Aufgeschnappt – 3. Oktober 2021

Artikel teilen

Von der Fortsetzung eines Traumes

In den Tagen nach der Kommunalwahl hatte der Autor ja ein Traum über Ereignisse in der Nacht nach der Wahl. Darin spielten die abgewählte Bürgermeisterin, ein angesehener Kaufmann der Stadt, der C.K. hieß, und ein Bildungsträger eine Rolle. Nach einiger Zeit ist dieser Traum nun weitergegangen (lesen Sie hier den ersten Traum nach Kolumne: Von einer traumatischen und unvergesslichen Wahlnacht).Hier eine kurze Schilderung der Traumfortsetzung:

„Besagter Kaufmann fühlt sich mit dem, was da in der Wahlnacht passiert ist, nicht wohl und möchte einiges geraderücken. Er überlegt und sucht Gespräche mit Menschen, die sich in Leer auskennen. Eines dieser Gespräche ist im Traum real. Er macht darin deutlich: Zum einen ist es ihm wichtig, über sein Verhalten mit der Bürgermeisterin zu sprechen und zum zweiten deutlich zu machen, dass er nicht die Absicht hatte, einen Beobachter der Wahlnacht bei dessen Arbeitgeber anzuschwärzen und diesem dadurch wirtschaftlich zu schaden.

Da habe sich etwas verselbstständigt, wie es nicht beabsichtigt gewesen sei, wie er es selbst ausdrückt. C.K. lässt bei den Betroffenen vorfühlen, ob ein kurzer Austausch mit einer persönlichen Entschuldigung denkbar ist. In einem Fall gibt es kein Interesse, weil es nicht als wichtig empfunden wird, und im anderen Fall gibt es immerhin Gesprächsbereitschaft. Das muss C.K. so akzeptieren, denn er ist sich bewusst, dass das, was da – unabhängig, wie die Details waren – passiert ist, sowieso nicht mehr rückgängig zu machen ist. Und noch eines stellt C.K. heraus: Ja, er habe den neuen Bürgermeister der Stadt Leer unterstützt, wie es auch das große Plakat an seinem Haus klar zum Ausdruck gebracht habe. Er hoffe, dass die Stadt iLeer sich in den nächsten Jahren unter neuer Führung positiv entwickeln wird. Aber eines sei ihm auch klar: Mit der Unterstützung im Wahlkampf werden keine persönlichen oder unternehmerischen Vorteile verbunden sein. Das sei auch in der Vergangenheit nicht der Fall gewesen und das werde so bleiben, zumal er ja wisse, dass darauf sehr genau und zurecht geachtet werde. Da hat er recht, denke ich. Da dürfte nun noch genauer hingesehen werden wie auf alle Formen, die mit Macht, Geld und Moral zu tun haben. Und im Traum wollen gerade die nächsten Monate Thema werden…“ – da klingelt bedauerlicherweise wieder der Wecker. Vielleicht sollte ich sonntags mal ausschlafen und nicht um 9 Uhr kontrollieren wollen, ob wieder alle meine Texte (Träume) online sind…

Vom Schulstart

Na, das war doch eine erfreuliche Medieninformation, die die Stadtverwaltung Leer da am Freitag versendet hat. Die sieben Grundschulen der Stadt sind nun an das schnelle Glasfaser-Netz angeschlossen und können mit optimaler Geschwindigkeit flott durchstarten. Steigt der Bandbreitenbedarf, könne dieser jederzeit den entsprechenden Anforderungen auf bis zu 10.000 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) angepasst werden. Hat ja auch lange genug gedauert und für viel Diskussionsstoff zwischen der Verwaltung und den SchulleiterInnen gesorgt. Etwas Schmunzeln musste ich über den ersten Satz der Medieninfo. Er lautete: „Pünktlich zum Start des neuen Schuljahres gehen die sieben Grundschulen in Leer den nächsten Schritt in Richtung Digitalisierung.“ Bald sind zwar schon Herbstferien – aber Pünktlichkeit definiert halt jeder anders. Hauptsache die Lehrer nehmen es mit der Pünktlichkeit ihrer Schüler genauer und das heißt weiterhin pünktlich, beim Gong der Klingel auf dem Platz zu sitzen und nicht erst in der dritten Stunde zur Tür hereinzukommen…

