Vom Dagegen-Sein
Heute ist das Finale der Wahlen: auf kommunaler Ebene mit den letzten Stichwahlen um die Bürgermeisterämter in Jümme und Moormerland und auf Bundesebene mit der Bundestagswahl. Meistens ist es auf der kommunale Ebene sachlich und fair zugegangen, die Parteien und Kandidaten haben sich „erwachsen“ präsentiert. Manches macht dann aber dann doch nachdenklich, wenn man die Analysen der Ergebnisse sieht. Spitzenreiter bei diesen „komischen“ Analysen ist dieses Mal die Grünen-Landtagsabgeordnete Meta Janssen-Kucz.
Sie wurde in den Medien mit den Worten zitiert, dass sie das starke Abschneiden von Wählergemeinschaften „entsetzt“ habe. Ok, so kann man denken. Die Begründung für die Entsetzung ist dann aber eher befremdlich. Denn diese Wählergemeinschaften seien vor allem „dagegen“. Die Grüne nannte dann konkret die BfL auf Borkum und „Moin“ im Landkreis Leer. Auf Borkum wird die BfL als stärkste Fraktion nun „gezwungen“ sein, diese diffamierende Verurteilung von ehrenamtlichen Politikern – auch Vertreter der Wählergemeinschaften investieren ihre Zeit – zu widerlegen. Und es bleibt da der Verdacht, dass die Analyse vor allem mit den Ergebnissen zu tun hat, die das direkte persönliche Umfeld von Janssen-Kucz betreffen, weil da nicht jeder wie gewünscht abgeschnitten hat. Sei´s drum. Solche pauschalen Aussagen gehören sich für einen alten „Polithasen“ wie Janssen-Kucz einfach nicht.
Von schönen Landschaften
Heute ist Wahlsonntag – und ab morgen sind Laternen, Kreuzungen, Gebäude dann endlich wieder frei von den teilweise ach so platten Wahlaussagen der vergangenen Monate. Wie schön. Vor einiger Zeit hatte ich hier bereits geschrieben, dass manche Ergänzungen der Sprüche echt gut sind. In Moormerland hat dieser Tage jemand vor ein Großflächenplakat einfach ein kleine Zusatzschild gestellt, um charmant darauf hinzuweisen, dass sich die politische Fachkraft, die auf dem Foto zu sehen ist, vor allem um schöne Fotos gekümmert hat. So ist es nicht einmal Sachbeschädigung. Mit Sicherheit ist das ergänzte Plakat dadurch um so mehr aufgefallen als viele andere. Und wie sagen doch manche Werbeexperten: Hauptsache – egal ob positiv oder negativ – im Gespräch bleiben.
Von Wahlen III
„Give me five“ – könnte es bald heißen, wenn die Abgeordneten aus dem Kreis Leer im Hannoveraner Landtag eingeladen werden. Denn: Heute Abend oder in den nächsten Tagen wird es weitere Beispiele dafür geben, dass eine Wahlniederlage mit viel Verspätung doch noch den gewünschten Erfolg bringt. Gewinnen aktuelle Landtagsmitglieder ihre kommunalen Stichwahlen bzw. holen den Direkteinzug in den Deutschen Bundestag, dann werden aus dem Kreis Leer für die SPD Sascha Laaken und für die CDU Tatjana Maier-Keil nachrücken. Sie stehen auf den Landeslisten der Parteien und sind jetzt „dran“. Für den Kreis wäre das ein neuer Rekord. Johanne Modder (SPD), Ulf Thiele (CDU) und Meta Janssen-Kucz sind ja schon da. Bisher waren es die Duos Helmut Collmann und Günther Boekhoff (für die SPD) sowie Reinhard Wilken und Hedwig Pruin (für die CDU), die in den 1980er und 1990 Jahren als Quartett im Landesparlament saßen.
Von Mega-Yachten
Na, dann wollen wir mal im Interesse der gesamten Region kräftig die Daumen drücken. Die Meyer Werft will ihr Know-how für traumhafte Schiffe nicht mehr nur für Kreuzfahrtriesen nutzen, sondern auch für die Schönen und Reichen dieser Welt Mega-Yachten bauen. Yachten, die alle Wünsche erfüllen und zugleich noch so ökologisch wie möglich über die Meer schippern. Das erste Konzept ist nun in – wo sonst – Monaco präsentiert worden. Fest steht: Die Mega-Yachten können die Auftragsflaute bei den Ozeanriesen nicht vollständig ausgleichen, wären aber eine perfekte Ergänzung des Meyer Portfolios. Und ganz nebenbei müsste für diese Schiffe auch der immer noch umstrittene Aufstau der Ems nicht vorgenommen werden. Also: Toi, toi, toi, damit in naher Zukunft neben Aidas und anderen Traumschiffen auch imposante Yachten im Hafenbecken in Papenburg zu bewundern sind.
Digitaltipp zum Sonntag: www.bliede-park.de
Der kleine Gallimarkt für Leer ist nun beschlossene Sache. Vom 14. bis 18. Oktober wird täglich von 14 bis 22 Uhr für Jung und Alt Abwechslung geboten. Wer sich auf den Besuch vorbereiten will – es ist durch die Corona-Auflagen halt sehr vieles anders als beim normalen Gallimarkt – der kann auf der Seite der Schausteller alle Infos finden. Unter www.bliede-parkt.de wird dann auch bald zu lesen sein, welche Fahrgeschäfte und Buden warten.
Munter holln … und ich hoffe, dass jede Leserin und jeder Leser heute bzw. per Briefwahl seine Stimmen abgegeben hat. Mal sehen, wer heute nach 18 Uhr das Rennen macht und dann für die nächsten vier Jahre die Richtung in Deutschland vorgibt. Wetten auf das Ergebnis wurden mir angeboten. Ich war zu feige…
Schönen Sonntag dieses Mal aus Berlin HH