Olearius: Am liebsten würde ich die Kirchenbänke ausbauen

Olearius: Am liebsten würde ich die Kirchenbänke ausbauen

„Auf einen Tee mit …“ – Heute Christa Olearius, Superintendentin des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Emden-Leer

LEER Sie ist in Leer groß geworden und seit 2018 zurück in der Ledastadt: Christa Olearius, Superintendentin des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Emden-Leer. In der Rubrik „Auf einen Tee mit…“ spricht die 51-Jährige unter anderem über den Ukraine-Krieg, über die Herausforderungen, die sie auf ihre Kirche zukommen sieht, und warum sie Pastorin wurde.

Auf der Kanzel zu stehen und zu predigen ist für mich…

… großartig und eine Freude, weil ich gerne den Menschen neue Horizonte eröffne mit Blick auf alte Texte. Das muss allerdings nicht von der Kanzel sein. Ich stehe auch sehr gerne auf Augenhöhe mit den Menschen.

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Die drei Optionen in jeder Lebenslage

Die drei Optionen in jeder Lebenslage

Von Holger Hartwig*

„Love it, change it or leave it” – in englischer Sprache wird auf den Punkt gebracht, was für jede Lebenslage gilt. Es gibt immer diese drei Optionen. Entweder einen Umstand zu lieben, diesen als Chance zu begreifen und nach den eigenen Wünschen zu verändern oder – sofern das nicht möglich ist – sich der Situation zu entziehen.

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Das kleine Kind im erwachsenen Menschen

Das kleine Kind im erwachsenen Menschen

Von Holger Hartwig*

Wissen und Erfahrungen behindern. Über diesen Satz kann oder muss man etwas länger nachdenken, bevor man ihn begreifen kann. Denn gewöhnlich ist die Betrachtungsweise eine andere: Wer Erfahrungen „in der Sache“ oder aus dem Leben mitbringt bzw. über viel Wissen verfügt, der gilt als qualifiziert. Für berufliche oder fachbezogene Aufgabenstellungen mag das zutreffen. Allerdings: Für den Umgang mit selbst gemachten Erfahrungen und das Wissen darum ist das größte Hindernis.

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DIE KOLUMNE – Keine Bewegung, keine Ideen: Zukunft des EWE-Geländes wird Geduldsprobe

DIE KOLUMNE – Keine Bewegung, keine Ideen: Zukunft des EWE-Geländes wird Geduldsprobe

Die Ausgangslage ist eindeutig: Der Kreis Leer hat vor vielen Jahren von der EWE die Flächen an der Gaswerkstraße mitten in Leer erworben. Das damalige Ziel: einen Bildungscampus mit modernen Schul- und Studienmöglichkeiten zwischen den beiden Gymnasien zu schaffen. Dieses Ziel ist seit einem Kreistagsbeschluss im Dezember 2020 offiziell durch Auflösung der Campus GmbH zu den Akten gelegt. Was seit dem passiert ist? Nichts.

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Kromminga: Im Ehrenamt keine Zwei-Klassengesellschaft schaffen

Kromminga: Im Ehrenamt keine Zwei-Klassengesellschaft schaffen

„Auf einen Tee mit …“ – Heute Jörg Kromminga, Vorsitzender des Kreissportbundes Leer (KSB)

Leer Er ist seit mittlerweile zehn Jahren der Chef der Sportler im Kreis Leer: Jörg Kromminga (61). In unserer Rubrik „Auf eine Tee mit…“ findet der Vorsitzende des Kreissportbundes Leer (KSB) deutlich Worte, wenn es um den fehlenden Sportentwicklungsplan in der Stadt Leer, die Corona-Förderung des Kreises oder um die Zwei-Klassengesellschaft im Ehrenamt geht, die in Leer durch Vergünstigungen für Feuerwehrleute geschaffen werden soll, geht. Zudem spricht der Leeraner über seine Liebe zum HSV, sein Lebensmotto und worüber er sich aufregen kann.

Sport ist für mich…

…  fester Bestandteil meines Lebens seit meinem dritten Lebensjahr. Ich bin auf dem Tennisplatz groß geworden.