Von der Schleuse

Ist denn jetzt Schluss mit den Hiobsbotschaften oder kommt da noch mehr? Diese Frage muss man sich mit Blick auf die Schleusen-Sanierung stellen. Denn selbst wenn die Steigerung der Kosten systembedingt ist – siehe dazu die Kolumne hier auf dieser Seite vom vergangenen Sonntag (Kolumne: Die Kostenfalle) – nochmal 200.000 Euro mehr und eine Verdoppelung der Gesamtkosten im Vergleich zur ersten Schätzung sind schon happig. Bleibt die Frage, ob da in der Zusammenarbeit aller Beteiligten sauber gearbeitet wurde, die Voruntersuchungen „Mist“ waren oder wie so etwas sonst in diesem Ausmaß passieren kann. Man darf gespannt sein, wer sich wann dazu mal erklärt bzw. zur Stellungnahme aufgefordert wird. Einfach so hinnehmen ohne Analyse ist jedenfalls nicht der richtige Weg.

Von erfolgreichen Radlern

Stolz sein können alle, die sich in diesem Jahr am Stadtradeln-Wettbewerb beteiligt haben. Vor allem der Leeraner Philipp Giertz, der es bundesweit mit 3.208,4 geradelten Kilometern – das entspricht  471,6 kg CO2-Einsparung – auf Platz 2 (!) von knapp 800.000 Teilnehmern geschafft hat. Er führt damit das Leeraner Team an, das in der Größenklasse der Kommunen bis 49.999  Einwohnern wie in den Vorjahren den Vizetitel hinter Tuttlingen holten. Leeranerinnen und Leeraner legten auf dem Fahrrad über eine halbe Million Kilometer zurück (exakt 505.181km). Und für alle, die Rankings lieben: Bundesweit unter allen Kommunen – darunter eben auch Millionenmetropolen wie München und Berlin – schaffte es Leer unter die Top 100. Platz 87 von 2.094 Kommunen. Top! Großes Kompliment an alle, die für die Stadt mitgemacht haben. Auf ein neues in 2022 – denn der Abstand zu Tuttlingen ist mit knapp 30.000 Kilometern nicht uneinholbar…

Vom Ende des Impfzentrums

Seit wenigen Tagen ist das Impfzentrum in Hesel Vergangenheit. Über 120.000 Impfungen wurden dort seit 15. Februar vorgenommen. Etwas mehr als 63.000 Erst- und 58.000 Zweitimpfungen wurden vorgenommen und damit mehr als in den Arztpraxen im Kreisgebiet. Bei aller Kritik, die es zur Standortwahl und zu den Abläufen zu Recht oder auch zu Unrecht gab: Allein Beteiligten gilt es DANKE zu sagen – und für die nächsten Wochen und Monate, wenn es mobil auch zur ersten Auffrischungsimpfungen durch den Kreis geht, gutes Gelingen. Teile der geliehenen Ausstattung gehen nun zurück in die Schulen und ins Zentrum für Arbeit, der andere Teil wandert ins City-Haus in Leer. Dort werden die mobilen Teams künftig ihr Zuhause mit Büros und Lager haben. Hoffen wir allesamt, dass das Impfzentrum in Hesel das Einzige bleibt, was jemals im Kreis Leer erforderlich war.

Digitaltipp der Woche: www.foreca.de

 Haben Sie sich auch schon mal gefragt, was heute die Funktion des Fernmeldeturms in Leer-Nüttermoor ist? Er wurde 1976 gebaut als Stahlbetonturm als Sendeturm für Radio- und Fernsehprogramme. Heute werden von ihm mit seiner Gesamthöhe von 160 Meter lediglich nur noch die analogen Hörfunkprogramme Deutschlandfunk Kultur, Radio Ostfriesland und Radio 21 verbreitet. Darüber hinaus liefert der Turm regionale Wetterdaten, die beispielsweise unter www.foreca.de abrufbar sind. Für die Öffentlichkeit war das Bauwerk nie zugänglich und sorgte nur selten für Aufsehen. Die meisten Schlagzeilen gab es, als am 13. November 1998 ein Flugzeug mit Turm kollidierte und keiner der Insassen überlebte.

Munter holln und einen schönen Deutsche-Einheit-Feiertag wünscht HH

Holger HartwigAufgeschnappt – 3. Oktober 2021