DIE KOLUMNE: „Konfliktplan“ für Leer soll „Bausünden“ aufarbeiten

DIE KOLUMNE: „Konfliktplan“ für Leer soll „Bausünden“ aufarbeiten

Haben Sie schon einmal ein Haus gebaut? Dann sind sie überzeugt, dass es für alles – vielleicht sogar zu viele – Gesetze, Regeln oder Auflagen gibt. Selbst für eine winzige Bordsteinabsenkung für die Zufahrt zum neuen Carport müssten Sie eine Genehmigung beantragen, sonst droht ein Bußgeld. Doch ist in Deutschland wirklich immer alles so perfekt geregelt? Mitnichten. Das zeigt als aktuelles Beispiel ein – Zitat aus einer Sitzungsvorlage – „Konfliktplan“, den die Stadt Leer jetzt für die Soziale Weststadt aufgestellt hat.

Worum geht es? Die Weststadt soll in den kommenden Jahren in vielerlei Hinsicht weiterentwickelt werden, aber es fehlt dafür an einer der wichtigsten Voraussetzungen: rechtskräftige Bebauungspläne. Diese Pläne regeln nahezu im Detail fast alles, was mit Bauen und Wohnen in einem Quartier zu tun hat: Was darf überhaupt gebaut werden? Wie hoch dürfen die Häuser sein? Welche Fassade und welches Dach müssen die Immobilien haben? Wie sieht es mit Grünflächen, Spielplätzen und sonstigen Einrichtungen aus?

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„Gemeinsam in Heisfelde“: Stiftung ist Favorit für Bebauung am Bahndamm

„Gemeinsam in Heisfelde“: Stiftung ist Favorit für Bebauung am Bahndamm

Vier Investoren stellen Politik ihre Konzepte für neues Stadtquartier

LEER Es ist eines der wenigen größeren Grundstücke, das im Eigentum der Stadt Leer ist. Nachdem entschieden wurde, auf der Fläche Am Bahndamm nicht selbst zu investieren, ist die Stadt jetzt bei der Suche nach dem besten Investoren-Konzept einen Schritt weitergekommen. Vier Interessenten stellten ihre Überlegungen für ein neues Quartier vor – mit einem eindeutigen Favoriten, den die Stadtverwaltung der Politik in interner Sitzung ermittelt hat: Die Erica-und-Bruno-Peter-Roelofs-Stiftung soll den Zuschlag bekommen. Bis Mitte April sollen die Fraktionen nun im Rat beraten und dann wird im Verwaltungsausschuss beschlossen, wer das Areal kaufen darf.

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„Mit Fans des Friesland-Krimis durch Leer zu gehen ist genial“

„Mit Fans des Friesland-Krimis durch Leer zu gehen ist genial“

„Auf einen Tee mit …“ – Heute mit Günter Podlich, Gästeführer und Vorsitzender des Verein Warkgrupp Oostfreesla

LEER Er ist in Leer geboren und begeistert von „seiner“ Stadt: Günter Podlich. Der 59-Jährige, der früher im Personalbereich arbeitete, führt heute Urlauber und Interessierte als Gästeführer durch die Stadt und durch die Evenburg. Darüber hinaus ist er Vorsitzender des Vereins Warkgrupp Oostfreesland und engagiert sich als Mitglied der FDP im Leeraner Stadtrat. In unserer Rubrik „Auf einen Tee mit…“ spricht Podlich über die Gästeführer-Bundestagung 2024 in Leer, seine Aufgabe als „Carl-Georg Graf von Wedel“, eine Rolle im Friesland-Krimi und er erklärt, warum er überzeugt ist, dass Leer eine gute Zukunft hat. Weitere Themen: der Verein Warkgrupp Oostfreesland, die FDP und sein Lebensmotto.

Urlaubern als Gästeführer Leer zu zeigen, ist für mich …

…  eine Herzensangelegenheit. Viele wissen gar nicht, was für ein Schmuckkästchen wir hier haben. Vor allem in der Corona-Zeit war es so: Viele Urlauber wollten auf die Inseln, aber es fuhren keine Fähren. Also blieben sie auf dem Festland und erlebten so, wie schön es in Leer ist.

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Neubau mit 16 Ferienwohnungen an der Logaer Hauptstraße

Neubau mit 16 Ferienwohnungen an der Logaer Hauptstraße

LEER-LOGA An der Logaer Hauptstraße kurz nach der Kreuzung Am Kaak tut sich was: Nachdem die Sparkasse LeerWittmund nach dem Abriss ihrer Filiale bereits ein Wohn- und Geschäftshaus inklusive ihrer Geschäftsstelle baut, werden auch in unmittelbarer Nachbarschaft bald die Bagger anrollen. Ein Investor will direkt daneben ein Haus mit 16 Ferienwohnungen errichten.

