Die Kommunen im Kreis Leer – und nicht nur dort – „schwimmen“ aktuell im Geld. Die Einnahmen aus der Gewerbe- und der Grundsteuer, auch Realsteuern genannt, sind derzeit so hoch wie nie seit Beginn der Erfassung durch das Statistische Bundesamt. Allein die Gewerbesteuer ist bundesweit um 14,9 Prozent auf nun 70,2 Mrd. Euro gestiegen. Auch für die Stadt Leer lassen sich die Zahlen bestätigen: Leer wird fünf Millionen Euro mehr als geplant an Gewerbesteuer im Stadtsäckel haben (jetzt 38,3 Mio. Euro). Jubelsprünge im Rathaus? Fehlanzeige. Stattdessen tagt in Kürze wieder die Haushaltssicherungskommission, bereits zugesagte Fördermittel für Projekte werden zurückgegeben.
„Wir wussten: Wird auf Hochdeutsch geschimpft, dann wird es ernst“
„Auf einen Tee mit …“ – Heute mit Eckhard Büscher, Plattdeutschbeauftragter bei der Stadt Leer
LEER Es ist eine der ungewöhnlichsten Aufgabe in einer Behörde: der Plattdeutschbeauftragte. Bei der Stadt Leer hat dieses Amt seit zehn Jahren Eckhard Büscher – gemeinsam mit seiner Kollegin Gertrud Oosting – übernommen. In der Rubrik „Auf einen Tee mit …“ spricht der 55-jährige gebürtige Leeraner, der heute in Neermoor wohnt, über die Aufgaben dieses Ehrenamtes, verrät sein plattdeutsches Lieblingswort, gibt Tipps, wie man die Sprache erlernen kann, berichtet, wie im Leeraner Rathaus mit der Heimatsprache agiert wird, und macht deutlich, warum Schimpfen auf Plattdeutsch für ihn immer „nicht ganz so schlimm“ war.
DIE KOLUMNE: Die Friesenbrücke – und was kommt dann?
Vor allem die Menschen in Westoverledingen und im Rheiderland schauen nach dem Schiffsunfall 2015 gespannt auf das Thema Friesenbrücke. Sie hoffen, dass wirklich bis 2024 die Bahn-, Rad- und Fußgängerverbindung über die Ems wieder möglich ist. Ob die neue Brücke für die Menschen – täglich passierten bis zu 700 Einheimische und Radtouristen die alte Brücke – zu der gewünschten Erleichterung wird, scheint allerdings noch nicht fest zu stehen. Ebenso steht noch nicht fest, inwieweit die Bahnlinie für den ÖPNV ein Durchbruch in neue Zeiten werden kann. Was nützt es, wenn die Brücke fertig ist, aber meist offensteht? Was bringt es, wenn die Anbindung der Linie über die Bahnhöfe – werden noch weitere wiederbelebt? – bzw. deren Haltestellen für Busse aus den Nachbarorten nicht bestens organisiert ist?
„Baseball ist Metapher für das Leben und in Jemgum kein Intermezzo“
„Auf einen Tee mit …“ – Heute mit Jens Flink, Chef der Baseball-Abteilung des SV Ems Jemgum
JEMGUM Was bewegt jemanden dazu, im Rheiderland beim SV Ems Jemgum mit den „Dykereeves“ eine Baseball-Mannschaft ins Leben zur rufen? Darüber, über die Faszination dieser US-Sportart, seine Arbeit als Lehrer am Gymnasium, worüber er sich aufregen kann und mehr spricht Jens Flink (41) in der Rubrik „Auf einen Tee mit…“.
Baseball ist für mich…
… eine faszinierende Sportart, weil sie von Respekt geprägt ist und – anders als in anderen Sportarten – der Umgang mit eigenen Fehlern eine große Rolle spielt, wenn man erfolgreich sein möchte. Wenn dann alles klappt, man den Ball weghaut, dann ist das schon ein cooles Gefühl.
Wenn ich Baseball in wenigen Sätzen erklären soll, dann …
… (schmunzelt) sage ich: Das ist Brennball in komplizierter Form. Baseball wird gerne als Metapher auf das Leben bezeichnet – man muss mit Rückschlägen und mit Fehlern klarkommen, aber dann „performen“, wenn es darauf ankommt. Das gibt dem Sport seinen Reiz. Es ist eine Individualsportart in einer Mannschaft. Man steht teilweise drei Stunden auf dem Platz und muss immer hoch konzentriert sein. Es ist komplexer als es auf den ersten Blick aussieht.
