„Immer mehr Menschen fehlt Respekt und jegliches Verantwortungsgefühl für Tiere“

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 „Auf einen Tee mit …“ – Heute mit Iris Holzapfel, Vorsitzende des Tierschutz Rheiderland im Deutschen Tierschutzbund e.V.

 STAPELMOOR Sie ist seit mehr als zwei Jahrzehnten „im Einsatz“ für Tiere: Iris Holzapfel, Vorsitzende des Tierschutz Rheiderland im Deutschen Tierschutzbund e.V.. Ihr Verein betreibt in Stapelmoor ein Heim für etwa 250 Tiere – darunter viele Hunde und Katzen, aber auch zwei Schlangen. In der Rubrik spricht die 65-jährige Heilpraktikerin über ihre Erfahrungen im Alltag mit den aufgenommenen Tieren, über die Verantwortungslosigkeit einiger Menschen im Umgang mit Tieren, über die Herausforderungen für das Tierheim, welches Gesetz sie für Tiere erlassen würde und was ihr Lebensmotto ist.

Für den Tierschutz engagiere ich mich, weil …

… Tiere keine Lobby haben. Das mache ich daran fest, dass sich der Umgang mit Tieren für immer mehr Menschen durch Verantwortungslosigkeit und in manchen Fällen ein Verhalten wie in der sonstigen Wegwerfgesellschaft kennzeichnet. Ich stelle fest, dass immer öfter der Umgang mit den Lebewesen passiert mit dem Motto „Wenn mir das Tier nicht passt, gebe ich es halt ab“. Es nimmt auch zu, dass Menschen zu uns ins Tierheim kommen und sagen „Das sieht ja hübsch aus, das nehme ich mit“. Es fehlt jeglicher Respekt und jegliches Verantwortungsgefühl für das Lebewesen.

Für unser Tierheim bräuchten wir als erstes …

… mehr Personal. Jede helfende Hand ist willkommen. Es braucht keine speziellen Kenntnisse, sondern nur die Liebe zu Tieren und natürlich eine gewisse Reinlichkeit.

Wer sich ein Tier anschaffen will, der sollte …

… Zeit haben, Kenntnisse über das Tier haben und vor allem das Tier in Ruhe kennenlernen. Es gilt, im Umgang mit Tieren deren Bedürfnisse zu berücksichtigen und nicht die eigenen. Ein Tier zu haben, bedeutet viel Verantwortung zu übernehmen

Unsere größte Herausforderung ist…

… die Katzenschwemme allgemein. Was im Ausland häufig die Hunde sind, sind bei uns die herrenlosen Katzen, die herumirren und oft verenden. Das wird immer mehr. Die Zahl bei uns geht drastisch nach oben. Wir haben aktuell weit über 100 Katzenbabys. Darüber hinaus sind auch immer die Finanzen ein Thema. Wir verhandeln aktuell mit den Gemeinden, weil auch unsere Kosten vom Futter bis zur Energie gestiegen sind. Wir können jeden Euro gebrauchen.

Unsere amazon-Wunschliste ist…

… lang. Wir benötigen immer wieder neue Einrichtungsgegenstände, vor allem im Katzenhaus, denn nicht alles hält ewig. Wer uns unterstützen will, finden bei diesem Online-Versandhaus das richtige. Mehr dazu steht auf unserer Homepage.

Wer bei uns mitmachen will, der …

… schaut vorbei – am besten, wenn er vorher angerufen hat und wir einen Termin besprochen haben.

Vermittlungs- und Aufnahmegebühren sind für uns …

… selbstverständlich. Das gehört dazu.

Hundesenioren sind…

… traumhaft. Wir könnten mehr davon haben. Sie gehen meist gelassen durch das Leben und wissen, was sie wollen. Das tut Hund und Mensch gut.

Am meisten schockiert hat mich in der Arbeit für den Tierschutz, dass …

… es viele niederträchtige Menschen im Umgang mit Tieren gibt,

Am liebsten erinnere ich mich bei der Arbeit für den Tierschutz… 

… an unser Wildrudel. Wir hatten ein Rudel mit einem Wolf. Das waren alles Hybriden und sie waren faszinierend. Wir haben viel über die Tiere und ihr Verhalten gelernt.

Das Tier, dem ich im Dunkeln nicht begegnen möchte, ist …

… ein Krokodil.

Mein Lieblingstier ist…

… keines. Ich finde alle Tiere im Wesen faszinierend.

Wenn ich ein Gesetz zum Wohle der Tiere machen könnte, dann …

… würde ich verbieten, Fleisch zu essen.

Marionetten zu bauen ist für mich…

… Entspannung pur und das Ausleben der Fantasie.

Mein Lebensmotto ist…

… immer fröhlich den Tag zu beginnen.

Meinen letzten Strafzettel habe ich kassiert für…

… den Umstand, dass mein Dackel beim Autofahren auf dem Schoss saß. Das ist schon etwas her, der Hund lebt nicht mehr, und ich musste 20 Euro Strafe zahlen.

Ich habe das letzte Mal gelogen, als…

Ich habe kein gutes Gedächtnis. Deshalb kann ich auch nicht wirklich lügen, da ich die Lüge vergessen würde und ich käme durcheinander (lacht).

Ich kann mich so richtig aufregen über…

… Unwahrheiten.

Ich kann mich so richtig freuen, wenn…

… ich Tiere sehe, die sich im Spiel verlieren, beispielsweise kleine Katzen, die das Leben genießen. 

Mein größter Fehler ist, dass …

Ich habe einige – welcher davon der Größte?

Kraft tanke ich, wenn…

… ich sechs Stunden schlafen kann.

Mein Lieblingsplatz im Rheiderland ist…

… das Tierheim

Wenn ich einen Tag lang eine andere sein könnte, dann wäre ich gerne…

Ich wüsste nicht, warum ich jemand anders sein sollte.

 Wenn ich drei Wünsche frei habe, dann wünsche ich mir, dass…

… jeder seine Katze kastrieren lässt, jeder verantwortungsvoll mit Tieren umgeht und ich bald meinen Ruhestand antreten und genießen kann.

Iris Holzapfel engagiert sich seit mehr als zwei Jahrzehnten als Vorsitzende für den Tierschutz und das Tierheim in Stapelmoor.

Foto: Privat.

Holger Hartwig„Immer mehr Menschen fehlt Respekt und jegliches Verantwortungsgefühl für Tiere“