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DIE KOLUMNE – Millionenkonzept: So will Leer die Bürger mehr zur Kasse bitten

DIE KOLUMNE – Millionenkonzept: So will Leer die Bürger mehr zur Kasse bitten

Die Stadt Leer steht unter Zugzwang – bei einem Thema, dass keinem Ratsmitglied und am Ende auch den Menschen der Stadt „schmecken“ dürfte. Nachdem in der zurückliegenden Woche der Doppelhaushalt 2023/24 mit prognostiziertem Minus von 4,13 Mio.Euro in 2023 und 5,82 Mio. in 2024 beschlossen wurde, macht die Niedersächsische Kommunalverfassung eine gnadenlose Vorgabe: Es muss einerseits gespart, andererseits aber auch die Einnahmenseite verbessert werden. Im Klartext: Weniger Geld für sinnvolle Ausgaben, höhere Kosten bzw. Gebühren für die Bürger für Leistungen, die sie von der Stadt in Anspruch nehmen. Kaum ein Bürger wird die angedachten Einschnitte nicht zu spüren bekommen.

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„Deutscher Fußball Bund begreift Sorgen und Gedanken an der Basis nicht“

„Deutscher Fußball Bund begreift Sorgen und Gedanken an der Basis nicht“

 „Auf einen Tee mit …“ – Heute mit Mario Rauch, Vorstand beim SV Borussia Leer

LEER Er ist seit vielen Jahrzehnten im Leeraner Fußball in unterschiedlichen Funktionen aktiv und lenkt seit vielen Jahren die Geschicke des SV Borussia Leer im Vorstand mit: Mario Rauch. In unserer Rubrik „Auf einen Tee mit…“ spricht der 46-Jährige, der als Projektmanager bei der Ems Dollart Region (EDR) arbeitet, unter anderem über das Selbstverständnis seines Sportvereins, das Borussen-Inklusionsteam, die Zukunft des Jugendfußballs in Leer und die Vergangenheit seines Clubs, der 1981 als Box-Club Ringfrei Leer startete.

Beim SV Borussia Leer engagiere ich mich, weil …

… ich in diesem Verein viele Menschen, die sich wie ich mit Herzblut engagieren und uneigennützig für die gemeinsame Sache zusammenarbeiten – und das auf Grundlage einer klaren gesellschaftlichen Positionierung, was den Verein besonders macht.

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Sprache wird zu Musik und Musik zu Sprache

Sprache wird zu Musik und Musik zu Sprache

7. Konzert des Vereins Junger Kaufleute in der Saison 2022/23 – Pianistin Sophie Pacini zu Gast in Leer

Von Barbara Fischer*

LEE Lärm oder Musik? Schaurig oder über die Massen schön? Wüstes Toben oder edle Erhabenheit? An Franz Liszt schieden sich die Meinungen schon unter seinen Zeitgenossen, insbesondere in der Beurteilung seiner Sonate h-Moll für Klavier. Die Pianistin Sophie Pacini erläuterte  in der Leeraner Blinke bei ihrem Konzert des Vereins junger Kaufleute (VJK), warum sie in diesem Riesenwerk inhaltlich und musikalisch Goethes „Faust“ wiederfindet.

Sicher gäbe es, wie so oft in der Kunst, andere Deutungsmöglichkeiten; diese aber waren nicht nur schlüssig nachvollziehbar, sondern dem Hörer auch eine gute Stütze, sich in dem knapp dreiviertelstündigem Opus zurechtzufinden. Die anderen, kürzeren Kompositionen des Abends von Chopin und Skrjabin (Préludes, Nocturne, Étüdes, Scherzo) hätten sich durch die Musik wohl weitestgehend selbst erklärt, doch auch zu diesen gab Pacini einiges Erhellendes mit auf den Weg. Allein ihrem geschliffenen Sprachstil zu lauschen war ein Vergnügen; die Einblicke in tonartliche Zusammenhänge und stilistische Verwandtschaften bei der Konzeption des Programmes verstärkten den Eindruck eines überaus klugen Umganges mit ihrem Metier. Denn sie findet in ihrer pianistischen Handschrift zu Synonymen ihrer Sprache: Sprache wird zu Musik und Musik zu Sprache. Beide sind emotional, sehr persönlich und poetisch geprägt, getragen von einem starken Bewusstsein, das Wissen mit Leidenschaft verbindet, ohne verkopft oder schwärmerisch zu sein.

