Von Piontek, Zölibat und Trümmern in Dresden

Von Piontek, Zölibat und Trümmern in Dresden

Bis heute gibt es eine journalistische Form, die mein absoluter Favorit ist: das Interview. Dieser direkte und persönliche Kontakt ist immer eine Herausforderung. Das fängt bei der Vorbereitung an, weil sehr viele Gesprächspartner vorweg am liebsten immer alle Fragen übersandt haben wollen. Dann sage ich meist: „Dann lassen wir das, denn ein gutes Interview lebt von der Spontanität und dem Austausch – und meistens geht es dann doch irgendwie.“ Wenn der Gesprächspartner darauf besteht, dann habe ich auch schon so manches Interview ausfallen lassen. Manches Mal sehr schade, aber immer noch besser als ein langweiliges, bereits vorweg vorformuliert und damit künstliches Gespräch, das abgedruckt werden muss.

Holger HartwigVon Piontek, Zölibat und Trümmern in Dresden
weiterlesen
Die „heiße Ware“: Kfz-Briefe

Die „heiße Ware“: Kfz-Briefe

Es ist etwas mehr als 30 Jahre her. Ich bin gewisser Weise Wanderer zwischen zwei völlig verschiedenen Welten. Die eine Welt ist meine Heimat. Leer, die schönste Stadt der Welt – und Wolgast – damals eher das Ende der Welt. Während hier alles ordentlich und modern und bunt und vielfältig ist, ist dort alles grau, grau und nochmal grau. Und Tag für Tag wartet ein Erlebnis besonderer Art.

Holger HartwigDie „heiße Ware“: Kfz-Briefe
weiterlesen
Der Startschuss

Der Startschuss

Heute ist ein besonderer Tag. Heute ist es genau 31 Jahre her, als ich das erste Mal mein Kürzel HH in einer Zeitung lesen konnte. Ich hatte mich ja schon als kleiner Junge entschieden, Journalist werden zu wollen, aber der erste Schritt kostet dann doch Mut. Die Fußballmannschaft, die ich mit meinem Vater beim SC 04 gemeinsam trainiere, hat gerade das Halbfinale im Kreispokal 2:0 gegen SV Wymeer/Boen gewonnen und steht im Endspiel. „Das muss in die Zeitung“, denke ich und da der SC 04 aktuell keinen Pressewart hat, stellt sich mir die Frage, wer einen Bericht für das „Leeraner Anzeigenblatt“ aus dem Hause der Ostfriesen-Zeitung schreiben soll. Also frage ich beim Vorstand um Erlaubnis (mein Vater ist 2. Vorsitzender), organisiere mir von meiner Mutter die Olympia-Schreibmaschine und jede Menge Blätter DIN-A4-Papier. Los geht´s…

Holger HartwigDer Startschuss
weiterlesen
Wenn Sie so weitermachen…

Wenn Sie so weitermachen…

Das Telefon klingelt. Kaum habe ich den Hörer in der Hand, kommen – ohne dass der Anrufer seinen Namen sagt – deutliche Worte: „Mein lieber Herr Hartwig, eines dürfte Ihnen doch wohl klar sein: Wenn SIE so weitermachen, dann kostet das nicht den Kopf des Chefredakteurs. Haben wir uns verstanden?“ Ja, das hatte ich.

Holger HartwigWenn Sie so weitermachen…
weiterlesen
Der schimpfende Polizist

Der schimpfende Polizist

Es ist Herbst 1991. Gegen 21 Uhr fahre ich mit meinem Golf von Wolgast auf die Insel Usedom nach Hause. Vor einem Waldstück haut ein großer 5-er BMW so richtig in die Eisen – vier Wildscheine laufen über die Straße. Sein Antiblockiersystem arbeitet perfekt – meines nicht. Ich habe nämlich keins. Ich stanze mein Nummernschild im Auspuffrohr des BMW. Scherben fliegen, ein satter Schaden. Also muss Polizei her.

Holger HartwigDer schimpfende Polizist
weiterlesen
Die Radarfalle

Die Radarfalle

Manchmal ist die Trennung zwischen dienstlichen und privaten Dingen auch für einen Redakteur nicht so einfach. Normalerweise soll das ja nicht so sein, das lernt jeder freie Mitarbeiter bereits bei seinen allerersten Texten. Und dennoch passiert es, dass die dienstlichen Möglichkeiten mit dem Privaten – vorsichtig ausgedrückt – vernetzt werden.

Holger HartwigDie Radarfalle
weiterlesen
Die störenden Kühe

Die störenden Kühe

Es ist die Zeit, in der Kameras noch Filmrollen für Schwarz-Weiß-Bilder haben. Das bedeutet: Bevor der Film nicht entwickelt ist, weiß der Fotograf nicht, ob seine Motive auch etwas geworden sind. Vor allem in der Sportfotografie ist das ein gravierender Nachteil. Einen Moment zu spät abgedrückt – und der Ball ist nicht im Bild. Das Objektiv etwas unscharf eingestellt – und die Szene, die durch die Linse erst so toll aussieht, ist später als Abzug und für den Abdruck in der Zeitung nicht zu gebrauchen.

Holger HartwigDie störenden Kühe
weiterlesen
Das Problem mit der Ökumene

Das Problem mit der Ökumene

Es gibt kaum ein Thema, über das ein Redakteur im Laufe seines Journalistenleben nicht schreibt. Manchmal gehört auch ein kleiner „Etikettenschwindel“ dazu. Beispiel gefällig? Beim „Wolgaster Anzeiger“ hatten wir in der neu gegründeten Zeitung jeden Sonnabend auch das „Wort zum Sonntag“ im Blatt. Jede Woche schrieb auf Seite 2 ein evangelischer oder katholischer Geistlicher einen Beitrag zum Miteinander oder zu einem Bibeltext.

Holger HartwigDas Problem mit der Ökumene
weiterlesen
Der Aprilscherz

Der Aprilscherz

Es ist März 1990. Seit wenigen Tagen bin ich Volontär beim SonntagsReport in Leer. Ich habe das Glück, dass gleich zu Beginn der Ausbildung die Planung für die nächste Ausgabe machen zu dürfen. Der Blick fällt auf den Kalender: Der nächste Sonntag ist der 1. April…

Holger HartwigDer Aprilscherz
weiterlesen
Echter Sex im Kino

Echter Sex im Kino

Es ist bis heute eine der „schmuddeligsten“ Geschichten in über 35 Jahren Journalismus: die Story über echten Sex in zwei Leeraner Erotikkaufhäusern.

Im Januar 2009 „landet“ diese Information in der Redaktion von „Ostfriesland Kompakt“: Mitten in der Leeraner Innenstadt gäbe es zwei Erotikkaufhäuser, die nicht nur in einem Kino „Schmuddelfilme“ zeigen, sondern wo auch Prostituierte echten Sex anbieten.

Holger HartwigEchter Sex im Kino
weiterlesen