Kreis Leer: Fünf Millionen Euro für die Pandemiebekämpfung

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Kosten werden nur teilweise durch Dritte übernommen – Wieder mehr Mitarbeitende im Homeoffice

LEER Seit fast zwei Jahren stellen sich die Mitarbeitenden der Kreisverwaltung Leer den täglichen Pandemieherausforderungen. Kontaktverfolgungen der Infizierten und Kontakten, Aufbau und Betrieb eines Impfzentrum und mobiler Impfteams sowie ein permanentes Krisenmanagement binden Ressourcen. Und das kostet – bis heute etwa fünf Millionen Euro, wie der Kreis auf Anfrage erklärte.

Und wer trägt diese Kosten? Dazu erklärt der Kreis: „Einen Teil müssen wir tatsächlich selber tragen, andere Kosten werden von Bund oder Land übernommen.“ Auch müsse immer in Vorleistung gegangen werden, in der Hoffnung, dass Ausgaben hinterher erstattet werden.

Wo sind die Kosten angefallen? Der größte Ausgabeposten sind bislang das Impfzentrum und die mobilen Impfteams. Hier sind bis heute etwas 2,2 Millionen Euro an Ausgaben aufgelaufen. An zweiter Stelle liegen  „Entschädigungen bei Verdienstausfall nach dem Infektionsschutzgesetz“. Diese belaufen sich nach Kreisausgaben auf etwa 1,7 Millionen Euro.

Allein 490.000 Euro für Tests und Schutzkittel

Ein weiterer Kostentreiber sind Schutzausstattungen für Schulen, z.B. Luftreiniger, CO2-Messgeräte oder Abschirmbarrieren,   und verwaltungsinterne Ausgaben für z.B. medizinische Bedarfe im Gesundheitsamt, z.B. PCR-Tests, Schutzausrüstung wie Schutzkittel und Masken. Hier schlagen insgesamt 490.000 Euro zu Buche.

Wer übernimmt welche dieser Ausgabe? Dazu schreibt der Kreis etwas verallgemeinernd und ohne konkrete Euro-Angaben: „Die Personalkosten des Impfzentrums und der Mobilen Impfteams werden mit dem Land abgerechnet. Andere Personalaufwendungen in der Pandemiebekämpfung wie beispielsweise im Bereich der Kontaktnachverfolgung und des Krisenstabes sind eigene Aufwendungen der Kreisverwaltung.“

Omikron-Welle: Mehr Mitarbeitende im Homeoffice

Mit Blick auf die Omikron-Welle sieht sich der Kreis gut vorbereitet. Zahlreiche Maßnahmen sollen eine – wie es im Amtsdeutsch heißt – „Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes“ gewährleisten. Was der Kreis darunter versteht? „Es gibt klare Regeln für das Verhalten am Arbeitsplatz, um Beschäftigte und Besucher zu schützen: Maskenpflicht, Abstandsgebot, Desinfektion, regelmäßiges Lüften.“ Außerdem setze man auf Kontaktreduzierung. So würden Präsenztermine durch Video-Konferenzen ersetzt und „aktuell sind wieder mehr Beschäftigte im Homeoffice“.

Diese Maßnahmen und Vorkehrungen werden nicht nur in den Büros getroffen, sondern auch in anderen Bereichen: beim Straßen- und Tiefbauamt etwa, wo beispielsweise die Straßenverkehrssicherheitspflicht samt Winterdienst gewährleitstet werden muss oder auf den Abfallentsorgungsanlagen des Abfallwirtschaftsbetriebes (darunter fallen die Wertstoffhöfe, Abfallumschlaganlage Borkum und das Entsorgungszentrum Breinermoor).

Zu der Frage, wann für den Kreis Leer der Höhepunkt der Omikron-Welle erwartet wird, will sich der Kreis auf Anfrage nicht äußern. Während in Nachbarkreisen – so heißt es in internen Informationen –die Erkrankungsspitze anhand von Simulationen für Ende März bzw. Anfang April erwartet wird, kann der Kreis Leer dazu „keine verlässliche Aussage machen“, wie es auf Anfrage hieß.

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Holger HartwigKreis Leer: Fünf Millionen Euro für die Pandemiebekämpfung