Sie sind schon einige Male in der Ubbo-Emmius-Straße in Leer an den leerstehenden Häusern auf dem EWE-Gelände vorbeigefahren und haben sich gefragt: Wieso verrotten diese Immobilien? Wieso passiert hier nichts? Dann seien Sie ganz beruhigt: Sie werden sich diese Frage noch bis 2025, 2026 oder gar 2027 stellen dürfen. Bis dahin wird sich nichts tun können. Warum auf dem innerstädtischen Filetstück, auf dem einst die EWE zuhause war, nichts passiert? Die Antwort ist dabei so einfach: Die Kreisverwaltung ist seit Jahren nicht „aus dem Knick“ gekommen. Auch aktuell heißt es auf Anfrage nur: Das Gelände soll in Abstimmung mit der Kreispolitik und der Stadt Leer entwickelt werden. Es müsse eine Abwägung verschiedener Nutzungsoptionen erfolgen. Das ist sehr nett formuliert.
„Herausforderung? Feuerwehren auch in kleinen Ortschaften erhalten“
„Auf einen Tee mit …“ – Heute Ralf Heykants, neuer Kreisbrandmeister im Kreis Leer
STEENFELDE Seit 21. Februar ist Ralf Heykants neuer Kreisbrandmeister für den Kreis Leer. Der Steenfelder hat die Nachfolge von Johann Waten angetreten. In unserer Rubrik „Auf einen Tee mit…“ spricht der 55-Jährige, der in Steenfelde auch stellvertretender Ortsbürgermeister ist, über seine Ziele in den nächsten sechs Jahren, seinen ersten Einsatz als Feuerwehrmann in jungen Jahren, die Bedeutung der Uniform und die neue Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ), die bis Ende 2026 in Brinkum neu gebaut wird.
An der Feuerwehr fasziniert mich…
… die Möglichkeit, anderen Menschen helfen zu können, in Situationen, in denen sie die Hilfe benötigen.
Wahre Musik braucht keine Kleiderordnung
6. Konzert des Vereins Junger Kaufleute in der Saison 2022/23 – Ensemble „Les Vents Francais“ zu Gast im Theater an der Blinke
Von Barbara Fischer*
LEER Einem besonderen Anlass einen angemessenen Rahmen zu geben ist Ausdruck gegenseitiger Wertschätzung. Konzertkleidung auf der Bühne und im Saal, bei Künstlern wie beim Publikum, schafft eine äußere Basis für das Gemeinschaftserlebnis Musik. Das Auge hört schließlich mit. Doch die Musik erschafft sich ihren Rahmen selbst, wenn sie adäquat dargeboten wird. Und so spielten die Herren des Ensembles „Les Vents Francais“ am Sonntag (26.02.2023) beim Konzert des Vereins junger Kaufleute in Leer ihre unterwegs hängengebliebene „Arbeitskleidung“ einfach in die Bedeutungslosigkeit. Im Gegenteil: die Künstler im bequemen Alltagsdress musizieren zu sehen, verlieh dem Abend die Atmosphäre einer öffentlichen Generalprobe und den Eindruck, hautnah mit dabei zu sein. Dabei zu sein bei einem Konzert wie eine Hörerin zuvor meinte: „Das wird sicher ein Programm zum Seele-Streicheln.“ Sie sollte recht behalten, wobei Seele und Geist nicht nur ausgiebig gehätschelt wurden, sondern ebenso ausgiebig mit Ernsthaftigkeit gepflegt, erweitert, aufgemuntert, erfrischt, harmonisiert und zudem bestens unterhalten wurden.
DIE KOLUMNE: Das Millionen-Grab der städtischen Wohnungen in Leer
Eines vorweg: Es ist gut, dass in Leer endlich ein Strategiepapier zum aktuellen Zustand und den Perspektiven der insgesamt etwa 240 städtischen Wohnungen aufgestellt wurde. Bürgermeister Claus-Peter Horst und Elke Hinrichs, Chefin der städtischen KWL, die für die Wohnungen zuständig ist, haben sich alle Objekte angeschaut und bereits im Herbst 2022 der Politik aufgezeigt, wie die Lage ist. Erste Konsequenzen des Strategiepapiers werden nun im Stadtbild deutlich, beispielsweise durch Abrisse von Häusern im Eichenweg. Die Zahlen, die auf den Tisch gekommen sind, zeigen auf, dass die Wohnraum-Bewirtschaftung in Leer ein Musterbeispiel für jahrzehntelange kommunale Misswirtschaft ist. Abgesehen davon, dass ein Großteil der Wohnungen aktuell einen massiven Sanierungsstau aufweist – weil die Mieteinnahmen irgendwo im städtischen Haushalt viele Jahre versickert sind, anstatt sie für notwendige Sanierungen zu benutzen – wurden Fehler bei der Verwaltung und Bewirtschaftung gemacht, die sich nur schwer und mit sehr viel Geduld korrigieren lassen.
„Parteilos bleibe ich, weil ich immer das beste Ergebnis suche und nicht beeinflusst werden möchte“
Auf ein Tee mit… – Heute: Claus-Peter Horst, Bürgermeister der Stadt Leer
LEER Seit 16 Monaten steht er an der Spitze der Stadtverwaltung: Claus-Peter Horst, parteiloser Bürgermeister der Stadt Leer. In der Rubrik „Auf einen Tee mit…“ spricht der 56-Jährige über die Lust und Last an seinem Amt, blickt auf die Themen, die ihm Sorgen bereiten, erläutert, warum er nicht in eine Partei eintreten wird und verrät, was er mit einem großen Sack mit viel Geld anfangen würde. Weitere Themen im Gespräch mit dem Familienvater sind sein Lebensmotto, sein Lieblingsplatz in Leer und die Friesland-Krimis.
