ich kann mich so richtig aufregen über…

… über andere Autofahrer oder die Politik – wobei sich aufzuregen, nicht so mein Thema ist. Da erfülle ich das Klischee vom eher ruhigen Ostfriesen.

Ich kann mich so richtig freuen über …

…  meine Familie

Mein größter Fehler ist, dass …

…  manches Mal zu geduldig zu sein.

Mein Motorrad ist für mich…

… die Möglichkeit der totalen Entspannung.

Mein letztes Buch, das ich gelesen habe, handelte von…

… Politik, es ging um die Demokratie. Der letzte Roman war der letzte Teil der Reihe von „Babylon Berlin“ von Volker Rath.

Ich habe das letzte Mal gelogen, weil …

 … ich einen Menschen nicht verletzten wollte.

Wenn ich einen Tag lang in meinem Leben eine andere sein könnte, dann wäre ich gerne mal…

…  Jimmy Carter. Den fand ich beeindruckend klar und anständig.

Wenn ich drei Wünsche frei habe, dann wünsche ich mir…

… wie ich es als Kind immer gedacht habe: Mit dem ersten Wunsch gleich 100 weitere wünschen.. Denn: Warum soll ich mich denn auf drei beschränken? (lacht).

Mit ihm als Vorstand hat die erste Ostfriesische Winzergenossenschaft in Breinermoor im Herbst 2024 erstmals Weinrebe geerntet und zu 600 Flaschen Wein, Grappa und Gin verarbeitet: Prof. Dr. Torsten Oltmanns (60).

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DIE KOLUMNE – Der Corona-Hammer: Heftige Strafbefehle gegen Leeraner Unternehmer und Steuerberater

DIE KOLUMNE – Der Corona-Hammer: Heftige Strafbefehle gegen Leeraner Unternehmer und Steuerberater

Sie denken, dass Unternehmen landauf landab hinter die schwierige Corona-Zeit einen Haken machen können? Falsch gedacht. Mindestens eine Handvoll Soloselbständiger, Unternehmen und deren Steuerberater haben in den zurückliegenden Wochen allein im Kreis Leer Strafbefehle erhalten, die alle der Vorwurf eint: Vorsätzlicher Subventionsbetrug. Es geht um teilweise nur geringe Summen, die außerdem von den Unternehmen und Soloselbstständigen längst freiwillig an die die Subventionen vergebende NBank zurückgezahlt wurden. Wer nun nicht gegen den Strafbefehl vorgeht, muss mehrere tausend Euro Strafe zahlen oder geht hinter „schwedische Gardinen“.

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