Die Idee, in Jemgum eine Abteilung für den amerikanischen Sport ins Leben zu rufen, ist entstanden, weil …
… ich in Braunschweig Baseball gespielt und trainiert habe und ich bei der Rückkehr in den Kreis Leer als Lehrer am Ubbo-Emmius-Gymnasium diesen Sport gern weiter betreiben wollte und zudem Menschen hier die Möglichkeit bieten wollte, diesen Sport kennen zu lernen. Der SV Ems Jemgum war sehr offen für neue Ideen. Ich habe ein Konzept für mehrere Jahre vorgelegt, das wurde angenommen. Heute – drei Jahre später – haben wir guten Zulauf und können sehr zufrieden sein.
Der Name Deichgrafen ist eine Anspielung auf…
… unseren Spielort und die Historie der Region. Der Sportplatz, das Aunt-Emma-Field, liegt direkt am Deich.
Wenn jemand sagt „Spielt doch lieber Fußball…“, dann antworte ich, dass …
… beides sehr schöne Sportarten sind und man sie nicht gegeneinander aufwerten sollte. Es geht beim Sport im Amateurbereich um Spaß und Bewegung – ganz gleich, in welcher Sportart. Je mehr Angebote es gibt, umso besser.
Mit unserem Team wollen wir …
… langfristig Menschen die Möglichkeit geben, Baseball in Jemgum zu spielen. Es soll kein Intermezzo werden.
Nachwuchs für unseren Sport zu finden, ist …
… schwierig, weil wir die passenden Strukturen in der Abteilung noch schaffen müssen. Ich bin überzeugt, dass wir das in den nächsten zwei Jahren angehen, um auch für Kinder und Jugendliche ein Angebot zu haben. Vor allem benötigen wir dazu mehr ehrenamtliche Mitstreiter. Zunächst müssen die Voraussetzungen stimmen, damit es dann auch gut werden kann. Aktuell haben wir aber auch so einen guten Zulauf von Frauen und Männern, die den Sport mal ausprobieren wollen.
Mein Traum für die Baseball-Abteilung bzw. die Mannschaft wäre es, einmal …
… eine Meisterschaft zu feiern. Da ist aktuell hochgegriffen, aber träumen darf man ja. Wir arbeiten auf jeden Fall an diesem Traum.
An Jemgum gefällt mir…
… die Abgeschiedenheit, die Nähe zur Natur und die Möglichkeit eines eigenen Hauses mit Garten.
An Jemgum stört mich, dass…
… gute Sachen, die es hier im Ort gibt oder die geleistet werden, zu wenig gesehen oder zu kritisch beäugt werden.
Meinen letzten Strafzettel habe ich kassiert …
… an meinem ersten Tag als Lehrer am UEG wegen falschen Parkens.
Ich kann mich so richtig aufregen über…
… Populismus – generell rege ich mich aber selten auf.
Ich kann mich so richtig freuen, wenn …
… ich nach Hause komme. Dort fühle ich mich sehr wohl. Zudem freue ich mich, wenn ich auf USA-Reisen bin, Sport, insbesondere Baseball, live im Stadion sehen kann.
Kraft tanke ich, wenn ich…
… am Wasser bin.
Mein schönster Urlaub war…
… New York 2022. An meinem Geburtstag war ich bei den Mets im Derby gegen die Yankee und habe dort einen Ball bei Warm-up fangen können. Meine Freundin sagte, ich war an dem Tag wie ein glückliches Kind.
Mein Lieblingsplatz im Rheiderland ist…
… der Grenzübergang bei Statenzijl.
Plattdeutsch ist für mich…
… meine Erstsprache.
Mein Traineramt und meine Arbeit als Lehrer haben gemeinsam, dass…
… ich mit Menschen zusammen bin und versuche, diesen die Freude an etwas zu vermitteln.
Lehrer in Ostfriesland zu sein, ist …
… wunderschön, weil wir am UEG ein tolles Kollegium, sehr nette Schülerinnen und Schüler und sehr viele respektvolle Eltern haben.
Wenn jemand sagt, Lehrer haben ja zu viel Ferien, dann antworte ich…
… meist ironisch, bisweilen sarkastisch. Es gibt Stereotype, die so fest verankert sind, dass eine vernünftige Argumentation selten zielführend wäre. Unser Berufsfeld besteht nicht nur aus Unterrichten und Korrigieren, da sind mittlerweile viele Aufgabenbereiche zugekommen, die wir auch mit in die Ferien nehmen. Aber generell weiß ich den Luxus, den ich als Lehrer durch die Ferien habe, sehr zu schätzen.
