LEER Um das „Campus-Gelände“ in der Leeraner Innenstadt zu entwickeln, hat der Landkreis Leer ein Planungsbüro mit der sogenannten Phase 0 und einer anschließenden Machbarkeitsstudie beauftragt.
Zum aktuellen Stand der Überlegungen für die Fläche, die als EWE-Gelände an der Gaswerkstraße, Ubbo-Emmius-Straße und Hajo-Unken-Straße liegt, und zu einem Workshop, der vor wenigen Tagen stattgefunden hat, beantwortet die Kreisverwaltung Leer einige Fragen:
„In dieser Phase 0 geht es kurz gesagt zunächst darum, den Bedarf für Einrichtungen zu ermitteln, die auf dem Campus entstehen sollen, und entsprechende Ziele festzulegen. Man könnte auch sagen, eine Vision zu schaffen, was der Campus einmal bieten soll. Den Treffen im Kreishaus könnte man als Kick-Off-Termin bezeichnen, also eine Auftaktveranstaltung. Insofern gibt es auch noch keine konkreten Ergebnisse.
Wer hat an dem Workshop teilgenommen?
Für das Projekt gibt es eine Lenkungsgruppe, die aus Vertreterinnen und Vertretern des Kreistages und der Kreisverwaltung besteht. Bei der Auftaktveranstaltung waren zudem vertreten: die Gymnasien UEG und TGG, die Berufsschulen, die Hochschule Emden-Leer, die VHS, das Studienseminar, die Lebenshilfe, die Kreishandwerkerschaft Leer/Wittmund, die Stadt Leer und das Planungsbüro.
Was waren die Inhalte?
Wie schon gesagt, war es eine Auftaktveranstaltung. Deshalb ging es zunächst darum, sich miteinander bekannt zu machen und den Prozess zur Entwicklung des Bildungscampus zu erläutern. Anschließend wurden Wünsche, Ziele und Vorstellungen zum Bedarf gesammelt und diskutiert.
Was sind die Ergebnisse?
Konkrete Ergebnisse stehen noch aus. Wie schon beschrieben, wurden zunächst Ideen gesammelt und diskutiert. Diese werden jetzt vom Planungsbüro ausgewertet und dienen dann als Grundlage für die weitere interne Arbeit.
Wie sehen die nächsten Schritte aus?
Es werden zunächst Workshops zur Bedarfsplanung der beiden anliegenden Gymnasien TGG und UEG stattfinden. Die Ergebnisse werden dann mit der Lenkungsgruppe diskutiert. Anschließend soll der Bedarf weiterer Einrichtungen geprüft und ggf. ebenfalls in Workshops vertieft werden.
Soll der Teilnehmerkreis künftig noch erweitert werden bei den Workshops?
Möglich wäre es, dies lässt sich jetzt aber noch nicht mit Sicherheit sagen.
Wie soll die Bevölkerung in den Prozess eingebunden werden?
In der zweiten Phase des Prozesses (Machbarkeitsstudie) ist eine Beteiligung der Bevölkerung vorgesehen. Zur Bedarfsermittlung sind Interviews geplant, die ggf. auch mit der Nachbarschaft geführt werden könnten.
Bis wann sollen die Planungen abgeschlossen sein, d.h. der Politik zur Beschlussfassung vorgelegt werden? Gibt es dafür eine Zeitschiene?
Für die Bedarfsplanung (Phase 0) ist ein Zeitraum von einem Jahr vorgesehen. Für die anschließende Machbarkeitsstudie ist mit weiteren sechs Monaten zu rechnen. Die Politik wird über die Lenkungsgruppe regelmäßig über den Stand der Planung informiert. Die anstehenden Beschlussvorlagen können von der Lenkungsgruppe vorbereitet werden.
Ist mittlerweile das Grundstück durch den Landkreis von der EWE übernommen? Wenn nein, warum noch nicht? Wenn nein, wann ist dieses vorgehen?
Derzeit laufen Verhandlungen mit der EWE bzgl. der letzten offenen Fragen zur Vertragserfüllung. Die Übernahme ist zum Ende dieses Jahres vorgesehen.
Wie ist die weitere Abstimmung mit der Stadt Leer als Baugenehmigungsbehörde vorgesehen?
Die Stadt Leer soll vor allem als Trägerin der Bauleitplanung in die Entwicklung einer Machbarkeitsstudie intensiv eingebunden werden.
Teilnehmer berichten, dass es bei dem Workshop fast ausschließlich um die Bedürfnisse der Bildungsträger ging und wie eine Nutzung der Fläche diese Bedürfnisse bedienen kann. Es war die Rede davon, dass es im Prinzip doch ein Bildungscampus wird. Was unterscheidet die jetzigen Überlegungen von den. Grundüberlegungen, die 2013 zum Kauf des Areals führten?
Der Arbeitstitel lautet „Bildungscampus“, was andere Nutzungen nicht grundsätzlich ausschließt. Das ursprüngliche Nutzungskonzept ist jedoch insbesondere wegen der zwischenzeitlichen Schließung der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie hinfällig geworden.
Wurden bei dem Workshop auch Nutzungsansätze, die über den Bereich Bildung hinausgehen benannt?
Es wurden auch Anregungen zu ergänzenden Nutzungen gegeben – insbesondere öffentliche Einrichtungen und Angebote, die es ermöglichen, dass dort auch am späten Nachmittag oder am Abend noch etwas für die Bevölkerung angeboten werden kann.
Ist die weitere Nutzung der Häuser an der Ubbo-Emmius-Straße thematisiert worden und werden diese in den Planungen eine besondere Bedeutung hinsichtlich einer Folgenutzung haben?
Überlegungen hinsichtlich einzelner Bestandsgebäude standen nicht im Vordergrund. Diese Fragen werden im Rahmen der anschließenden Machbarkeitsstudie zu klären sein.