Aufgeschnappt – 5. Dezember 2021

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Vom Meister Propper

Kennen Sie den „Meister Propper“? Das ist die Werbefigur für eine Allzweckwaffe in der Hausreinigung. Den kultigen gesungenen Slogan „Meister Proper putzt so sauber, dass man sich drin spiegeln kann“ dürfte vielen noch im Ohr sein. Was „Meister Propper“ aktuell mit Leer zu tun hat? Das kann Maler Andreas Kruse beantworten. Er hat ein Farbporträt vom neuen Bürgermeister Claus-Peter Horst gemalt.

Dann hat er das bei Facebook mit einer Flasche des Reinigers gepostet mit dem Zusatz: „Nein, es ist nicht Meister Propper…“, der bei ihm nun im Kunst- und Atelierhaus Waterkant in Leer hänge. Auch der Maler wird wissen, dass Verneinungen, noch dazu bildlich „untermalt“, genau das Gegenteil beim Leser und Betrachter bewirken. Was sich Kruse dabei gedacht hat? Man weiß es nicht. Auf jeden Fall sind die Eigenschaften, die mit dem Allzweckreiniger verbunden werden, auch für einen Bürgermeister nicht die schlechtesten. „Sauber machen“ in allen Ecken, den heftigsten Schmutz beseitigen und das Haus herausputzen – das können das Rathaus und die Stadt Leer immer gut gebrauchen. Und die unendliche Kraft des „Meister Propper“, die kann Bürgermeister Horst auch gut gebrauchen. Denn an seiner Seite fehlen ein Baurat – die Stelle wird zum vierten Mal jetzt ausgeschrieben und Horst hat hoffentlich einen kompetenten Bewerber in der Hinterhand – und der immer noch erkrankte Stadtrat Holtz…

Von weiteren glücklichen Losbesitzern

Zweite Runde beim Weihnachtsgewinnspiel in Leer. Freitag sind die Lose gezogen, die zwei weitere Autos und zwei E-Bikes „unters Volk“ bringen. Bei der Serie C gibt’s für die Nummer 095732 einen Toyota Aygo und für 113380 ein Hercules E-Bike für Damen. Wer die Lose mit der Nummer 155618 hat, darf sich auf eine VW UP freuen, der Käufer des Abschnitts 1366632 darf bald mit einem Herren E-Bike Runden drehen (beides Serie D). Ach ja, und wer noch die Chance auf ein Auto, ein Fahrrad oder Sofortgewinne haben will, der sollte sich beeilen. Weit über eine Viertelmillion der insgesamt 400.000 Lose sind bereits verkauft. Fest steht also: Auch in diesem Jahr werden sich die Lebenshilfe und der Kinderschutzbund wieder über eine fünfstellige Finanzspritze freuen dürfen.

Von der Spitzenposition

Seit 2002 sitzt Gitta Connemann für die CDU im Bundestag. In den 16 Jahren, in denen die Christdemokraten regiert haben, stand sie das eine oder andere Mal in den Startlöchern für einen Posten in der ersten Reihe – geklappt hat es nie. Nun, nachdem die Partei in die Opposition gehen muss, scheint erstmals zumindest parteiintern eine Aufgabe als „Chefin“ möglich zu sein. Die Rechtsanwältin ist nominiert für den Vorsitz der Mittelstandsvereinigung der CDU. Ob dieses Mal was wird mit der absoluten Führungsrolle einer bundesweit anerkannten Vereinigung mit ihren 25.000 Mitgliedern, die mit Carsten Linnemann seit 2013 einen in den Medien sehr präsenten Vertreter hat – am 11. Dezember fällt die Entscheidung. Wenn´s klappt – auch mehrere CDU-Männer haben wohl Interesse an dem Posten – wäre es ein starkes Signal, dass die Ostfriesin als Chefin des starken Wirtschaftsverbandes in Berlin in der neu aufgestellten CDU künftig richtig mitmischen will.