Mein größter sportlicher Erfolg war…

… in der Jugend an den Niedersächsischen Landesmeisterschaften im Tennis erfolgreich teilgenommen habe und vergangenen Jahr erstmalig zwei Marathons erfolgreich bestritten habe.

Als Vorsitzender des KSB muss ich …

… viel vermitteln – in der Regel auf der sportpolitischen Ebene.

Dass es in der Stadt Leer keinen Sportentwicklungsplan gibt, ist …

… nach wie vor bedauerlich. Ich hoffe, dass das Thema wieder Fahrt aufnimmt. Die Stadt braucht so einen Plan. Wenn man sich die Infrastruktur und den Zustand der Sportstätten anschaut, dann wird deutlich, dass es viele Defizite gibt. Manche Anlagen sind in die Jahre gekommen oder es fehlt beispielsweise eine Leichtathletikanlagen, die die Vereine nutzen dürfen. Wir sehen beispielsweise auch, dass im Fußball die Zahl der Mannschaften bis 2030 weiter zurückgeht und es werden dann wenige Fußballplätze erforderlich sein. überfällig. Auch ist absehbar, dass die Zahl der Mitglieder in den Vereinen weniger wird und es immer schwieriger wird, die Anlagen in Schuss zu halten. Es geht aber nicht nur um die Vereine, sondern um das Sportverhalten der Menschen insgesamt. Hier muss eine Kreisstadt ein Konzept haben, wie es in den nächsten Jahren weitergehen soll.

Wenn in der Stadt Leer Feuerwehrleute kostenlos Zugang zu professionellen Fitnessstudios bekommen, dann…

… kritisiere ich das. Wir wollen als Sportler auf keinen Fall eine Neiddiskussion. Nur kann es aus unserer Sicht nicht sein, dass im Ehrenamt eine Zwei-Klassengesellschaft geschaffen wird. Ehrenamt ist Ehrenamt, egal in welchen Bereich. Ich wünsche mir hier eine Gleichbehandlung.

Die Folgen der Pandemie sind für unsere Vereine…

… schwerwiegend. Viele haben ihre Rücklagen aufgezehrt. Wenn der Kreistag es gewollt hätte, dann hätten wir an die Vereine unkompliziert Geld für ihre Jugendarbeit auszahlen können. Nun ist aus den Unterstützungsprogramm ein bürokratischer Verwaltungsakt geworden.  Wir sind insgesamt froh, dass keiner unserer Vereine Insolvenz beantragen musste. Wir sind optimistisch, dass wir den Verlust von im Schnitt 3,3 Prozent in 2021 an Mitgliedern in den kommenden Jahren wieder etwas auffangen können.

Wenn ich Politiker wäre, dann würde ich als erstes für den Sport im Kreis Leer…

… versuchen, die Verfahren der Sportvereine in Bezug auf Baugenehmigung zu beschleunigen.

Für die Vereine im Kreis Leer ist die größte Herausforderung der Zukunft…

… die Veränderungen in der Gesellschaft, d.h. weniger Bereitschaft, ein Ehrenamt zu übernehmen, weniger Engagement der Eltern und auch grundsätzlich, dass die Bedürfnisse Sport zu treiben, individueller werden und damit die Vereine über ganz neue Angebotsformen nachdenken müssen.

Die Kommerzialisierung des Sports finde ich…

… auf höchster Ebene sehr bedenklich. Eine Fußball-WM im Winter in Katar oder die Überlegungen des DFB, das Pokalfinale irgendwo im Ausland auszutragen, sind aus meiner Sicht eine Katastrophe.

Der Umstand, dass mein Lieblingsverein HSV nun bereits fünf Jahre in der zweiten Liga spielen muss. Ist für mich…

… ärgerlich. Aber: Mit einem Aufstieg hätte sich der Verein keinen Gefallen getan, die Mannschaft ist sportlich noch nicht gut genug. Ich hoffe, dass der eingeschlagene Weg konsequent fortgesetzt wird. Dann wird es spätestens in zwei Jahren mit dem Aufstieg klappen. Das wäre auch wichtig, denn einer Bundesliga ohne den HSV fehlt etwas.

Joggen ist für mich…

… Genuss und die Möglichkeit, die Natur zu genießen.