Leeraner Bürgermeister zu sein, ist für mich…
… eine sehr große Bereicherung meines Lebens.
DIE KOLUMNE – Leeraner Hafen: Volle Kraft voraus trotz Umschlagsschwäche?
Papenburg erweitert seinen Hafen in Richtung Völlen, der c-Port am Küstenkanal baut seine Kaimauer aus und schafft ein Wendebecken – und in der Hafenstadt Leer? Da gehen die Umschlagszahlen 2022 dramatisch um über 20 Prozent zurück. Eine Entwicklung, die Wasser auf die Mühlen derjenigen ist, die den dauerdefizitären Hafen als „Geldfresser“ sehen und der Überzeugung sind, dass nur der Tourismus im Handelshafen eine Perspektive hat.
Thiele: Der Landkreis Leer könnte gerne etwas dynamischer werden
„Auf einen Tee mit…“: Heute mit Ulf Thiele, CDU-Landtagsabgeordneter
STALLBRÜGGERFELD/HANNOVER „Een van uns“ – das ist das Motto, mit dem Ulf Thiele (CDU) für den Kreis Leer Politik im Niedersächsischen Landtag macht. In der Rubrik „Auf einen Tee mit…“ spricht der 51-Jährige, der 2003 erstmals das Mandat für das Parlament in Hannover erhielt, über die Bedeutung des Ostfriesland-Planes, wer sein politisches Talent als Erstes erkannte, die Premierenrede im Landtag, seine größte politische Fehlleistung, seine Zeit in der Jungen Union und warum er (bisher) kein Ministeramt übernahm. Weitere Themen sind sein Engagement für die plattdeutsche Sprache und als Vorsitzender des Fördervereins Schutzengel-Huus e.V.
Wenn mir jemand als Schüler gesagt hätte, dass ich einmal über 20 Jahre Berufspolitiker sein werde, dann …
… hätte ich das nicht geglaubt, obwohl mir das meine Oma schon als ich ein kleines Kind war prognostiziert hat. Mir war es wohl schon in die Wiege gelegt, dass ich gerne viel rede. In der Familie liegt das eher nicht, lediglich ein Großonkel war Bürgermeister von Remels.
KI – Künstliche oder keine Intelligenz?
Von Holger Hartwig*
Sie wird immer mehr zum Thema in den Medien: die KI. Aktuell wird viel darüber berichtet, wie diese KI Texte verfasst zu allen Themen, die das Leben auf dieser Welt so hergibt. Ob die KI also auch Texte für „Leichter Leben“ schreiben könnte? Wohl kaum, denn was das „Leichter Leben“ betrifft, stellt sich die Frage, wofür die Abkürzung KI am Ende steht. „Künstliche Intelligenz“ oder doch „Keine Intelligenz“?
DIE KOLUMNE: Die grausame Wirklichkeit der Sozialkostenexplosion
Es sind Zahlen des Grauens: Der Landkreis Leer wird in diesem Jahr etwa 63 Prozent seines gesamten Geldes für den Bereich „Teilhabe und Soziales“ ausgeben. Das sind etwa 283 Mio. Euro von 449,49 Mio. Euro. Das Schlimme daran: Während ein Teil dieser Ausgaben durch den Bund und das Land „erstattet“ werden, verbleiben im so genannten Ergebnishaushalt beim Kreis satte 109 Mio. Euro Eigenanteil. Geld, das für andere Zwecke nicht bereitsteht. Zur Einordnung: Im gleichen Zeitraum stehen – aus dem Finanzhaushalt – lediglich 48,35 Mio. Euro für Investitionen beispielsweise in Schulen, Straßen oder Breitbandausbau zur Verfügung.
„Pseudo-Krieger? Wir sind genauso Sportler wie Boßler“
„Auf einen Tee mit …“ – Heute mit Hans-Georg Stulken, Vorsitzende des Kreisschützenverbandes Leer
WARSINGSFEHN Sich im Ehrenamt zu engagieren, ist für Hans-Georg Stulken seit über 30 Jahre eine Selbstverständlichkeit. Heute ist er 57-jährige, der als gelernter Kfz-Mechaniker als Coach bei einem großen Autohersteller der Region arbeitet, nicht nur Vorsitzender und aktuell König des Kreisschützenverbandes, sondern auch der Chef des Schützenvereins Moormerland. In unserer Rubrik „Auf einen Tee mit…“ spricht der Hobbylandwirt, der gerne Theater auf Plattdeutsch spielt, über die Gründe für das Aussterben von Schützenfesten, seine Herausforderung im Amt und erklärt, warum Schützen keine „Pseudo-Krieger“ sind.
Im Kreisschützenverband engagiere ich mich, weil …
… ich über meinen Sport und meinen Verein in diese Aufgabe hereingewachsen bin. Irgendwann wurde ich gefragt, ob ich Verantwortung nicht nur im Verein, sondern auch auf auch Kreisebene übernehmen möchte. Jetzt bin ich über 30 Jahre mit unterschiedlichen Aufgaben dabei und kenne es nicht anders und mir macht es immer noch Spaß.