Wenn ich einen Tag lang ein anderer sein könnte, dann wäre ich gerne einmal…
Ich bin absolut zufrieden, Jens Flink zu sein.
Wenn ich drei Wünsche frei habe, dann…
… wünsche ich mir Gesundheit, einen respektvolleren Umgang miteinander in der gesamten Gesellschaft und mal einen Superbowl live zu erleben. Generell versuche ich aber, mir die Wünsche, die ich habe und deren Umsetzung ich beeinflussen kann, zu erfüllen.
Jens Flink (41) – hier bei einem Besuch eines Spiels der New York Yankees – hat vor drei Jahren die bisher einzige Baseball-Abteilung im Kreis Leer ins Leben gerufen. Beim SV Ems Jemgum spielen nun die „Dykereeves“(Deichgrafen) regelmäßig die US-Sportart.
Foto: privat
„Es muss ein zweigleisiger Ausbau erfolgen, wo er für die Wunderlinie erforderlich ist“
Die Antworten des Landkreises Leer zur Friesenbrücke, S-Bahn-Anbindung und ÖPNV
LEER Im Zusammenhang mit der Kolumne „Die Friesenbrücke – und was kommt dann?“ hat HARTWIG am Sonntag der Kreisverwaltung einige Fragen mit der Bitte um Beantwortung gestellt. Nachfolgende die Rückmeldung:
Die Nutzung der Friesenbrücke im Zusammenspiel mit dem Schiffsverkehr sorgt für Diskussionen. Wie und wann wird der Landkreis sich dieses Themas annehmen, damit mit Blick auf die Wunderlinie und die Nutzung für den Rad- und Fußgängerverkehr rechtzeitig Fakten geschaffen sind?
Ist aus Sicht des Landkreises denkbar bzw. eine Lösung, dass es für den normalen Schiffsverkehr verbindlich für alle Verkehrsteilnehmer geregelt Brückenöffnungszeiten gibt, so wie es beispielsweise bei den Brücken zur Insel Usedom seit Jahrzehnten praktiziert wird (dort ist viermal am Tag die Brücke auf). Ist darüber bereits diskutiert worden?
Die Wunderlinie wird von den Niederlanden sehr stark vorangetrieben. Zu dem optimalen Funktionieren gehört neben der neuen Brücke – das machen Experten seit Jahren deutlich – auch beidseits der Grenze eine gute weitere Infrastruktur. Ein Thema ist, dass die Strecke im Kreis Leer teilweise eingleisig ist. Welche Initiativen hat der Kreis entwickelt bzw. Gespräche führt der Landkreis Leer mit Bund und Land und der Bahn, um auch den Ausbau von Ein- zu Zweigleisigkeit zu erreichen?
Es wird auch immer mal wieder der Vorwurf geäußert, dass sich der Landrat zu wenig um das Thema gekümmert hat und zu selten mit der Bahn persönlich spricht und zu wenig „Druck“ aufbaut. Direkt gefragt: Wie oft und in welcher Form hat der Austausch in den vergangenen Jahren auf höherer Ebene stattgefunden und was ist für die Zukunft vorgesehen?
Antwort der Kreisverwaltung auf diese Fragen:
Verhandlungspartner der Bahn zur Friesenbrücke war nicht der Landkreis, sondern das Bundesverkehrsministerium. Insofern wäre das Ministerium erster Ansprechpartner. Der Landrat war für den Landkreis Teil der Task Force und hat dort die Erwartung der Region deutlich vertreten, dass bestmögliche Ergebnisse für den Bahnverkehr sowie für die Radfahrer und Fußgänger erzielt werden müssen.
Was die Wundlinie betrifft: Da gibt es regelmäßige Treffen, bei denen auch die zuständigen Ministerien und die Bahn teilnehmen; der Landrat ist als Koordinator der Kommunen auf deutscher Seite dabei. Konsens ist dort, dass ein zweigleisiger Ausbau auf den Abschnitten erfolgen muss, wo er für die Wunderlinie erforderlich ist.
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Wie ist nach Einschätzung des Kreises die Stimmung bei den niederländischen Partnern was die Friesenbrücke und die Wunderlinie betrifft? Wie bewerten die Niederländer die Zeitachse aus Sicht des Kreises?
Das sollte die niederländische Seite beantworten.
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Landrat Groote hat gegenüber der regionalen Tageszeitung davon gesprochen, dass er „versucht die S-Bahn von Bad Zwischenahn bis nach Leer zu holen“. Wie konkret sind diese Gedankenspiele?
