Bundeswehr Leer: Neue Halle für Einsatzsimulationen

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 Die Evenburg-Kaserne in Leer ist in den vergangenen Jahren zu einer Dauerbaustelle geworden. Viele Millionen Euro sind in Gebäude und Ausstattung investiert worden. Eine weitere große Investition steht nun vor der Realisierung. Kommandeur Oberstarzt Dr. Jens-Peter Evers: „Als nächste große Investition planen wir eine Einsatztrainingshalle für unser Ausbildungs- und Simulationszentrum.“

Ziel sei es, in der Halle, die etwa so groß sein wird, wie eine moderne Dreifachturnhalle,  „realitätsnah Einsatzsituationen nachzubilden“. Wann mit dem Bau begonnen wird, stehe derzeit noch nicht fest. „Es ist aktuell so, dass wir diese eine Trainingshalle bewilligt bekommen haben. Die Planungen sind vorhanden.“ Es werde eine „richtig große Investition, aber wie hoch das Volumen am Ende sein wird, dazu kann ich derzeit noch nichts sagen.“

Geräusche und Sichtverhältnisse realitätsnach erzeugen

Was wird in der Trainingshalle passieren? Welches Ziel wird verfolgt? „Zu unserem Kommando gehört das Ausbildungs- und Simulationszentrum, in dem wir von der Ersthelfer- über die Notfallsanitäter bis hin zur taktischen Ausbildung viele Schulungen vornehmen. Dr. Evers: „In der neuen Halle werden wir dann wetterunabhängig sehr realitätsnah ausbilden können. Wir werden darin Aufbauten haben, die so aussehen, wie sie im Ausland sind. Wir werden nicht mit echten Patienten arbeiten, aber mit Simulatoren, die so realitätsnah sind, dass sie schon beeindrucken.“ Es gehe beispielweise darum, Aufbauten herzustellen, Geräusche zu simulieren und verschiedene Sichtverhältnisse erfahrbar zu machen, „so wie es auch bei den Feuerwehren trainiert wird.“ Bisher werde das unter freiem Himmel auf einem Übungsplatz gemacht oder in einer sterilen Hörsaalumgebung, „aber da wird bei weitem nicht der Trainingserfolg erzielt, denn in einer realitätsnahen Simulation kann der Agierende ganz anders unter den Stress gesetzt werden, der vor Ort gegeben sein könnte.“

Kein Platz mehr für weitere Bauten 

Mit Blick auf die weiteren Perspektiven für Leer mit seinen aktuell 900 Soldaten und zivilen Mitarbeitenden sagt Dr. Evers: „Das Eckpunktepapier zur Struktur der Bundeswehr wird aktuell umgesetzt. Es ist klar, dass es den zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr in der derzeitigen Form nicht mehr geben wird. Gravierende Auswirkungen auf den Standort Leer sehe ich aber derzeit nicht“ Es würden sicherlich mittelfristig keine zusätzlichen Dienstposten nach Leer kommen. Lediglich in diesem Oktober komme noch eine kleine Teileinheit des Kommandos, welche aktuell noch im Bundeswehrkrankenhaus Hamburg stationiert ist, in die Ledastadt. „Das werden maximal 20 Kräfte sein.“ Auch mit Blick auf weitere Investitionen sei nicht mehr viel zu erwarten. „Wenn die Simulationshalle fertig ist, haben wir fast keinen Platz mehr auf unserem Gelände und es gibt Stand heute auch keine Möglichkeiten zur Erweiterung in der Nachbarschaft.“

Kommandeur erwartet Versetzung in naher Zukunft

Und wie geht es mit Dr. Evers selbst weiter? Er ist der Kommandeur, der in Leer im Vergleich zu seinen allen Vorgängern am längsten das Kommando in der Ledastadt führt. Es sei für ihn durchaus denkbar, dass er in den nächsten Monaten versetzt werde. „Ich freue mich über jeden Tag, den ich in Leer bin. Realistisch ist, dass eine Versetzung kommen wird.“ Er sei es aber gewohnt, nach 13 Stationen flexibel zu sein –  „das gilt für mich und meine Familie“. Vom Standort Leer werde er eine Vielzahl guter Erinnerungen mitnehmen, wenn „dann die nächste Aufgabe auf mich wartet“.

Hören Sie dazu auch „Der Sonntagsspaziergang“ – heute mit Kommandeur Dr. Jens-Peter Evers.


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    Holger HartwigBundeswehr Leer: Neue Halle für Einsatzsimulationen