Von Schwerverbrechern

Das macht schon sehr nachdenklich, was rund um die Meyer Werft in dem vergangenen Jahr zu lesen ist. Der Umgangston mit den Mitarbeitenden scheint sich immer mehr zu verschlechtern. Auch, wenn niemand bei den Gesprächen dabei ist und deshalb auch nicht der Wahrheitsgehalt belegbar ist: Wenn der Betriebsratsvorsitzende, Nico Bloem, in den Sozialen Medien davon schreibt, dass „die Kolleginnen und Kollegen von der Geschäftsleitung wie Schwerverbrecher behandelt werden“ und ihnen gedroht wird („Du gehst ins Freiwilligenprogramm oder Du wirst gekündigt“), dann ist das starker Tobak. Bloem ist erfahren genug und weiß, was er da in die Welt setzt. Eines ist jedenfalls nicht mehr wegzudiskutieren: Aus dem einstmals hochgeschätzten Familienunternehmen, als Senior-Chef Bernard Meyer noch seine Rundgang über das Firmengelände machte und für Sorgen und Nöte jeglicher Art ein offenes Ohr hatte, ist ein knallhartes Weltunternehmen geworden. Schade, aber offenbar scheint die Existenzangst der Werftchefs aufgrund der Tsunami-Konkurrenz in Asien so groß, dass die ursprünglichen Firmenwerte, die die Werft so erfolgreich gemacht hatten, immer weiter hintenangestellt werden. Schade – und es bleibt interessant, wie es bei den Papenburger Schiffbauern weitergeht.

Von den Standgebühren

Traurig, traurig, traurig ist es, dass seit gestern Abend der Weihnachtsmarkt in Leer 2021 coronabedingt Geschichte ist. Die Pressestelle der Stadt Leer hat das Aus gestern medial verbreitet und davon gesprochen, dass man gemeinsam mit den Schaustellern zu der Entscheidung gekommen ist. Was das für die Schausteller, die mit viel Liebe alles gemacht haben, um den Markt zu ermöglichen, bedeutet? Ein wirtschaftliches Desaster. Da kommt es dann schon echt komisch daher, dass sich die Stadt Leer in der Medieninformation noch mit folgender Formulierung „rühmt“: „Der Verwaltungsausschuss der Stadt Leer beschloss unterdessen in seiner Sitzung in dieser Woche, dass auf die Erhebung von Standgebühren für den Zeitraum ab dem 01.12.21 verzichtet wird, dieses auch in Anlehnung an die Befreiung von den allgemeinen Sondernutzungsgebühren bis 31.12.21.“ Ganz ehrlich: Das bei einer Absagemitteilung ausdrücklich zu betonen, ist unverhältnismäßig, zumal ja für die Zeit im November voll bezahlt werden muss. Nicht auch noch in dieser Situation Geld von den Schaustellern zu fordern, sollte selbstverständlich sein. Gut, dass ich kein Schausteller bin, dann würde ich mir meinen Teil denken…

Digitaltipp: Weihnachtsimpressionen aus Leer

Der Weihnachtsmarkt in der Leeraner Fußgängerzone  ist also „dicht“,, der beeindruckende Markt an den Adventssonntagen an der Waage hat erst gar nicht eröffnet. Wer sich einige schöne Bilder aus dem weihnachtlichen Leer gönnen möchte – bei Youtube gibt es ein schönes Video über die Tage vor dem Fest in der Ledastadt. Hoffen wir mal, dass im kommenden Jahr alles wieder „normal“ schön festlich, mit vielen netten Begegnungen, weihnachtlichen Düften, warmen Getränke und am besten dazu noch mit etwas Schnee ist. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt…

Hier geht’s zum Video:

 

Munter holln und einen schönen 2. Advent wünscht HH

Holger HartwigAufgeschnappt – 5. Dezember 2021