Dazu liegt bisher ein Konzeptvorschlag des Fahrgastverbandes ProBahn vor, der sich für eine Verlängerung der S-Bahn über Leer hinaus bis nach Papenburg ausspricht.
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Hat es und wenn ja wann Gespräche mit den Betreibern der Linie über eine Verlängerung gegeben? Wie waren die Ergebnisse?
Ein solches Gespräch ist geplant, nicht allein mit der Nordwestbahn als Betreiber, sondern gemeinsam mit weiteren Interessenten aus der Region, für die ein solches Angebot attraktiv wäre.
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Welche Infrastruktur müsste für ein solches Vorhaben ertüchtigt werden und gibt es bereits Berechnungen der Kosten und Überlegungen zu der Finanzierung?
Eine Verlängerung der S-Bahn müsste im Zusammenhang mit der Wunderlinie überlegt werden. Voraussetzung dafür wäre ein zweispuriger Ausbau auf der Strecke Leer-Oldenburg. Eine erste Kostenschätzung hat der Fahrgastverband ProBahn in seinem Konzeptvorschlag vorgenommen.
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Bunde, Ihrhove und Neermoor sollten als Haltepunkte aktiviert werden. Der Landrat hat auch Oldersum ins Gespräch gebracht. Wie konkret ist diese Überlegung?
Die Reaktivierung der alten Bahnhöfe als Haltepunkte ist Sache der Kommunen, diese müssen entsprechende Anträge bei der Landesnahverkehrsgesellschaft stellen. Das gilt auch für Oldersum in der Gemeinde Moormerland. Der Landkreis Leer unterstützt dieses Anliegen.
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Sofern die Haltepunkte aktiviert werden: Was wird aus Sicht des Kreises erforderlich sein, um die Anbindung dieser Punkte an den Busverkehr (ÖPNV) zu verbessern (Zitat Grote: „Der Kreis und die Gemeinden haben sich dazu verpflichtet“)? Gibt es dafür bereits Konzepte und Kostenkalulationen? Was ist angemacht?
An den Haltepunkten soll eine Verknüpfung mit unterschiedlichen Verkehrsträgern erfolgen. Die Erreichbarkeit und zubringende Infrastruktur (z.B. Bushaltestellen, Fahrradabstellplätze oder –boxen, Fußwegeverbindungen o.ä.) muss geschaffen und die Aufenthaltsqualität verbessert werden. Hierzu arbeiten die Kommunen beiderseits der Grenze in dem Durchführungsprogramm Anschlussmobilität zur Wunderline zusammen. Konkrete Planungen und Konzepte sind bei den Kommunen zu erfragen. Mit den Verkehrsunternehmen wurden erste Gespräche geführt.
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Wie weit sind Anstrengungen, einen neuen Zweckverband für die Verkehrsregion zu gründen? Gibt es einen konkreten Zeitplan? Wer ist Mitgründer? Welche Aufgaben soll dieser Zweckverband übernehmen?
Die Gründung des „Zweckverbandes Verkehrsregion Ems-Jade“ (ZVEJ) zum 01.01.2024 wurde am 08.12.2022 vom Kreistag beschlossen. Vorbehaltlich einer Zustimmung durch die Rechtsaufsichtsbehörde, der beabsichtigten Verbandsmitglieder sowie einer Abstimmung mit der Finanzverwaltung soll die Satzung öffentlich bekannt gegeben werden, so dass diese spätestens zum 01.01.2024 in Kraft tritt. Mitglieder sind die Landkreise Aurich, Friesland, Leer und Wittmund und die Stadt Leer. Der Zweckverband übernimmt die Aufgaben, die Tarife für den regionalen Busverkehr fortzuschreiben und eine einheitliche Anwendung über den Erlass von allgemeinen Vorschriften sicherzustellen und Ausgleichsleistungen für die Anwendung von Höchsttarifen gegenüber den Verkehrsunternehmen zu gewähren. Hierzu übertragen die Verbandsmitglieder ihre Tarifsetzungsbefugnisse und die Befugnisse zum Erlass einer allgemeinen Vorschrift auf den ZVEJ und statten diesen mit entsprechenden finanziellen Mitteln aus. Der Zweckverband ist im Rahmen seiner Aufgaben förderfähig. Er kann für die Verbandsmitglieder Fördermittel einwerben und verwalten. Der ZVEJ übernimmt zudem Aufgaben im Bereich des Mobilitätsmanagements.
Neben diesen obligatorischen Aufgaben kann der Zweckverband auch fakultative Aufgaben übernehmen. Das hängt von der jeweiligen konkreten Übertragung durch die beteiligten Aufgabenträger ab.