So beeindrucken ihre Interpretationen durch ebensoviel Temperament wie Klarheit. Sie arbeitet wichtige „Stimmen“ klar heraus und stellt deren Aussage in den Vordergrund. Diese „sprechende Musik“ ist plastisch und gut verständlich, strukturiert und dennoch von warmer Lebendigkeit. Die Bewunderung für die mühelose Bewältigung der hohen Anforderungen an die Handwerklichkeit wie etwa in Chopins Ballade Nr. 1 g-Moll sowie der mentalen Durchhaltekraft waren der Künstlerin gewiss; mindestens ebenso gebannt war man von ihrer Fähigkeit, Musik spannend durch Hände und Sprache Gestalt annehmen zu lassen. „Lärm“ und „wüstes Toben“ bekamen einen Sinn, das „Schaurige“ verlor durch Wissen seinen Schrecken, der „edlen Erhabenheit“ wurde sensible Vernunft an die Seite gestellt. Und die Schönheit? Manche Passage in den Werken war sicher nicht als „schön“ zu bezeichnen; doch pianististische Delikatesse kleidete auch die schroffen Klänge in ein zumindest ansprechendes und charaktervolles Gewand.

Eine Zugabe sei eigentlich weder möglich und nötig, meinte Pacini selbst, doch die verinnerlichte Bearbeitung von Händels „Lascia ch’io pianga“ bekam durch die besondere Ankündigung ihren berechtigten Platz.

Foto: Fabian Engel/VJK

* Hinweis: Diese Konzertkritik wird auf Hartwig am Sonntag veröffentlicht in Kooperation mit dem Verein Junger Kaufleute. Informationen zu dem Verein und zum Programm der Saison 2022/2023 unter www.vjk-leer.de

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DIE KOLUMNE – Das Novum in Leer: Das Nein zu Fördermitteln

DIE KOLUMNE – Das Novum in Leer: Das Nein zu Fördermitteln

Es ist ein bisher einmaliger Vorgang in der Geschichte der Stadt Leer: Die Politik und die Stadtverwaltung sind sich einig, dass erstmals überhaupt Fördermittel des Landes zurückgegeben werden. 300.000 Euro höhere Baukosten für den Umbau der Ledastraße zur „multifunktionalen Straßenarena“ für Veranstaltungen, die über die 800.000 Euro „geschenktes Geld“ hinaus gehen, wollte die Politik in Zeiten knapper Kassen nicht ausgeben. Ein bemerkenswerter Schritt mit Signalwirkung. Wird die Stadt in Zukunft weiterhin Fördergelder bekommen, wenn man als „unzuverlässiger Abnehmer“ wahrgenommen wird? Ist das Konzept, dass EU, Bund, Land oder Kreis Gelder verteilen, noch zeitgemäß? Und: Was sind diese „Fördermittel“ überhaupt?

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„Wenn sich die Ziegelei-Tür öffnet, erleben Besucher einen Wow-Effekt“

„Wenn sich die Ziegelei-Tür öffnet, erleben Besucher einen Wow-Effekt“

 „Auf einen Tee mit …“ – Heute mit Wilfried Voß, Vorsitzender des Ziegelvereins Jemgum 

JEMGUM/MIDLUM In diesem Jahr feiert der Ziegeleiverein Jemgum sein 25-jähriges Bestehen. Nicht nur für Wilfried Voß, den Vorsitzenden des Vereins, ist das ein Grund zum Feiern, denn der Erhalt der Ziegelei im Vorland der Ems bei Midlum stand einige Male auf der Kippe. In unser Rubrik „Auf einen Tee mit…“ erklärt der 68-Jährige gelernte Kfz-Mechaniker, der auch Vorsitzender des Vereins Ostfriesische Krabbenkutter und aktiv im Heimat- und Kulturverein Jemgum ist, warum die Entscheidung der Gemeinde Jemgum, die Ziegelei zu kaufen, ein Lottogewinn ist, was die Einrichtungen eines Biosphärenhauses bedeuten würde, wie sich aus seiner Sicht die Ems verändert hat, und er verrät, dass er – obwohl er mit seinem Kutter Heike regelmäßig auf der Ems unterwegs ist – nicht schwimmen kann.

Die Ziegelei in Midlum zu erhalten, ist für mich…

… eines meiner Lebenelexiere. Ich habe als Kind mit meinen Eltern Sand aus der Ems zur Ziegelei gefahren und deshalb möchte ich, dass dieser Ort ostfriesischer Kulturgeschichte langfristig erhalten bleibt.

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Der erste Blick – und dann wegschauen?

Der erste Blick – und dann wegschauen?

Von Holger Hartwig*

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie es sein wird, wenn Sie alt – lässt sich nicht verhindern – und gebrechlich – ist nicht auszuschließen – werden sollten? Sie werden jetzt denken: Wie passen diese Gedanken an Pflegenotwendigkeit und das Sterben mit „Leichter leben“ zusammen? – Es passt.

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