WARUM?

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Hören Sie sich rein – es lohnt sich.
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Was schon lange vermutet wurde, ist jetzt amtlich: Das Tischtuch zwischen Michael Runden und Gerd Koch, die beide viele Jahre gemeinsam für die AWG Leer im Stadtrat Politik gemacht haben, ist endgültig zerschnitten. Schon der Schritt von Runden und seinen Mitstreitern, die AWG in Leer zur Leeraner Wählergemeinschaft (LWG) umzubenennen, sorgt für „Zoff“. Und nun hat die LWG auch angekündigt, in Leer für die Kreistagswahl Kandidaten aufzustellen – und das nicht zusammen mit der AWG, für die Koch als prominentester Vertreter im Kreistag sitzt.
Jeder kennt die Situation. Es ist etwas nicht so gut gelaufen. In der Familie, am Arbeitsplatz oder im Verein. Die Worte sind zu hart gewesen oder es ist schlichtweg ein Fehler passiert. Aus Unachtsamkeit, fehlender Sensibilität oder warum auch immer. Die Gründe sind mannigfaltig. Und wie lässt sich eine solche Situation dann lösen?
Der Beschluss, den der Kreistag am 14. Dezember 2020 einstimmig gefasst hat, liest sich auf den ersten Blick sehr nüchtern. Die Akademie Campus Leer GmbH wird aufgelöst, sie sei als Rechtsform nicht mehr zwingend nötig und ein Kostenfaktor. Als Fehlbetrag – d.h. Kosten für die Jahre 2016 bis 2020 aufgrund fehlender Einnahmen – nennt der Kreis etwa 80.000 Euro. Ein Campus-Konzept könne auch ohne eine eigene Gesellschaft – ihr offizieller Liquidationshinweis im Internet trägt übrigens das Datum vom 10. Juli 2019 (Original-Zitat aus der Veröffentlichung: Die Gesellschaft ist aufgelöst. Die Gläubiger der Gesellschaft werden aufgefordert, sich bei ihr zu melden) – weiterverfolgt werden. Am Ziel ändere sich nichts. Es werde nichts an den Nagel gehängt. So hat es damals Landrat Matthias Grote (SPD) im Kreistag verkündet.
IHK: Neuzugang aus der Heimat oder aus dem Süden?
Noch hinter den Kulissen wird im Moment über die Besetzung eines für die Wirtschaft der Region nicht unbedeutenden Postens „verhandelt“. Die Tage des Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg (IHK), Dr. Torsten Slink, sind gezählt. Er geht nach zwölf Jahren zur Kammer nach Oldenburg. Nun ist die Besetzung der Nachfolge dieses Postens alles andere als ein „Kinderspiel“. Da geht es um (politische) Macht und Einfluss. Eine offizielle Frist für Bewerbungen gibt es nicht. Und die Kammer hält sich am Freitag in jeglicher Hinsicht bedeckt. Fast keine Auskünfte, wie der Stand der Dinge ist. Dabei könnte schon 8. März 2021 die Entscheidung fallen, wenn die Vollversammlung tagt. Das Präsidium könnte bis dahin einen Kandidaten – das ist Usus, es gab immer nur einen Vorschlag – ausgewählt haben (oder zum nächsten Termin im Juni), der dann bestätigt werden soll. Man darf gespannt sein, wer den Zuschlag bekommt.
Von Holger Hartwig*
Mögen Sie Spinat? Denken Sie dabei an das leckere, saftige Grün und an Popeye und ganz viel Kraft? Dann haben wir an dieser Stelle wirklich absolut nichts gemeinsam. Für mich steht Spinat für eines der Gerichte, mit denen man mich jagen kann…
Stellen Sie sich nun einmal vor, Sie und ich würden uns über die Qualität eines Koch unterhalten, der Spinat auf seiner Speisekarte stehen hat. Wir wollen feststellen, ob es ein guter Koch ist. Was meinen Sie, wie würde unser Gespräch verlaufen? Einvernehmlich mit schnellem Ergebnis? Oder eher schwierig. Würden wir auf einen Nenner kommen?
Es ist Frühjahr 1991 in wilden Osten. Telefon gibt es (fast) nicht und so manche journalistische Geschichte kommt dahergelaufen. So auch an diesem Morgen. In unserem kleinen Büro in Wolgast stehen zwei, die sich als Ratsmitglieder bzw. Fraktionsvorsitzende der kleinen Gemeinde Trassenheide vorstellen. Sie wollen mir von der Ratssitzung vom Vorabend berichten. Wir nähern uns dem Thema an. Beide erzählen fröhlich drauflos und berichten, dass am Abend zuvor der Bürgermeister Helmut Kaliebe von seinem Amt zurückgetreten ist. Das Duo liefert tolle Zitate, erzählt übereinstimmend schlüssig, es könnte ein spannender Bericht werden. Natürlich versuche ich auch den besagten (Ex)-Bürgermeister irgendwie zu erreichen. Ich fahre in den Ort auf der Insel, treffe ihn aber nicht an. Nun gut, denke ich, über seine Reaktion und seine Begründung für den Rücktritt kann ich auch noch am nächsten Tag schreiben. Also erscheint die Geschichte auf der Titelseite des Wolgaster Anzeiger…