Die Alpen zu Fuß zu überqueren war…

… ein lang ersehnter Wunsch. Es war faszinierend.

Mein Lebensmotto ist…

Lebe jetzt.

Meinen letzten Strafzettel habe ich kassiert für…

Das kommt schon vor, wenn ich ein wenig zu schnell gefahren bin.

Ich kann mich so richtig aufregen über…

…  wenn ich das Gefühl habe, dass der Sport in der Politik keine Lobby hat, über Menschen, die unzuverlässig sind, und über den bürokratischen Wahnsinn in Deutschland.

Mein Lieblingsplatz im Kreis Leer ist…

 … irgendwo am Wasser.

Mein größter Fehler ist, dass …

… meine Ungeduld.

Wenn ich drei Wünsche frei habe, dann…

… Gesundheit, Frieden und der Sport auf der politischen Ebene eine größere Lobby hat.

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Scholtalbers: TV-Sendung Bauer sucht Frau? Ganz schlimm

Scholtalbers: TV-Sendung Bauer sucht Frau? Ganz schlimm

MÖHLENWARF In der Rubrik „Auf einen Tee mit…“ kommt dieses Mal Geziena Scholtalbers getroffen. Sie ist seit vielen Jahren bei den Landrauen im Kreis Leer aktiv ist und führt den Zusammenschluss von 1.500 Frauen in elf Ortsverein heute als Kreisvorsitzende an. Scholtalbers, die auch als Gästeführerin arbeitet, räumt in dem Gespräch mit so manchem Vorurteil auf, berichtet über die vielfältigen Aktivitäten und bezieht eindeutig Position zu der erfolgreichen TV-Sendung „Bauer sucht Frau“.

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DIE KOLUMNE: Mit neuer Hafenmeile die „Pinkelrille“ vergessen machen

DIE KOLUMNE: Mit neuer Hafenmeile die „Pinkelrille“ vergessen machen

Kennen Sie das? Da hören oder lesen Sie etwas und denken: Warum ist darauf eigentlich noch niemand viel früher gekommen? Das so zu machen, ist doch absolut sinnvoll und logisch. Und genau so ein Thema liegt jetzt auf dem Tisch der Leeraner Politik.

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„Das THW? Ein Schmelztiegel der Gesellschaft“

„Das THW? Ein Schmelztiegel der Gesellschaft“

„Auf einen Tee mit …“ – Heute Heute Stefan Sandstede, Ortsbeauftragter des THW in Leer

Leer Er ist seit einigen Jahren der Chef der „Blauen“ im Kreis Leer: Stefan Sandstede. Als Ortsbeauftragter des Technischen Hilfswerkes (THW) führt er 100 Mitstreiter, die jährlich bei bis zu 25 Einsätzen unterwegs sind, zuletzt vor allem bei den Stürmen, die über den Kreis Leer fegten. Der Familienvater, der gerne in seinem Garten aktiv ist, spricht über den Neubau, den sein Ortsverband herbeisehnt, die Möglichkeiten, die junge Menschen im THW haben und seine Vorliebe für den SV Werder Bremen.

Am THW fasziniert mich…

…  die Freude am Helfen.

Wenn ich Politiker wäre, dann würde ich als erstes für das THW…

…  neue Gelder für die Fahrzeugbeschaffung bereitstellen.

Für unseren THW-Ortsverband ist die größte Herausforderung in den nächsten Jahren…

… ein Neubau, der größer, moderner und vor allem auch mit mehr Räumen, die die Geschlechter berücksichtigen, ausgestattet sein sollte.

Der Wegfall der Wehrpflicht vor vielen Jahren war für uns…

…  ein schwerer Schlag, aber eine Chance, etwas aus unserem tollen Ehrenamt zu machen. Das haben wir geschafft. Die Zahl der Aktiven hat sich stabilisiert. Wir kommen mit Blick auf die an uns übertragenen Aufgaben sehr gut zurecht.

Der Katastrophenschutz im Kreis Leer

… ist ein den letzten Jahren zusammengewachsen. Es gab Zeiten, das war das Miteinander nicht so einfach. Die weißen, roten und blauen Helfer – sprich Rettungsdienste, Feuerwehren und THW – arbeite immer besser zusammen. Wir sind auf einen sehr guten Weg.