DIE KOLUMNE: Der Ernst des Lebens trifft auf Schulbauoffensive
In der kommenden Woche ist es wieder so weit: Für 377 Kinder in der Stadt Leer beginnt der „Ernst des Lebens“. Das ist eine für dieses Jahrtausend rekordverdächtig hohe Zahl. 2013 waren es lediglich 279 Kinder, die lesen und schreiben lernten – in zehn Jahren also ein „satter“ Anstieg von über 35 Prozent. Mit diesem Startschuss wächst die Zahl der Pennäler an den Einstiegsschulen ein weiteres Mal: Insgesamt werden in Leer 1.318 Kinder in den Klassen 1 bis 4 mit dem Erlernen von Grundkenntnissen und Fähigkeiten für ein erfolgreiches Leben fit gemacht.
„Integration verbessern? Den Zugang zur Sprache als Schlüssel für alles erleichtern“
„Auf einen Tee mit …“ – Heute mit Kozi Kezie, Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt im Kreis Leer
LEER Seit vielen Jahren engagiert er sich ehrenamtlich – und seit wenigen Wochen ist er Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt (Awo) im Kreis Leer: Kozi Kezie. Der gebürtige Togoleser und selbstständige Metallbaumeister flüchtete vor 20 Jahren nach Deutschland flüchtete und lebt heute mit seiner Familie in Leer-Loga. In der Rubrik „Auf einen Tee mit…“ spricht Kezie über eigene Erfahrungen beim Neustart nach seiner Flucht in Deutschland, über die Herausforderungen der Integration sowie über seine Ziele mit dem Kreisverband. Weitere Themen sind seine Mitgliedschaft in der SPD, woran er sich in Ostfriesland am meisten gewöhnen musste und was er ändern würde, wenn er einen Tag lang die Verantwortung als Bundeskanzler tragen müsste.
DIE KOLUMNE: Die besondere, stetig wachsende Leeraner „Schiffsparade“
Für viele Leeraner ist der Hafen „einfach der Hafen“ und die Altstadt „einfach die Altstadt“, die zu Leer eben dazugehören wie der Michel zu Hamburg, der Dom zu Köln oder das Hofbräuhaus zu München. Das, was sich seit knapp 30 Jahren hingegen rund um die traditionsreiche Waage und das Rathaus entwickelt hat, ist oft zu wenig präsent – und wenn, dann ist es eher das große Ausflugsschiff, was den Eindruck prägt. Das allerdings ist eine falsche Wahrnehmung.
„Immer mehr Flexibilität nötig, weil Verein nicht mehr das Lagerfeuer ist“
„Auf einen Tee mit …“ – Heute mit Jens Duin, Vorsitzender des MTV Ditzum
DITZUM Er feiert in diesem Jahr ein Jubiläum: Eine kurze Unterbrechung berücksichtigt, steht Jens Duin seit über 25 Jahren als Vorsitzender an der Spitze des Männerturnvereins Ditzum (MTV). In der Rubrik „Auf einen Tee mit…“ spricht der 51-Jährige IT-Unternehmer über die Herausforderungen für seinen Verein, der Angebote für die gesamte Familie macht, was er als jahrzehntelanger MTV-Jugendtrainer für das Berufsleben gelernt hat und was er mit dem kleinen Laden seiner Familie im Dorf verbindet. Weitere Themen sind seine Arbeit als IT-Unternehmer und sein Engagement im Software-Bereich.
„Jeder kann singen und wer singt ist obenauf“
„Auf einen Tee mit …“ – Diethelm Sempell, Vizepräsident des Ostfriesischen Chorverbandes (OCV)
IHRHOVE Musik und Chorgesang – für den Ihrhover Diethelm Sempell gehört das zu seinem Leben dazu wie die Tasse Tee zu Ostfriesland. Der 70-Jährige singt seit 47 Jahren im Männergesangverein Ihrhove und vertritt die Chöre aus gesamt Ostfriesland als Vizepräsident im Vorstand des Ostfriesischen Chorverbandes (OCV). In der Rubrik „Auf einen Tee mit…“ spricht der Westoverledinger, der viele Jahre beruflich eine Bankfiliale leitete und begeisterter Eisenbahn-Modellbauer ist, über die Herausforderungen, die Chöre heute haben, über die Beziehung zu den Niederlanden, die Möglichkeiten trotz fehlender Notenkenntnissen, Singen als Sauna für die Seele und warum er überzeugt ist, dass jeder Mensch singen kann.