Wenn ich einen jungen Menschen für THW das begeistern will, dann motiviere ich ihn mit…

…  auf jeden Fall mit der Möglichkeit, sich selbst fortzubilden und sich zu entwickeln. Wer bei uns dabei ist, der kann für seinen beruflichen Werdegang viel mitnehmen, denn wir bieten sehr viele Qualifizierungsmöglichkeiten.  Das reicht vom Lkw-Führerschein, Schweißerlehrgänge, Ausbilder- und Technikerprüfungen bis hin zu Zertifikaten für Sicherheit. Da ist für jeden etwas dabei.

Als Ortsverbandschef ist meine größte Herausforderung…

… den – etwas salopp formuliert – Laden zusammen zu halten. Das THW ist ein Schmelztiegel der Gesellschaft, weil Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen bei uns mitmachen, Das ist eine Herausforderung, die mir viel Spaß macht.

Mein Garten ist für mich…

…  Erholung- und Rückzugsort mit Ruhe vor dem manchmal stressigen Alltag.

Mein Lebensmotto ist…

Mache es wie die Sonnenuhr, zählt die heiteren Stunden nur.

Ich habe das letzte Mal gelogen, als…

… ich meiner Tochter versprochen habe, dass ich eine Pizza hole. Das klappte dann nicht und ich musste mir dann eine kleine Notlüge einfallen lassen.

Meinen letzten Strafzettel habe ich kassiert für…

 …  2020. In bin in Logabirum in der 30er Zone etwas zu schnell gefahren.

Ich kann mich so richtig aufregen über…

… Menschen, die in dieser Ukraine-Krise und dem grausamen Krieg den Mund aufreißen, weil sie meinen zu wissen, was richtig ist. Sie machen der Politik ständig Vorwürfe, dabei kennt keiner diese Situation. Die Politiker, die da jetzt entscheiden müssen, sind nicht zu beneiden.

Ich kann mich so richtig freuen über, …

 …  den Aufstieg von Werder Bremen in die Bundesliga.

Mein größter Fehler ist, dass …

… ich vielleicht nicht alle Chancen, die ich beruflich hatte, genutzt habe.

Wenn ich einen Tag lang in meinen Leben ein anderer sein könnte, dann wäre ich gerne…

… eine Maus im Bundeskanzleramt mit großen Ohren um mit zu bekommen, was dort alles aktuell bedacht, besprochen und geregelt werden muss.

Wenn ich drei Wünsche frei habe, dann…

…  persönlich etwas mehr freie Zeit, für das THW eine noch auskömmlichere finanzielle Ausstattung und als drittes, dass wir schnell wieder aus den kriegerischen Zeiten herauskommen und wieder Ruhe und Vernunft überall regieren.

Hinweis: Die Serie „Auf einen Tee mit…“ erscheint immer mittwochs zuerst auf www.nwzonline.de bzw. in der Ostfriesland-Ausgabe der Nordwest-Zeitung.

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Die Anschlussfähigkeit als Erfolgsfaktor

Die Anschlussfähigkeit als Erfolgsfaktor

Von Holger Hartwig*

„Wenn Du nicht mehr weiter weist, dann gründe einen Arbeitskreis“ – dieses Sprichwort kennt jeder. Aus dem beruflichen Alltag wird so manch einer bestätigen, dass die Zahl der Sitzungen und Gespräche in den vergangenen Jahren eher mehr als weniger geworden sind. Ganz zu schweigen von den Talkshows im Fernsehen, wo sich die „Experten“ über den richtigen Weg unterhalten.

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DIE KOLUMNE – Kinderbetreuungskosten: Kompromiss ja, Lösung nein

DIE KOLUMNE – Kinderbetreuungskosten: Kompromiss ja, Lösung nein

Es ist seit Jahren ein Thema: der Ausbau der Kinderbetreuung. Alle politischen Verantwortlichen von Bund bis runter zu den Kommunen sind sich einig: Angebote der Ganztagsbetreuung sind das Ziel – nicht nur, aber auch, weil beide Elternteile aufgrund des demografischen Wandels in den kommenden Jahren auf dem Arbeitsmarkt gebraucht werden.

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